Chinesische Motive und Bildsprache: Der Pfau

Der Pfau (孔雀), bewundert für seine Eleganz und Schönheit, vermittelt als Symbol Status, Reichtum und Kraft. Das Bild des Pfaus wurde während der Ming – und Qing Dynastie als Rangabzeichen für drittrangige Staatsbeamten verwendet.

Dem Pfau werden neun Tugenden zugeordnet: korrektes Auftreten, klare Stimme, anmutiger Schritt, Pünktlichkeit, verhaltener Appetit, Zufriedenheit, Loyalität zu seiner Gruppe, moralisches Verhalten und die Fähigkeit, aus seinen Fehlern zu lernen.

Im Buddhismus wird der Pfau mit Guanyin (Bodhisattva des Mitgefühls), Manjusri (Buddha und Bodhisattva der hilft, Unwissenheit zu überwinden und Weisheit zu erlangen) oder dem Bodhisattva Skanda (chin. Wei Tuo) in Verbindung gebracht. Er ist einer der acht göttlichen Hüter des Buddhismus, der die Monasterien beschützt.

Der Pfau steht auf einem aus den Wellen ragendem Gehölz. Er ist umgeben von verschiedenen Motiven mit ihren jeweiligen Bedeutungen. Das Rangabzeichen ist umsäumt von einem Wolken -und Donner-Muster, Mäander gennant.

Auch das Tragen von Pfauenfedern oder das verwenden von solchen als Schmuck und Dekoration wurde streng reglementiert. Nur Beamte höheren Ranges trugen eine Pfauenfeder auf ihren Hüten.

Summer Court Hat with Peacock Feather, Qing dynasty (1644–1911)

Bei der Herstellung von Kleidern sorgten aus Pfauenfedern hergestellte „Pfauenfäden“ für den besonderen Glanz. Die Filamente der Federn wurden auf halber Länge geschnitten und um einen Faden aus Seide oder Baumwolle gewickelt. Diese besonderen Fäden fanden Verwendung beim Weben von Brokat und in der Stickerei. Die schillernden Farben der Pfauenfedern verliehen den Textilien die gewünschte Exklusivität und Eleganz.

Ming-Dynastie (1391-1527)
Qing-Dynastie (1616-1911 )
Brokat definition: kostbares, meist mit Gold- oder Silberfäden durchwirktes Seidengewebe.
Filamente definition: eine einzelne Faser, Fadenwerk
Der verfasste Text ist inspiriert von dem Buch Chinese Art, Patricia Bjaaland Welch, Tuttle Verlag, Seite 78 und 79. Der Beschrieb über das Weben und Sticken mit Pfauenfäden stammt aus dem Buch Powerdressing von der Chris Hall Collection, Seite 445




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