Eine Falun Gong-Praktizierende, die aus China entkam: "Ich wurde im Frauengefängnis von Schanghai verfolgt"

Ich bin eine Falun Gong-Praktizierende, die gerade aus den Klauen der kommunistischen Partei Chinas (KPC) entkommen konnte. Ich bin eine von denen, die glücklich sein können, im Ausland leben zu dürfen. Unter der Erkenntnis, dass Falun Gong von Menschen in vielen Ländern außerhalb Chinas und auf der ganzen Welt eher gut akzeptiert und hoch geachtet wird, sorge ich mich zutiefst um die chinesischen Menschen auf dem Festland Chinas. Sie müssen unter der Kontrolle der KPC leben, werden fortlaufend mit Lügen bombardiert und sind nicht in der Lage, die Lügen der Regierung zu durchschauen und die Wahrheit über Falun Gong zu hören und zu verstehen.

Ich bin nicht das, was man eine höchst gewissenhafte, fleißige Praktizierende nennen könnte, da ich viele Fehler auf meinem Kultivierungsweg begangen habe. Es ist unser großartiger und gütiger Lehrer, der mir Gelegenheiten gab, immer wieder auf den Pfad der Kultivierung zurückzukommen.

Eigentlich wollte ich meine Erfahrungen in einem Gefängnis in China niederschreiben, weil ich tief in meinem Herzen weiß, dass ich nicht aus Gründen der persönlichen Sicherheit auf fremdem Boden bin, sondern um die Verfolgung aufdecken zu können. Jedoch immer wenn ich zu schreiben versuchte, hatte ich das Gefühl, dass es sehr schwierig ist, die Verfolgung durch die KPC zu enthüllen. Ohne gutes Verständnis des Milieus und der Kultur Chinas, kann sich ein Mensch nicht vorstellen, wie solch eine Verfolgung beginnen und aufrechterhalten werden könnte. Es ist auch schwierig, sich vorzustellen, welches Desaster diese Verfolgung für das chinesische Volk gebracht hat.

A. Vor dem Beginn der Verfolgung am 20. Juli 1999

Das Kultivieren von Falun Gong begann ich im Jahre 1997, während der Hochschulzeit. Nachdem ich es sorgfältig geprüft hatte, wusste ich ohne jeden Zweifel, dass dies die wertvollste Wahrheit war, nach der ich immer suchte. Ich muss zugeben, dass viele Freunde und Bekannte mich baten, Falun Gong nicht zu praktizieren. Sie vermuteten, dass die KPC mit der Zeit die Praktik verbieten würde. Sie dachten, dass die KPC wegen der Popularität von Falun Gong und der großen Anzahl von Praktizierenden, große Angst bekommen würde. Falun Gong beeindruckte viele Menschen wegen seiner Tugend und Güte und immer mehr Menschen fingen an, es zu praktizieren. Ich war mir darüber im Klaren, dass die KPC es verbieten könnte. Warum? Viele von der KPC initiierte politische Bewegungen hatten tiefe Wunden und große Furcht in den Gedanken der Menschen ausgelöst. Menschen wagten nicht länger, eine persönliche Meinung zu haben. Mein Großvater und mein Onkel wurden während der Kulturrevolution gefoltert. Sie leiden noch immer unter der geistigen Seelenangst, die sie durchlebten. Die häufigen politischen Studien und Gehirnwäscheaktivitäten der KPC zeigten der Öffentlichkeit, dass die zentral kontrollierte KPC alles attackieren würde, was sie als Bedrohung ansah. Indes sagte ich mir, dass, falls die KPC wirklich Falun Gong verbietet, ich würde es nicht aufgeben. Intuitiv begriff ich, dass die übernatürlichen Dinge, welche die Hauptstütze von Falun Dafa waren, für gewöhnliche Menschen nicht völlig zu verstehen wären und dass es immer einige Störungen geben würde.

