Erfahrungsbericht der Fa-Konferenz in Erbach, Deutschland: „Im Innen suchen“ – ein einschneidendes Erlebnis

Ich bin eine Praktizierende, die 1 ½ Jahre nach dem Beginn der Verfolgung mit dem Praktizieren von Falun Gong begonnen hat. So habe ich eine Phase der reinen persönlichen Kultivierung nicht erlebt, sondern war gleich mit der Verfolgung konfrontiert und habe das auch als meine Mitverantwotung betrachtet. Doch obwohl ich mich eifrig an den Aktivitäten beteiligte und auch mit der Zeit die Wichtigkeit des Fa-Lernens erkannte, hatte ich den Eindruck, dass ich alles mehr mit dem Kopf als mit dem Herz erfasste. Immer wieder fragte ich mich, wie sich das wohl anfühlt, wenn das Herz denkt.

In diesem Jahr waren es insbesondere die Aktivitäten in Berlin, St. Petersburg, Kopenhagen und Houston bei denen ich sicher wusste, dass ich eine Aufgabe zu erfüllen hatte. Dieses Bewusstsein war einfach da, kein tatenvolles Handeln, trotzdem war da immer noch der Eindruck, dass mir der Zugang zu meinem Inneren versperrt war.

In Kopenhagen änderte sich dies. Wir hatten den Tag auf dem Rathausplatz verbracht und die Menschen über die wahren Umstände der Verfolgung informiert. Am Abend wollten wir vor dem SAS-Hotel, in dem Zhu Rongzhi wohnte, eine Mahnwache abhalten. Wenn ich mich recht entsinne, hieß es, dass diese Genehmigung nur für 30 Personen gelten sollte. So machte ich mich mit einer anderen Praktizierenden, die möglichst schnell zum Hotel wollte, auf den Weg. Ihre Geduld wurde auf die Probe gestellt, denn ich hatte Hunger und wollte vorher noch etwas essen. Dazu kam, dass wir falschen Informationen aufgesessen waren und das Hotel im falschen Stadtbezirk suchten. Endlich gelangten wir auf Umwegen auf den richtigen Weg. Ich machte Scherze und meinte, dass wir vielleicht die Ersten sein würden, die das Hotel erreichten. Als wir eintrafen, war kein Praktizierender zu sehen. Wir waren irritiert. Das Hotel war rundherum von der Polizei bewacht. Ein Praktizierender, den wir anriefen, erklärte uns, dass keiner der anderen zum Hotel durchgelassen worden war und dass wir auf sie warten sollten.

Meine Freundin war fest entschlossen in das Hotel zu gehen und ermunterte mich, ihrem Beispiel zu folgen. Ich wusste mit der Situation nicht umzugehen und entschied mich dagegen. So gab meine Freundin ihre große, schwere Tasche in einer Tankstelle zur Aufbewahrung ab und marschierte unerschrocken ins Hotel. Nachdem ich meine Angst beseitigt hatte, stellte ich mich einfach vor der Einfahrt des Hotels hin und wartete geduldig. Die Polizisten sahen mich, aber keiner sprach mich an. Nach einer langen Zeit des Wartens entschied ich mich, zu der anderen Seite des Hotels zu wechseln, an der wir eigentlich unsere Mahnwache abhalten wollten.

Gerade in diesem Moment kamen die anderen Praktizierenden. Ich schloss mich ihnen an und wir sandten ununterbrochen aufrichtige Gedanken aus. Meine Freundin blieb verschollen, war etwas passiert? Ich meinte, mich um sie und ihr Gepäck kümmern zu müssen und hatte zu später Stunde dann auch entsprechende Maßnahmen eingeleitet. Doch mein Bemühen war vollkommen überflüssig; plötzlich sah ich sie putzmunter aus dem Auto eines anderen Praktizierenden steigen – mit Tasche. Jetzt ging alles sehr schnell. Es begann eine Diskussion unter den deutschen Praktizierenden, ob wir unseren Bus zum SAS-Hotel bestellen sollten. Währenddessen sandte ich weiter aufrichtige Gedanken aus. Als ich mich nach ein paar Minuten wieder umdrehte, musste ich feststellen, dass alle Praktizierenden, mit denen ich im selben Hotel untergekommen war, einschließlich meiner Freundin verschwunden waren. Ich war tief getroffen und fühlte mich allein gelassen. Warum hatte mir niemand ein Zeichen gegeben? Schließlich fand ich noch eine Praktizierende, die ebenfalls ahnungslos zurückgeblieben war. Wir machten uns gemeinsam auf den Weg.

