Deutschland: Vortrag über die Verfolgung von Falun Gong im Stuttgarter Kulturzentrum Forum 3

Am 04. April 2008 fand im Stuttgarter Kulturzentrum Forum 3 ein Vortrag über die Verfolgung von Falun Gong mit anschließender Diskussion statt. Die Redner waren: Frau Xiong Wei, Falun Gong-Praktizierende aus Frankfurt, Klaus Müller, www.china-intern.de, München und Hubert Körper von der IGFM-Frankfurt

Die KP-Führung in China hat sich das Ziel gesetzt eine sogenannte harmonische Gesellschaft zu propagieren. Der gewollte Effekt ist, dass jeder, der die von der Kommunistischen Partei (KP) verordnete Harmonie stört, sich außerhalb der Gesellschaft stellt. Dadurch bestimmt die KP wer "gut und harmonisch" ist, oder wer ein Störenfried in der Gesellschaft ist, und bekämpft werden muss. Die KP hat insofern leichtes Spiel, als die Harmonie von jeher in der chinesischen Gesellschaft einen hohen Stellenwert hat.

An diesem Abend berichteten Falun Gong-Praktizierende von ihren Anliegen und Erfahrungen der Verfolgung.

Im ersten Vortrag berichtete Frau Xiong Wei, Falun Gong-Praktizierende aus Frankfurt, ihre Erfahrungen im chinesischen Arbeitslager. Sie war zwei Jahre lang in mehreren Arbeitslagern inhaftiert. Die unmenschliche Behandlung, Folter und Umerziehungsmaßnahmen, haben starke psychische Verletzungen bei ihr hinterlassen. Die Zuhörer waren sichtlich betroffen von ihren Schilderungen. Eine Frau bat im Anschluss an Frau Weis Bericht darum, eine Schweigeminute einzulegen, um das Gehörte etwas verarbeiten zu können. Dass es heute noch ein derart Menschen verachtendes Vorgehen gibt, war für sie schwer verständlich.

Der zweite Redner, Herr Klaus Müller, Editor der Internetseite China-intern, referierte über die wirtschaftliche Entwicklung in China. Seine detaillierten Aussagen über den Einfluss der kommunistischen Partei auf die chinesische Wirtschaft und deren Manipulation der Geld- und Devisenströme, lassen für die Zukunft nichts Gutes erwarten.

Als dritter Redner sprach Herr Hubert Körper von der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte IGFM, über die bevorstehenden Olympischen Spiele in Peking. Seiner Meinung nach dürfen die Spiele aufgrund der katastrophalen Menschenrechtslage in China nicht stattfinden. Der kulturelle Völkermord in Tibet sowie die brutale Verfolgung von Falun Gong und von ethnischen Minderheiten passten überhaupt nicht zur Charta des IOC. Es sollte verstärkt Druck auf auf China ausgeübt werden, indem man Politiker, Wirtschaftsfachleute und die Sportfunktionäre über die wahren Geschehnisse in China informiert.

Im Anschluss wurde lange diskutiert. Die Zuhörer fragten sehr gezielt und waren überrascht über den wahren Charakter der KP-Chinas, der bei der Veranstaltung deutlich wurde. Eine Zuhörerfrage war zum Beispiel, warum die chinesische Führung die Randale in Lhasa inszeniert habe – und warum sie dies vor Beginn der Olympischen Spiele getan habe? Die Antwort war: Die KP fühlt sich durch die Vergabe der Spiele so gestärkt und glaubt, sie könne und müsse die Tibeter vor den Olympischen Spielen vernichten und der Westen bzw. das Ausland würde sich durch Schweigen und Zuschauen zum Komplizen machen. Die sogenannte "Einheitsfront" sollte damit nicht nur innerhalb Chinas, sondern auch im Ausland errichtet und der Einfluss der KP weltweit geltend gemacht werden. Am Ende der Veranstaltung nahmen sich viele noch ausliegende Infomaterialien mit nach Hause.

Fast ausnahmslos trugen sich die Gäste in die bereitliegenden Unterschriftenlisten ein.

Der Organisator der Veranstaltung berichtet von zwei chinesischen Personen, die mit Kameras bestückt, am nächsten Tag sein Haus fotografierten und mehr oder weniger offen den Eindruck vermittelten "wir sind hier; wir wissen über alles Bescheid".

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