B. Nachdem am 20. Juli 1999 die Verfolgung begann

Um ehrlich zu bleiben, ich ahnte nicht voraus, dass die Verfolgung von Falun Gong so schnell und so plötzlich einsetzen würde, wie dies dann doch geschah. Nach meinem Hochschulabschluss fand ich einen Arbeitsplatz in Schanghai. Meine Firma lag weit entfernt vom Übungszentrum, welches ich besuchte, weshalb ich oftmals für mich allein die Übungen machte und die Falun Dafa Lehren studierte. Da ich selten den Fernseher anhatte, wusste ich viele Dinge nicht, die sich im Jahre 1999 ereignet hatten, einschließlich des Ereignisses vom „25. April“ (1). Ende Juli 1999 hörte ich im Bus und in Einkaufszentren von Fernsehsendungen und Videos, welche Falun Gong verleumdeten und bemerkte Falun Gong „kritisierende“ Plakate an Straßenmauern und in Wohngemeinschaften. Die Falun Gong dämonisierende Propaganda der KPC wurde überall gezeigt.

Ein Falun Gong-Praktizierender sagte mir, die Polizei würde mich suchen, weil sie Aufzeichnungen von allen Falun Gong-Praktizierenden in jeder Firma und jeder Wohngemeinschaft hatte. Da ich aber nicht in Schanghai geboren war, war ich der Polizei nur als nicht örtliche junge weiblich Praktizierende bekannt. Da ich jedoch nicht zu häufig zum Übungszentrum ging und weil andere Praktizierende mich schützten, kannte die Polizei meinen Namen nicht. Praktizierende, deren Namen auf polizeilichen Aufzeichnungen erschienen, wurden verhaftet und in Umerziehungs- (Gehirnwäsche-) Zentren gebracht und gezwungen, ihre Falun Dafa-Bücher abzugeben und „Garantieerklärungen“ zu schreiben. In diesen Erklärungen sollte man garantieren mit dem Üben von Falun Gong aufzuhören. Ich kannte eine ältere Dame, die dafür sorgte das immer ein Kassettenrekorder und die Übungsmusik für unser Übungszentrum, vor Ort waren. Sie hatte gerade angefangen Falun Gong zu lernen, weshalb sie schließlich aus Angst verfolgt zu werden mit dem Praktizieren aufhörte. Weil sie jedoch für den Kassettenrekorder zuständig war, muss sie dennoch, immer wieder Berichte schreiben und wöchentlich auf die Polizeistation gehen, obwohl inzwischen seit dem Beginn der Verfolgung sieben Jahre verstrichen sind. Sie ist fortwährend einem ungeheuren Druck seitens der Gesellschaft und ihrer Familie ausgesetzt.

Während dieser Zeit veröffentlichte ein Professor an meiner Universität (ein früherer Betreuer) eine Bekanntmachung in der Zeitung, dass er das Praktizieren von Falun Gong aufgegeben habe. Meine Mutter benutzte dies als Beispiel, als sie mich aufforderte die Praktik aufzugeben. Zu Beginn der Verfolgung, wusste meine Familie, dass Falun Gong die Menschen lehrte, gut zu sein und dass damit nichts falsch war. Um den Druck auf sie zu verringern, hörte ich auf, vor ihnen die Übungen zu machen. Ich machte sie erst, nachdem alle zu Bett gegangen waren. Doch auch das konnten sie nicht akzeptieren. Sie forderten mich auf, eine Erklärung abzugeben, dass ich mit dem Praktizieren aufgehört habe. Meine Mutter nannte mich einen „glücklichen Fisch, der dem Netz der Polizei entschlüpft sei“. Obwohl ich nicht auf der Polizeiliste stand, hatten die konstanten Lügen und die häufigen Methoden der KPC den Hass einer Gruppe von Menschen, gegen eine andere aufgestachelt, so dass sich die Verfolgung von Falun Gong durch die Regierung, zu einer Verfolgung durch die ganze Gesellschaft ausweitete. Die Gedanken der Menschen waren vergiftet. Genau wie es in den Neun Kommentaren über die Kommunistische Partei (2) zum Ausdruck kommt: „Eine große Menge Menschen wurde konditioniert, auf die Bedrohungen der KPC zu reagieren, indem sie ihre Vernunft und ihre Prinzipien völlig unterordnen. In gewisser Hinsicht, sind diese Seelen der Menschen gestorben – etwas noch Beängstigenderes als physischer Tod.“