Es tat so weh, dass ich nicht mehr daran vorbei kam zu erkennen, dass diese Schwierigkeit genau mit mir zu tun hatte. Ich sollte endlich einmal tiefer in mir nachsehen. Auf dem langen Fußweg brachte ich dann mit Unterstützung der anderen Praktizierenden meine unschöne Seite zum Vorschein. Meine Umsichtigkeit und das Verantwortungsbewusstsein für die Dinge der anderen dienten in Wirklichkeit meinem Ego. Ich glaubte, mich um meine Freundin gekümmert zu haben, doch ich habe mich eher darum gekümmert, dass niemand negativ über mich spricht. Ich habe mich abgesichert, um später keine Vorwürfe zu bekommen. Nun erlebte ich, dass niemand an mich gedacht hatte. Keiner hatte sich um mich gekümmert. Mit meinem nach außen selbstlosen Verhalten und dem Bemühen, mich selbst zugunsten der anderen zurückzunehmen, habe ich mich nicht um andere, sondern stattdessen nur um mein Ego gekümmert. Dieses Ereignis tat so weh, als hätte jemand versucht, mein Herz heraus zu schneiden. Schließlich hat dieses Ereignis den Zugang zu meinem Inneren freigelegt.

Der Meister sagt im Zhuan Falun unter Verlust und Gewinn: „Warum stößt du auf Probleme? All dies wird durch das Karma verursacht, das du selbst verschuldet hast. Wir haben schon unzählige Portionen für dich beseitigt. Es bleibt nur noch das bisschen, das auf verschiedenen Ebenen verteilt wird, um dein Xinxing zu erhöhen, sind manche Schwierigkeiten eingerichtet, damit das Menschenherz gestählt und allerlei Eigensinn beseitigt wird. All dies sind deine eigenen Schwierigkeiten.“

In der Zwischenzeit habe ich viele Gelegenheiten gehabt, nach Innen zu schauen. Ich sehe, dass es jetzt an der Zeit ist, meine grundlegenden sowie auch die sonstigen Eigensinne zu beseitigen und so versuche ich jede Chance zu sehen und wahrzunehmen. Vielleicht aufgrund der kurzen Kultivierungszeit, vielleicht auch weil der Zugang zu meinem Herzen so verschlossen war, habe ich grundlegende Eigensinne noch nicht beseitigt. Das Festhalten an elementaren Anhaftungen ist für mich auch körperlich spürbar. Bei dem Versuch, den Lotussitz zu schaffen, konnte ich erleben, wie starr die entscheidenden Muskelfasern meines Körpers sind. Eine kompakte unelastische Masse, die nur widerwillig nachgibt. In der letzten Zeit erlebe ich erste Verbesserungen. Parallel mit dem Loslassen von Eigensinnen beginnen auch meine Gliedmaßen an Elastizität zu gewinnen.

Nicht losgelassener Eigensinn bereitet uns bei den Fa-Berichtigungsaktivitäten zusätzliche Schwierigkeiten. Der Meister schreibt im Jingwen „den letzten Eigensinn beseitigen“: „Das eigene Karma der Schüler, die unzureichende Erkenntnis gegenüber dem Fa, der nicht losgelassene Eigensinn während der Schwierigkeiten, dass man sich beim schmerzhaften Überwinden der Pässe nicht mit einem aufrechten Gedanken verhalten kann usw., das alles sind Hauptgründe für die verstärkte Verfolgung durch das Häretische und Böse im vergangenen Jahr, das ist auch die wahre grundlegende Ausrede, mit der das Häretische und Böse das Fa sabotiert.“ Und weiter: „Wenn ein Kultivierender, egal unter welchen Umständen, den Gedanken an Leben und Tod ablegen kann, fürchtet sich das Häretische und Böse sicherlich davor; wenn alle Schüler das hinkriegen, wird das Häretische und Böse von selbst vernichtet. Ihr habt schon den Fa-Grundsatz der gegenseitigen Unterstützung und gegenseitigen Hemmung erkannt. Ohne Angst existiert auch der Faktor nicht mehr, der dich fürchten lässt. Das ist kein erzwungenes Tun, sondern wird durch das wirklich gelassene Loslassen erreicht.“

In letzter Zeit hörte ich immer wieder von Praktizierenden, dass wir keinen grundlegenden Eigensinn mehr haben. Lasst uns in uns nachschauen, ob das wirklich so ist, damit wir die Fa-Berichtigung nicht behindern, sondern voranbringen.

Nachdem ich diesen Erfahrungsbericht aufgeschrieben habe, telefonierte ich mit einem schwedischen Praktizierenden. Er sagte unvermittelt zu mir: „Andrea, du hast dein Herz geöffnet.“ 5 Wochen zuvor hatte dieser Praktizierende mein Herz mit einem Stein verglichen.

Die Erkenntnisse entsprechen meiner Ebene. Bitte korrigiert mich, wenn sie nicht richtig sind.

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