Ein in Schweden niedergelassener Praktizierender erinnert sich an den 25. April 1999

Wenn er auf die 11 Jahre zurückblickt, hätte sich Li Zhihe niemals vorstellen können, sich in Schweden niederzulassen und nicht mehr in sein Heimatland zurückzukehren oder mit seiner Familie wieder zusammenkommen zu können.

Falun Gong bringt Zufriedenheit

Li Zhihe arbeitete in China für die chinesische Eisenbahnbaugesellschaft. Seine Frau, Zhang Guirong, war stellvertretende Direktorin im Finanzbüro eines Straßenkomitees im Bezirk Haidian der Stadt Peking. Ihr Sohn, Li Cheng war Schüler an der Elften Mittelschule in Peking.

Li Zhihe’s Gesundheit war angeschlagen. Er litt unter Rückenschmerzen, kribbeln in Beinen und Füßen und Lähmung einer Körperhälfte. Bei ihm wurden eine Wucherung (Protrusion) an der Lendenwirbelsäule, ein Riss in der Lendenwirbelhaut und eine überstrapazierte Lendenmuskulatur diagnostiziert. Wenn das unbehandelt blieb, könnte er schließlich total gelähmt werden. Auch seine Frau litt unter verschiedenen Krankheiten und starken Menstruationsschmerzen. Später wurde bei ihr ein Eierstocktumor gefunden. Nach der operativen Entfernung des Tumors am einen Ovarium, wurde auch am anderen Eierstock ein Tumor entdeckt.

Im Oktober 1997 fingen sie an, Falun Gong zu praktizieren, nachdem ein Kollege ihnen das beibrachte. Nach zwei Wochen waren alle Symptome bei Li Zhihe verschwunden. Auch seine Frau war nach einem Monat völlig von ihren Menstruationsbeschwerden befreit.

Li Zhihe gab an: „Nachdem ich unter der chinesischen kommunistischen Parteikultur erzogen worden bin, war ich Atheist. Meine eigene Erfahrung und die vielen wunderbaren Geschichten, die bekannten Menschen passierten, überzeugten mich. Diese wunderbare Praktik schenkte mir nicht nur einen gesunden Körper, sondern machte auch mein Familienleben harmonischer.“

Berührt vom friedlichen 25. April Appell

Am Morgen des 25. April 1999 hörte Li Zhihe von anderen an seinem Übungsplatz, dass in Tianjin einige Dutzend Praktizierende festgenommen und verprügelt worden sind, nachdem sie meldeten, dass ein Magazin einen verleumdenden Artikel über Falun Gong veröffentlicht hatte. Als die örtlichen Praktizierenden forderten, die Festgenommenen freizulassen, lehnte dies die Polizei ab und sagte, sie sollen in Peking appellieren. Die anfängliche Reaktion von Li Zhihe war: „Mein einziger Gedanke war, dass wir sie bitten sollten, die Praktizierenden freizulassen. Ich fühlte mich veranlasst, zum Appellationsbüro zu gehen und meine eigenen Erfahrungen zu schildern, damit sie erkennen können, was Falun Gong wirklich ist. Das würde ihre falsche Entscheidung korrigieren. Ich hatte keinen anderen Gedanken.“

Li Zhihe erinnert sich noch lebhaft an das, was an diesem Tag geschah. „An diesem Morgen ging ich in die Fuyou Straße (dort befindet sich das Appellationsbüro des Staatsrates). Weil es in China eine Menge Menschen gibt, die Falun Gong praktizieren, erschienen eine Menge Menschen und schon bald füllte sich das Areal vor dem Appellationsbüro. Die überzähligen Menschen bewegten sich dann in die Liubukou und Beihai Straße. Die Praktizierenden zeigten ein gutes Verhalten. Sie benahmen sich ordentlich und halfen sogar der Polizei, den Verkehr zu regeln. Sie stellten sicher, dass Platz für Fußgänger blieb, damit diese den Gehweg benutzen konnten und kooperierten mit der Polizei. Sie stellten sich dort auf, wohin sie die Polizisten dirigierten. An diesem Tag erfuhren viele Polizeibeamte die Wahrheit über Falun Gong. Manche, die in Fahrzeugen vorbeikamen, fragten: „Warum gibt es heute so viele Menschen hier? Was tun die alle?“ Ein Polizist antwortete: „Sie praktizieren alle Falun Gong. Sie sind gekommen, um zu appellieren. Dies ist eine gute Praktik, meine Schwiegermutter praktiziert es auch, sie sind alle gute Menschen.“

Viele Menschen kommentierten später, dass die Falun Gong-Praktizierenden sehr gut organisiert und sehr diszipliniert sind. Li Zhihe, der bei der Armee war, sagte: „Um es genauer zu sagen, was an diesem Tag geschah, konnte nicht aufgezwungen oder durch Training erreicht werden. Es war die Manifestation von Menschen, deren Moral sich durch Kultivierung gemäß den Prinzipien von ‚Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht’ erhöht hatte.“ Sehr wenige Menschen kannten sich. Mehrheitlich kannten sie sich nicht. Doch jeder kam dorthin, mit einem gemeinsamen Ziel: Den Agenten des Appellationsbüros die wahre Situation zu schildern.

