Fa-Konferenz in Österreich: „Einen Schritt zurück, Barmherzigkeit bringt Tränen hervor“

Ich bin Koordinator für ein Medienprojekt in meinem Land und habe diese Aufgabe im Sommer letzten Jahres vom Dafa Verein übernommen. Natürlich ist der Ausgangspunkt, wie bei all unseren Projekten, Lebewesen zu erretten und zudem noch eine Umgebung, ein Projekt zu schaffen, in welchem sich Praktizierende erhöhen und kultivieren können. Gewiss gibt es für jedes Projekt einen Zeitrahmen. Man startet, richtet die Rahmenbedingungen ein und dann kann man in eine Erstphase gehen. Bei diesem Projekt war das nicht ganz so leicht, weil es eine Neuübernahme war und die Zentrale entschieden hatte, das alte Team aufzulösen. Das alte Team setzte sich vorwiegend aus deutschen Praktizierenden zusammen, während das neue Team vorwiegend aus Österreichern besteht.

Dieser Neustart war geprägt von „Altlasten“, die in positiver Weise aufgelöst werden sollten. Manche aus dem alten Team haben sehr stark an ihrer früheren Tätigkeit festgehalten und dabei ganz viel Staub aufgewirbelt. Ich wurde zweifelsohne mit neuen Situationen konfrontiert, wie: Ich musste der vormaligen Chefin des Projekts klar machen, dass es für ihre Ära nun ein Ende gab. Nicht, dass es die Zentrale nicht schon verständlich kommuniziert hätte, nein da sollte ich mit der Verdeutlichung nachhelfen.

Damals bekam ich fortwährend E-Mails und Ratschläge, wie man dieses Projekt führen sollte. Zudem auch ganz harte Vorwürfe, dass ich mir das Projekt sozusagen unter den Nagel gerissen hätte und was ich mir nicht einbilde und dass sich hier mein großes Ego profilieren möchte. In meinem Herzen war mir aber klar – nein – ich bin nur einer, der für eine Sache ausgesucht wurde, um hier den Praktizierenden zu dienen, indem ich sie zusammenführe und ein Umfeld für sie anleite – nichts anderes, keine Profilierung, nur im Dienste des Dafa zu stehen. An diesem Gedanken hielt ich stets fest. Nach einigen Wochen der Bildung einer halbwegs stabilen Basis und des nach Innen Schauens, haben sich die Vorwürfe und Ratschläge gelegt und lösten sich sogar komplett auf. Das fühlte sich schlussendlich so an wie, bevor man überhaupt starten kann, muss man erst einmal das Haus aufräumen.

Hier ein passendes Zitat aus Zhuan Falun Lektion 9:

„…Es ist so wie bei der Produktion in einer Fabrik: Während die anderen den Werkstoff haben, hat er nur den Rohstoff. Er muss zuerst den Rohstoff verarbeiten. Diesen Prozess muss er durchmachen, daher muss er zuerst Leiden ertragen, damit sein Karma beseitigt und in die weiße Substanz umgewandelt wird. …“

Nach dieser Vorbereitungsphase von über zwei Monaten haben wir dann die ersten Artikel veröffentlicht. Einige hatten wir von der alten Webseite übernehmen können und manche waren schon aus der eigenen Feder. Super – die ersten redaktionellen Schritte gegangen. So dachte ich, dass wir wohl mit einem Artikel pro Tag starten und allmählich die Frequenz steigern würden.

Dem war nicht ganz so. Zum Beispiel hat sich die Frage herauskristallisiert, wer überhaupt am Projekt dran bleibt und wer nicht. Von den zirka 20 Interessierten, blieben etwa fünf über, die sich redaktionell beteiligen. Das hat natürlich auch seine Vorteile. Die, die jetzt noch da sind, zeigen wirklich ein Herz für die Sache und können sich dieser widmen. Sie sind sich selbst im Klaren darüber, dass sie das wirklich machen wollen und halten an unserem gemeinsamen Ziel, mit diesem Projekt die Lebewesen zu erretten, fest. Andererseits sehe ich an dieser Stelle, dass meine Funktion als Koordinator mehr greifen könnte, und ich sicher auch zusehen muss, dass die mitarbeitenden Praktizierenden alle gut eingesetzt und mit einer passenden Arbeit versorgt sind. Das ist natürlich einer meiner Prozesse dabei, bei dem ich vor allem noch lernen muss, mit wirklicher Klarheit und Struktur alle Mitarbeiter „bei der Stange zu halten“, sodass kaum Absprünge passieren.