Eine meiner Klassenkameradinnen arbeitete in Guangzhou. Die Polizei verhaftete sie während eines Picknicks mit einer Praktizierenden in einem örtlichen Park. Die Falun Gong-Praktizierenden wurden verhaftet, nur weil sie Falun Gong üben und wurden gezwungen höchst anstrengende Arbeit in einem Gefangenenlager zu verrichten. Sie erhielten nur zwei Mahlzeiten am Tag und jede Mahlzeit bestand lediglich aus ein wenig Reissuppe und gekochtem Gemüse, ohne Salz; die Wächterinnen wollten nicht, dass sie Kraft aus dem Salz schöpften. Wer auch immer weiter die Übungen machte, dem wurden die Hände auf den Rücken gefesselt und ihm wurde hochkonzentriertes Salzwasser unter Zwang eingeflösst. Weil meine Klassenkameradin eine außergewöhnliche Angestellte war, wollten die Manager ihrer Firma sie nicht verlieren, deshalb wandten sie sich an den Direktor des Polizeidezernats der Provinz Guangdong. Jedoch sagte der Direktor zu ihnen: „Wenn sie eine Mörderin wäre, hätte ich Wege, sie freizulassen, doch weil sie Falun Gong praktiziert, kann ich sie nicht entlassen.“

Später, nachdem sie aus dem Gefangenenlager freigelassen wurde, war es ganz offensichtlich, dass sie gefoltert worden war. Gewöhnliche Menschen verstehen im Allgemeinen, dass Folter höchstens bedeutet, verprügelt zu werden. In Wirklichkeit ist die Atmosphäre des Schreckens, der Foltermethoden und der Ehrenkränkung (Beleidigung) des Charakters eines Menschen, für gewöhnliche Menschen unvorstellbar.

Ein junger Mann arbeitete in unserer Firma im Jahre 2000 als Sicherheitswachmann. Er war gerade erst aus dem Armeedienst entlassen worden. Nachdem er herausgefunden hatte, dass ich Falun Gong praktizierte und als er mich kennen lernte, war er wirklich überrascht. Er erzählte mir, dass im Jahre 1999, als die KPC ihre Verfolgung von Falun Gong in Gang setzte, seine Truppe oft beauftragt wurde, die Wohnungen von Menschen zu durchwühlen und Dafa Bücher und Materialien zu konfiszieren. Ihnen wurde untersagt, irgendetwas davon zu lesen, sondern einfach nur alles zu verbrennen. Dadurch hatte er keinen Gedanken, dass Falun Gong in Wirklichkeit wunderbar ist. Er dachte, es sei einfach ein „Kult“, der von der Regierung verboten worden ist.

C. Eingesperrt

Im Oktober 2000 wurde eine Praktizierende aus meiner Gegend verhaftet. Ich dachte daran, der Polizei die Tatsachen über die Verleumdung von Falun Dafa zu erklären, also begab ich mich zu der Polizeistation und brachte ihr einige Kleidungsstücke mit. Dort wurde ich gleich verhaftet. Flyer zu verteilen, welche die Verfolgung aufdecken und den Menschen die Wahrheit erklären, dient auch dazu den Polizeibeamten zu helfen. Ich hoffte, sie würden die Flyer lesen, um zu erkennen, ob es darin etwas Regierungsfeindliches oder Gesellschaftsfeindliches gäbe. Gab es so etwas wie das, was die Medien fabriziert hatten? Weil ich jedoch verwirrt war, fügte ich mich ihren Forderungen. Ich dachte meine Handlungen wären offen, deshalb beantwortete ich alle ihre Fragen und bezog auch andere Praktizierende mit ein. Die KPC verurteilte mich zu fünf Jahren Gefängnis im Frauengefängnis von Schanghai. Der Prozess wurde geheim abgehalten; meinen Eltern wurde nicht erlaubt, beizuwohnen und sie verurteilten mich augenblicklich. Polizisten durchwühlten auch meine Wohnung, nahmen mein gesamtes Computersystem und den Drucker mit.