Die Menschen standen einfach ruhig da und warteten auf das Ergebnis des Treffens. Keiner reagierte heftig, schrie Slogans oder sprach laut. Der Erdboden blieb sehr sauber. Praktizierende nahmen sogar die Zigarettenstummel der Polizisten auf und warfen sie in die Abfallgefäße. Wir sahen Fahrzeuge mit Videokameras, die hin und her fuhren, da sie uns alle filmten. Die Praktizierenden waren ruhig, würdevoll und vernünftig. Es war eine wirklich berührende Szene.“

Später traf sich Premierminister Zhu Rongji mit Repräsentanten der Praktizierenden, welche um die Freilassung der Praktizierenden ersuchten, die in der Stadt Tianjin festgenommen worden waren, baten um ein legales Umfeld, in welchem sie Falun Gong praktizieren können und brachten Dinge vor, wie die legale Publikation des Buches Zhuan Falun. Als dann gegen 21 Uhr bekannt wurde, dass die festgenommenen Praktizierenden in Tianjin frei gelassen worden waren, räumte jeder das Areal auf und entfernte sich wieder.

Zhu Rongji’s Frau, Zhang Guirong denkt, dass ihr Mann und die Praktizierenden, die am 25. April friedlich appellierten, das Richtige getan hatten. „Viele von uns hatten die Kulturrevolution und das ‚Massaker auf dem Tiananmen Platz (Platz des Himmlischen Friedens)’ erlebt. Wir waren uns ganz im Klaren über die Konsequenzen im Umgang mit der KPCh (Kommunistischen Partei Chinas). Doch alle legten ihre Angst ab, die sie nach dem Erleben zahlreicher politischer Bewegungen aufgebaut hatten. Wir übten unsere legalen Rechte aus, die in Chinas Verfassung festgelegt sind.“

Verfolgt und gezwungen, die Wohnung aufzugeben

In den Tagen, die auf den Beginn der Verfolgung im Juli 1999 folgten, wurde Li Zhihe in seiner Arbeitseinheit beobachtet, besonders nachdem er wiederholt auf den Tiananmen Platz ging, um zu appellieren. Sein Telefon wurde von Beamten der örtlichen Polizeistation und des Straßenkomitees überwacht und ihm wurde überall hin gefolgt. Er wurde in der Arbeitseinheit diskriminiert und er durfte nicht ausscheiden, obwohl er dazu berechtigt war. Außerdem wurde er zum Besuch von Gehirnwäschekursen gezwungen und erpresst, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben.

Der Parteisekretär in seiner Arbeitseinheit fand eine Person, die nicht Falun Gong praktizierte, um Li Zhihe in der Zeit zu ersetzen, in welcher er in einem Gehirnwäschekurs war, um „umerzogen“ zu werden. Der Beamte in seiner Arbeitseinheit log und erzählte den Vorgesetzten, dass Li Zhihe erfolgreich „umerzogen“ worden sei, wofür er hohes Lob erntete.

Zhang Guirong wurde nach über 20 Jahren an ihrem Arbeitsplatz entlassen, weil sie sich weigerte, ihr Praktizieren von Falun Gong aufzugeben. Das Büro 610 steckte auch sie einen Gehirnwäschekurs.
Als letzte Rettung, machten sich Li Zhihe und seine Familie mit Hilfe einiger Freunde auf den Weg nach Russland. Kurz danach verließen sie China und ein Freund sagte zu ihnen: „Ihr könnt definitiv nicht zurückkommen. Eure Arbeitseinheiten haben spezielle Teams für euren Fall etabliert. Die Polizei überwacht eure Tür rund um die Uhr. Oftmals schikanieren sie eure Verwandten. Sie gingen in die Schule eures Sohnes, um ihn dort zu verhaften. Schließlich werden sie herausfinden, wo ihr seid. Ich solltet sehr vorsichtig sein.“

Nachdem sie durch viele Schwierigkeiten gegangen waren, machten sich Li Zhihe und seine Familie nach Schweden auf und ließen sich dort nieder. Verglichen mit Tausenden von Praktizierenden auf dem Festland Chinas, deren Familien wegen des Praktizierens von Falun Gong auseinandergerissen wurden, hatten sie sehr großes Glück.

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