Auch vom Übernehmen anderer Artikel von der englischen bzw. chinesischen Seite haben wir gelernt, dass das nicht so leicht zu machen ist. Etwa im Aspekt des Leserinteresses. Nur weil Dinge in anderen Ländern und Kontinenten funktionieren, heißt das noch lange nicht, dass das bei uns im deutschsprachigen Raum automatisch auch funktioniert. Nein ganz im Gegenteil. So haben wir schon bald gesehen, dass wir eben selber mehr aus unserem deutschsprachigen Interessensbereich schreiben müssen und nicht so viel von den anderssprachigen Partnerwebseiten übernehmen können. Das ist einerseits gut, weil wir nun gezielter ausdrücken bzw. schreiben können, was wir für wichtig halten und andererseits drückt es aber die Frequenz der Artikelerscheinung nach unten, denn ein neuer Artikel schreibt sich nicht so schnell, wie im Vergleich dazu die Übersetzung eines schon bestehenden, fertigen Artikels dauert.

So ging der Status nach fünf Monaten von einem Artikel täglich auf nur mehr ein Fünftel des anfänglichen Outputs.

Genau in dieser Phase, habe ich zwei Mitpraktizierende einmal nach ihrer Meinung zum Projekt gefragt. Diese entgegneten mir unabhängig voneinander, dass das ganze Unternehmen mit so einem Ergebnis überhaupt nichts bringe. Einer meinte sogar, dass die Welt gut auf diesen einen Artikel pro fünf Tage verzichten könnte. Natürlich eine Meinung ist nur eine Meinung. Jedoch gewiss ein Punkt, um mal nach Innen zu schauen, ob vielleicht etwas nicht passt.

Ich habe mich aber anstatt nach Innen zu schauen stark von diesen Worten bewegen lassen. Mein Herz wurde sehr unruhig und ich fing an, auf einmal das ganze Projekt zu hinterfragen. Was tun, es ist doch ein Projekt, welches Lebewesen erretten kann und ich habe es vom Dafa-Verein als Aufgabe übernommen, als Projekt, in das sich viele Praktizierende involvieren können und so beim Lebewesen erretten ihre mächtige Tugend errichten können. So etwas kann man doch nicht einfach fallen lassen – oder sollte man etwa doch? Ich fing auch an ganz stark an mir als Koordinator dafür zu zweifeln. Habe ich es nicht geschafft, die Praktizierenden gut anzuleiten, gut zu koordinieren und darauf zu schauen, dass alles in einer positiven und produktiven Weise läuft? Sind einige Praktizierende deswegen vom Projekt distanziert, weil ich nicht aktiver war? Und noch eins drauf – neben den ganzen Zweifeln, fing ich parallel auch an, auf diesen Mitpraktizierenden, der nicht die gleiche Meinung wie ich hatte, sauer zu werden.

Ich war so aufgewühlt und durcheinander, dass ich nachts vorerst gar nicht einschlafen konnte. Auch war ich bereits voller Aggressionen.

Dieser Ausnahmezustand, brachte mich sehr stark ins überlegen. Was war an der Sache so aufreibend für mich, dass es in mir sogar Aggressionen gegen einen Mitpraktizierenden erzeugt? Das kannte ich so noch nicht. Schließlich dachte ich aber, dass es auch eine starke dämonische Störung sein könnte, und die Faktoren der alten Mächte uns hier gegenseitig ausspielen und mich ins Zweifeln bringen wollten.