Als ich im Gefangenenlager war, drohte ein Polizist meinen Eltern, deutete an, dass mein Fall ein höchst wichtiger Fall in Schanghai sei und dass ich wohl exekutiert werde. Er sagte, er könnte bewirken, dass mein Fall in meine Heimatstadt transferiert werde und er mich frei bekomme, wenn meine Eltern ihm Geld gäben, um mich bei einflussreichen Menschen freizukaufen. Da meine Eltern sehr besorgt waren, konnte er eine Menge Geld von ihnen erpressen. Sie waren ihm für seine „Hilfe“ sehr dankbar. Ich hörte, dass die für die Straßen in unserer Wohngemeinschaft verantwortliche Person, in denen ich die Verfolgung enthüllende Flyer verteilte, seine Position verloren hat. Das ist der gängige Weg von Implikation, welcher den öffentlichen Hass auf Falun Gong hervorruft.

Das Frauengefängnis Schanghai berief sich strikt auf die Methode der logischen Schlussfolgerung. Sie wenden eine Methode an, die „Dreifach Verbunden“ heißt. Zum Beispiel, wenn ein Praktizierender die Übungen macht, werden die Kriminellen, welche für die Beobachtung des Praktizierenden zuständig waren und manchmal alle Insassen einer Zelle deshalb bestraft. Sie verfahren auf diese Weise, um Hass unter den Insassen und Praktizierenden zu erzeugen und um jede Bewegung der Praktizierenden einzuschränken.

Als meine Familie erfuhr, dass ich mich dagegen wehrte, „umerzogen“ (3) zu werden, fingen sie an, Falun Gong zu hassen. Das Gefängnis hielt viele politische Veranstaltungen ab, damit sie Menschen foltern konnten und forderte die Familienangehörigen der Praktizierenden auf, Falun Gong zu verurteilen. Viele Verwandte beschimpften auf Falun Dafa und verbreiteten Lügen darüber, in der Hoffnung, die Praktizierenden schnell frei zu bekommen. Um mich sehen zu können, sagten meine Eltern auch eine Menge Dinge zu der Polizei, die Falun Dafa verleumdeten. Später, als ich nach vielen Jahren nach Hause kam, gestand mir meine Mutter unter Tränen: „Wir hatten keine andere Wahl, als diese Dinge gegen unseren Willen zu sagen. Andernfalls wäre es uns nicht möglich gewesen, Dich zu besuchen.“

1. Eingesperrt in der Produktionsabteilung

Weil die Wächter mich als “hartnäckige Person” betrachteten, wurde ich lange Zeit abgegrenzt und abseits von Praktizierenden gehalten. Andere Praktizierende waren in der „Falun Gong-Managementabteilung“ eingesperrt, doch ich wurde separat gehalten. Es gab da fünf Abteilungen im Frauengefängnis Schanghai und ich wurde während der fünf Jahre meiner Haft in vier Abteilungen gesperrt.

Insassen in der Produktionsabteilung wurden gezwungen, intensive Arbeit zu verrichten. In China gibt es für alles eine Höchstquote. Selbst der Polizei werden Quoten auferlegt, wie viele Menschen sie zu verhaften haben. Auch das Personal im Gefängnis stellt Quoten auf. Die Quote für jede Abteilung wurde in Yuan festgelegt und es wird verlangt, dass die Abteilung den Gegenwert von einigen Millionen Yuan (4) an Exportgütern produziert. Die Geldprämien werden mit diesem Ziel verknüpft. Daher sind die Insassen ihre Geldmaschinen. Dies erklärt auch teilweise, warum die Polizei eine Quote für Menschen hat, die verhaftet werden müssen. Der Öffentlichkeit wird erzählt, dass Insassen freundlich behandelt werden und nie länger als acht Stunden täglich arbeiten, doch in Wirklichkeit arbeiten Insassen etwa siebzehn Stunden und manchmal sogar den ganzen Tag und die ganze Nacht. Die Gefangenen sagen, sie werden von „Wenn der Hahn kräht, bis zu der Stunde der Geist brüllt“, zur Arbeit gezwungen.

Gefängniswächter werden über unmittelbar bevorstehende Inspektionen benachrichtigt. Daher wird die Arbeit angehalten; wer arbeitet wird bestraft. Jeder weiß, dass eine Inspektion nur Schwindel ist. Manchmal kommen internationale Organisationen zu Besuch und dann wird das Gefängnispersonal alle Werkzeuge und Produkte verbergen und alle schauen Fernsehprogramme an. Niemandem wird erlaubt, mit den Besuchern in Kontakt zu kommen. Wenn Besucher mit jemandem sprechen wollen, wird das Gefängnis einige Insassen auswählen und sie mit Antworten auf mögliche Fragen präparieren. Die dafür ausgewählten Insassen wissen ganz genau, was die Gefängnisleitung wünscht, was sie ihnen erzählen sollen. Sie werden einfach die böse KPC loben und Lügen erzählen, wie zivilisiert das Gefängnis doch sei. Wenn die Inspektoren oder die Besucher das Gefängnis verlassen haben, zwingen die Wächter die Insassen, Überstunden zu machen, um die verlorene Zeit wieder einzuholen.

