Willkürliche Verhaftung und Sklaverei

Heutzutage kann in China selbst auf dem Weg zum Supermarkt jeder auf der Straße entführt und augenblicklich zum Sklaven gemacht werden – bis zu drei Jahren und ohne Gerichtsprozess. Dieses Szenario hat sich bei Tausenden von Falun Gong-Praktizierenden abgespielt, die Opfer verschwanden in Chinas gewaltigem Arbeitslagersystem.

Zwischen 200.000 und 2 Millionen Falun Gong-Praktizierende werden in Chinas riesigem System von Gefangenen- und Arbeits-/Umerziehungslagern festgehalten. Bei sibirischer Kälte des nordostchinesischen Winters oder in der stickigen Hitze unbelüfteter Räume, die durchdrungen sind vom Gestank organischer Lösungsmittel oder Fäkalien, arbeiten die Häftlinge bis zu 20 Stunden pro Arbeitstag. Wer sich weigert, wird geschlagen, gefoltert oder dem Hungertod ausgesetzt.

Viele der in diesen Lagern hergestellten Produkte, von Weihnachtsdekoration über Spielwaren bis zu Essstäbchen, werden uns in Europa, den USA und Australien im Supermarkt angeboten.

Die Herstellung von Spielwaren unter Folter in einem Arbeitslager in Peking

Insbesondere seit Ende 2007 wird der auf lange Sicht hohe Preis für die billigen Produkte „made in China“ sichtbar – bleihaltige Spielwaren, Bedrohung durch chinesische Lebensmittel, die damit verbundene Arbeitslosigkeit im Inland und das Handelsdefizit waren allesamt Themen in den Schlagzeilen. Der wohl schwerwiegendste Preis dieses Systems wird jedoch oft ignoriert – die moderne Sklaverei lebt, und es geht ihr gut in China.

Die Sklaverei beschränkt sich nicht nur auf die gut dokumentierten Ausbeuterbetriebe, bei der Jugendliche unter erschreckenden Bedingungen und physischem Missbrauch in Gefangenschaft in geschlossenen Wohnanlagen für fast nichts an Lohn arbeiten. Es gibt eine andere Art der Sklaverei: Menschen, die zu Gewissensgefangenen wurden, werden für ihren Glauben bzw. ihr Gewissen verhaftet und zu Sklaven gemacht.

Sie bekommen kein Geld dafür, dass sie in den chinesischen Gulags arbeiten. Wer das Lager lebend verlässt, hat bereits Glück gehabt.

Als Jennifer Zeng im Xin’an-Arbeitslager in Peking inhaftiert wurde, arbeitete sie viele Stunden an Stoffhasen für die Pekinger Firma Mickey Toys Co. Ltd., einem Projekt, das Berichten zufolge von der Firma Nestle in Auftrag gegeben wurde. Nachdem sie nach Australien zurückgekehrt war, war sie schockiert, die gleichen Stoffhasen, die sie hergestellt hatte, dort in den Regalen der Läden zu finden. „Das Entgelt für die geleistete Arbeit ging an das Arbeitslager, wir bekamen nichts“, sagte Zeng. „Normalerweise begannen wir um 5:00 Uhr am Morgen mit der Arbeit und arbeiteten bis 2:00 oder 3:00 Uhr früh des nächsten Tages. Manchmal mussten wir Überstunden machen, sonst konnten wir die Arbeit nicht beenden. Ich war so erschöpft, dass ich nicht mehr bis zehn zählen konnte. Die langen Stunden intensiver Arbeit und der schwerwiegende Mangel an Schlaf haben mich für eine lange Zeit glauben lassen, Schlaf wäre das einzige, das ich in meinem Leben bräuchte.“

Die dramatische Geschichte von Jennifer Zeng ist in ihrem Buch „Augenzeugin der Geschichte“ niedergeschrieben, eine der bekanntesten Autobiographien von Falun Gong-Praktizierenden.

Der Kanadier Lin Shenli wurde gezwungen, in einem Zwangsarbeitslager der Provinz Jiangsu Fußbälle in Handarbeit herzustellen. Ein großer Teil seiner Brust und seines Gesäßes fingen infolge dieser und anderer intensiver körperlicher Arbeit an, zu bluten und Geschwüre zu bilden. Während der ganzen Zeit versuchte das Personal des Arbeitslagers, Lin Shenli zu zwingen, seinen Glauben aufzugeben. Es sind Tausende solcher Fälle bekannt.

„Hygienische Essstäbchen“

Die Minghui-Website hat eine Sammlung von Berichten aus erster Hand über das Leben in den Zwangsarbeitslagern und der breiten Palette an Produkten zusammengestellt, zu deren Herstellung Falun Gong-Praktizierende gezwungen wurden. Der vollständige Bericht kann hier http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/8/28/51841.html gelesen werden. Einer der Augenzeugen berichtet über die „hygienischen Essstäbchen“, die im Arbeitslager des Bezirks Daxing in Peking hergestellt werden:

„Die zu verpackenden Essstäbchen waren beliebig auf dem Boden aufgetürmt und die Arbeiter liefen häufig mit nackten Füßen darüber. Die Arbeit der Insassen war es, die Essstäbchen in Papierverpackungen zu füllen, die mit einer Beschriftung des Ministeriums für Hygiene und Seuchenschutz versehen waren; allerdings wurden die Gefangenen keinerlei Maßnahmen zum Seuchenschutz oder der Hygiene unterzogen. Viele von ihnen hatten Hautkrankheiten oder Krätze, einige waren Drogenabhängige oder hatten Geschlechtskrankheiten. Die Einnahmen der unter Vertrag arbeitenden Zwangsarbeitslager wurden zum Einkommen für die Polizisten in den Arbeitslagern.“

Allgemeine Informationen über Chinas Umerziehungssystem durch Arbeit finden Sie in diesem Bericht von Human Right Watch (Englisch): http://www.hrw.org/campaigns/china-98/laojiao.htm

Originalartikel: http://faluninfo.net/topic/15/

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