Am nächsten Tag hatten wir unser erstes Projekt-Treffen, wo der Hauptteil der Beteiligten anwesend war. Dieser besagte Praktizierende war hier nicht dabei. Wir lernten vorerst für eineinhalb Stunden das Fa, sendeten gemeinsam aufrichtige Gedanken aus und tauschten grundlegende Dinge rund um unser Projekt aus. Ich war dennoch im Herzen irgendwie die ganze Zeit unruhig und bei dieser anderen Sache. Zudem war es geplant, am selben Tag mit jenem Mitpraktizierenden, der eine andere Meinung über das Projekt hatte als ich, eine sehr lange Autofahrt gemeinsam anzutreten.

Dann hat es sich noch weiter zugespitzt, plötzlich lag sogar eine Intrige in der Luft, wonach ich glaubte, der Mitpraktizierende würde das Projekt mutmaßlich sabotieren, indem er andere Praktizierende vom Projekt negativ beeinflusst und sie anfängt hinunter zu ziehen.

Daraufhin habe ich ihn angerufen und ihn direkt mit dieser Frage konfrontiert. Er dementierte das, hielt mir aber erneut vor, dass aufgrund meiner Unzulänglichkeit aus diesem Projekt noch keine wirkliche, große Leistung hervorging. Das konnte ich einfach nicht hören ohne aggressiv zu werden. Schließlich habe ich mich ja schon bemüht und eingesetzt. Ja ich konnte mir diese Kritik nicht anhören, ohne im Herzen völlig getroffen worden zu sein. Ich hatte Gedanken wie: „Hat er hier vielleicht meine Unzulänglichkeiten entblößt? Wie dreist und unangebracht von ihm!! Am besten ich rede nicht mehr mit ihm und breche alle Interaktionen zu ihm ab – und schon gar nicht mache ich diese lange, gemeinsame Autofahrt mit ihm…“

Andererseits hatte er ein paar Monate zuvor zu mir gesagt, ich solle mich doch entscheiden. Er konfrontierte mich auf sehr harte Weise damit, dass ich mich hier wirklich festlegen solle und nicht so schwammig viele Dinge parallel laufen lassen solle, sondern besser wenig, aber dafür ordentlich. Also entweder dieses Projekt wirklich gut machen, ein wirklicher Chef sein, der sich voll und ganz für diese Sache einsetzt, oder aber dieses Projekt besser sein zu lassen und andere Dinge wirklich in den Fokus nehmen. Er hat mich mit dieser Art und seinen Worten seit damals sehr unter Druck gesetzt. Natürlich kann ich mich hier fragen – wer oder was es wirklich war, was mich unter Druck setzte?

Einen Schritt zurück – Die Einsicht kam, ließ nicht lange auf sich warten.

Mit einem fast fehlenden Herzen, welches ich mir aus Aggression fast schon herausgerissen habe, konnte ich mir die Zukunft auch nicht vorstellen. So fasste ich meinen ganzen Mut zusammen und habe nochmal mit ihm telefoniert, um ihm zu sagen, dass ich mich wirklich nicht wie ein Praktizierender benommen habe. Unter Tränen habe ich ihn gebeten, doch wieder miteinander zu sprechen und an unserem ursprünglichen gemeinsamen Vorhaben festzuhalten. Er willigte ein, und mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Wenn ich daran zurückdenke rührt es mich schon.

Vielen Dank für diese Gelegenheit!

Wir traten dann später unsere gemeinsame Reise an und hatten uns sauber über die Dinge ausgesprochen. Ich war wirklich im Herzen dankbar.

Dennoch spürte ich immer noch eine klitzekleine Sache, diese Frage, wohin mein Fokus wohl gehen wird, sobald ich mit ihm in weiteren späteren Kontakt trat.

Nach unserem Projekttreffen war eine gewaltige Änderung zu spüren. Wir hatten eigentlich fast nur das Fa gelernt und ein bisschen ausgetauscht, aber das hat sehr viel verändert. Wir haben unser gemeinsames Ziel geschärft und gingen fortan mit größeren Schritten und voller Motivation voran.

Wir waren sofort wieder auf einem höheren Output – nämlich wieder zurück zu einem Artikel pro Tag.

Natürlich ist das noch nicht so viel, zeigt aber auf, dass wir, wenn wir alle an einem Strang ziehen, zu großem fähig sind.

Die Basis ist gelegt, die ersten Schritte sind gegangen.

Vielen Dank Meister für diese Chance!

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