Zehn Anwälte gezwungen Mandat niederzulegen – Kanadische Geschäftsfrau Sun Qian zu acht Jahren Haft verurteilt

Nach fast dreieinhalb Jahren Haft ist die kanadische Geschäftsfrau Sun Qian zu acht Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht Wenyuhe im Pekinger Verwaltungsbezirk Chaoyang verkündete dieses Urteil am 30. Juni 2020. Sie war während ihres Aufenthalts in China festgenommen worden, weil sie Falun Dafa [1] praktiziert.

Sun Qian

Die in China geborene Sun ist Gründerin und Vizepräsidentin eines Multimillionen Dollar schweren Biochemie-Unternehmens. Im Jahr 2007 erhielt sie die kanadische Staatsbürgerschaf. Aufgrund jahrelanger harter Arbeit litt sie an schweren Leber- und Herzproblemen sowie Depressionen. 2014 begann sie, Falun Dafa zu praktizieren. Ihr Gesundheitszustand verbesserte sich danach rasant. Bis zu ihrer Verhaftung.

Am 19. Februar 2017 kamen über 20 Polizisten zu Suns Haus in Peking und nahmen sie fest. Während sie sich in Haft befand, befahl man ihr, Falun Dafa aufzugeben. Die Beamten besprühten sie mit Pfefferspray, legten sie für zwei Wochen in Handschellen und fesselten sie. Darüber hinaus wurde sie gezwungen, Videos anzuschauen, die Falun Dafa verleumdeten.

Am 12. September 2018 wurde Sun von dem Gericht Wenyuhu angehört. Fast zwei Jahre später, am 30. Juni 2020, verkündete das Gericht bei der zweiten Anhörung das Urteil.

Nach Angaben ihrer Schwester Sun Zan erlaubte das Gericht nur vier Personen, an der Urteilsverkündung teilzunehmen. Darunter waren Sun Zan, ihr Mann sowie zwei Mitarbeiter der kanadischen Botschaft. Aufgrund des Coronavirus-Ausbruchs in Peking trug Sun Qian während des Gerichtsverfahrens einen Schutzanzug, wobei auch ihr Gesicht bedeckt war.

Zehn Anwälte engagiert – alle gezwungen das Mandat niederzulegen

Einer von Suns ehemaligen Anwälten ist Xie Yanyi. Er war von den Behörden unter Druck gesetzt worden, das Mandat niederzulegen. Xie sagte: „Dieses Gerichtsverfahren ist unzulässig und illegal. Sie haben ihr die rechtliche Vertretung und das Recht auf Berufung entzogen, bevor sie im Geheimen verurteilt wurde. Viele der Dinge, die die Verantwortlichen ihr angetan haben, sind bösartig und menschenverachtend.

Sun Qian ist unschuldig. Ob sie für ihren Glauben eintrat oder nur mit Menschen darüber sprach, sie hat von ihren Grundrechten Gebrauch gemacht.“

Der Rechtsanwalt fügte hinzu: „Jeder, der an Suns Verurteilung beteiligt war, hat ein Verbrechen begangen. Wir als Anwälte haben versucht, sie davon abzuhalten, ein solches Verbrechen zu begehen. Aber es ist eine Tragödie, dass wir trotzdem zu einem so bedauernswerten Ergebnis gekommen sind.“

Nach Suns Festnahme hatte ihre Familie über zehn Anwälte engagiert. Aber alle wurden gezwungen, das Mandat niederzulegen – die Behörden hatten gedroht, ihnen die Zulassung zu entziehen. Sun wird nun von einem gerichtlich bestellten Anwalt vertreten, der von den Behörden angewiesen wurde, ein Schuldeingeständnis für sie einzureichen.

Zur Aufgabe der kanadischen Staatsbürgerschaft gezwungen

Nach Aussagen des Rechtsanwalts Xie wurde Sun während der Haft gezwungen, ihre kanadische Staatsbürgerschaft aufzugeben. Die Einzelheiten dazu müssen noch untersucht werden.

„Ich finde, sie sollte von uns immer noch als kanadische Staatsbürgerin betrachtet werden“, sagte der ehemalige kanadische Justizminister Irwin Cotler gegenüber The Global and Mail. Er hatte an Suns Fall mitgewirkt. Wenn jemand gefoltert wird, damit er ein falsches Geständnis ablegt, bedeutet das nicht, dass wir das hinnehmen und akzeptieren müssen.“

Sylvain Leclerc, Sprecher für Internationale Angelegenheiten, sagte gegenüber National Post: „Im Einklang mit unserer Verpflichtung, die Menschenrechte zu fördern und zu schützen sowie uns in konsularischen Angelegenheiten in China zu engagieren, haben wir ihren Fall direkt bei unseren chinesischen Amtskollegen vorgetragen.“

Früherer Bericht

Quelle Minghui

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