Den hartnäckigen Eigensinn keine Kritik anzunehmen

Als ich neulich die Minghui Webseite öffnete, sah ich die „Fa-Erklärung in Manhattan“ des Meisters vom 26. März 2006. Ich las sie gleich zweimal hintereinander. Es war so, als wäre vieles dort genannte, direkt an mich gerichtet. Nach dem Fa-Lernen schaute ich nach innen. Warum ist es so, dass ich es nicht aushalten kann, kritisiert zu werden? Der Meister sagte: „Dass man sich nicht kritisieren lässt, stammt aus den unterschiedlichen Arten von Eigensinnen.“ Was ist hinter meinem Widerwillen, anderen zuzuhören? Und so schürfte ich tiefer in mir und schließlich entdeckte ich meinen hartnäckigsten Eigensinn: Mein Selbst!

Der Eigensinn des „Selbst“ manifestiert sich auf vielfältige Weise. Er kann sich bei der Arbeit, zu Hause, vor Erwachsenen, vor Kindern und vor Mitpraktizierenden manifestieren. Zu Hause bin ich immer berührt davon, was irgendjemand anderer tut. Ich muss alles unter Kontrolle haben, ob groß oder klein, weil ich immer denke, meine Herangehensweise ist die Beste. Mein Mann sagt oft zu mir: „Was soll diese Diskussion? Ganz gleich, worüber wir diskutieren, immer müssen wir es auf deine Weise tun!“ Dies zeigt, dass ich so eigensinnig auf mich bin, dass ich keine Meinung oder keinen Vorschlag von einem anderen annehmen kann.

Ich bin Buchhalterin. Wenn der Vorgesetzte mir Anweisungen gibt, etwas auf eine bestimmte Weise zu tun, denke ich bei mir: Du verstehst nichts von Buchhaltung, warum sollte ich es auf deine Weise tun? Ich bin diejenige, die die Verantwortung trägt, wenn es ein Problem gibt – und so entwickelt sich manchmal eine unangenehme Atmosphäre zwischen uns. Wenn ich meinen Eigensinn auf mein Selbst aufgeben kann und die Buchhaltungsregeln, Vorschriften und ihre Auswirkungen oder Konsequenzen klar erläutern kann, würde er vielleicht verstehen und überdenken und so gäbe es keine Probleme. Dies würde ebenfalls zeigen, dass wir als Kultivierende, gewissenhaft, zum Vorteil der anderen handeln und dadurch eine gute Grundlage für eine weitere Wahrheitserklärung bilden.

„Über längere Zeit hat man Gewohnheiten genährt, deren Ursprung in den unterschiedlichen Arten von Eigensinnen liegt. Mancher hat den Eigensinn, das Gesicht wahren zu wollen. Wenn jemand ihn kritisiert, schämt er sich. Dann wird sein Eigensinn, sich nicht kritisieren zu lassen, angerührt. Manche andere denken, ich bin der Zuständige eines Projektes, ich lasse mich nicht kritisieren. Manche verfügen über besondere Fähigkeiten in bestimmten Bereichen und lassen sich auch nicht kritisieren. Es gibt auch manche, die schlechte Gedanken über andere haben und lassen sich deshalb nicht von diesen kritisieren und so weiter und so fort. Dass man sich nicht kritisieren lässt, stammt aus den unterschiedlichen Arten von Eigensinnen.“ („Fa-Erklärung in Manhattan“ 2006).

Wenn ich mich selbst mit diesem Abschnitt vergleiche, sehe ich absolut diesen Eigensinn – „Es gibt auch manche, die schlechte Gedanken über andere haben und lassen sich deshalb nicht von diesen kritisieren und so weiter und so fort.“ Es gab eine Mitpraktizierende, mit der ich, während wir in einer Materialproduktionsstätte miteinander arbeiteten, oft Erfahrungen austauschte. Ich mochte die Tatsache nicht, dass sie endlos redete. Eine Zeit lang wollte ich sie nicht einmal mehr sehen und dachte, es wäre Zeitverschwendung, sich mit ihr zu unterhalten. Unbewusst bildete ich mir eine negative Meinung über sie.

Als dies geschah, wollte ich überhaupt nicht mehr anhören, was sie zu sagen hatte. Alles, was sie sagte, brachte mich zum Explodieren. Meine Argumentation war, dass sie überhaupt nichts wusste, weil sie nicht von Anfang an involviert war und dass meine Art, die richtige Art ist und jeder andere sollte auf seine eigenen Dinge achten. Der Eigensinn des Selbst hatte sich dermaßen ausgedehnt. Knapp zwei Tage später wurde die Produktionsstätte von der Polizei entdeckt. Das war eine harte Lektion für mich.

„Jedoch müsst ihr diese Angewohnheit korrigieren, ihr müsst sie euch abgewöhnen. Seid unbedingt aufmerksam dabei. Von nun an, wer sich nichts von anderen sagen lässt, er gilt als nicht fleißig. Wer sich nichts von anderen sagen lässt, der ist nicht im Zustand eines Kultivierenden, zumindestens nicht in diesem Punkt. (Beifall) Wer diesen Pass immer noch nicht überwinden kann, so sage ich euch, das ist einfach zu gefährlich! Denn das ist etwas, was ein Kultivierender von Grund auf und am ehesten loslassen muss.“ („Fa-Erklärung in Los Angeles“ 2006)

Der Meister hat dies schon damals aufgezeigt, doch ich hatte es nicht gut gelernt oder mich nicht gut kultiviert. Es ist schon Jahre her, dass dieser Vortrag gehalten wurde. Immer noch habe ich den Eigensinn „Kritik nicht annehmen zu können“ nicht vollständig abgelegt. Von nun an werde ich mich fleißig und aufrichtig kultivieren und meine Eigensinne loslassen.

Dies ist meine persönliches Verständnis. Bitte weist mich auf Unangemessenes hin.

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