Auch jedem Insassen wird eine Quote zugewiesen und er wird bestraft, wenn er sie nicht erfüllt. Bestrafung kann Schlafentzug bedeuten, Entzug von Gemüse, Verbot, die täglichen Notwendigkeiten kaufen zu dürfen oder sich zu duschen, oder Verbot von Besuchen von Familienangehörigen. Die grundlegenden Lebensrechte werden entzogen. Oft war ich extrem müde und taub. Nach Stunden langem Arbeiten in der Fabrik wurde ich noch gezwungen, weiter zu arbeiten, nachdem wir in die Zelle zurückkamen, während alle anderen ruhten. Selten schlief ich in meinem Bett. Mein Bett wurde einfach zum Lager für Arbeitswerkzeuge und Produkte. Ich war so müde, dass ich im Stehen einschlief. Die Wächterinnen wollten nicht, dass bekannt wird, dass sie Menschen zwingen, über so viele Stunden hin zu arbeiten. Daher dimmten sie die Lichter herunter, gaben vor, dass alle schlafen. Näharbeiten unter solch gedimmtem Licht, machten meine Augen sehr lichtempfindlich. Ich konnte sie nicht offen halten und sie tränten bei hellem Licht. Dafa half mir, diese Schwierigkeiten durchzustehen. Wenn ich arbeitete, rezitierte ich andauernd Artikel des Lehrers, um meine aufrichtigen Gedanken und meine Kraft zu stärken.

Als ich zuerst im Gefängnis eintraf, befolgte ich die Regeln nicht und sagte mir, dass ich keine Insassin sei und ich nicht da sei, um Schwerarbeit zu verrichten. Um den Insassinnen die Wahrheit besser erklären zu können, würde ich ihnen beim Arbeiten helfen. Die Wächterinnen schrieben meinen Namen an die Mauer auf eine Liste mit den unproduktiven Insassinnen, gaben an, dass mein Arbeitsausstoß der niedrigste des ganzen Teams sei. Sie benützten das, um Dafa zu verleumden. Nach dem langen Gefängnisaufenthalt wurden meine aufrichtigen Gedanken schwächer und ich fing an, die Forderungen der Wächterinnen zu befolgen und verrichtete die niemals endende Arbeit. Alle Produkte im Gefängnis waren für den Export bestimmt. Insassinnen stellten Kleider, Hosen, Sitzkissen, Nationalflaggen (ich stellte über zehntausend britische Flaggen her), Spielzeuge, Wollpullover, Hemden mit glänzenden Knöpfen, Bettwäsche, Essstäbchen, Servietten, Briefmschläge, Brotbüchsen, Plastiktüten, Papiertüten usw. her. Die sanitären Einrichtungen waren so schrecklich, dass, wenn jemand das erfahren würde, er nicht wagen würde, die Produkte zu kaufen. Das Gefängnis übernimmt jede Art Arbeit, solange sie Geld einbringt. Die Käufer setzen kurze Liefertermine, weil das Gefängnis genügend freie Arbeitskräfte hat, um sie zu missbrauchen.

Die Wächter beauftragten zwei Insassinnen, mich zu überwachen. Eigentlich war jede in meiner Zelle angewiesen, mich zu beobachten. Die Haftzeit derjenigen, die auf mich angesetzt waren, wurde verringert, wenn sie erfolgreich waren. Sie schrieben täglich Berichte über meine Aktivitäten. Sie wechselten sich ab, um mich in der Nacht daran zu hindern, die Übungen zu machen und sie verfolgten mich überall hin. Ich dachte, ich sollte sie die Großartigkeit von Falun Dafa erkennen lassen. Daher behandelte ich sie niemals als Feinde. Stattdessen behandelte ich sie freundlich. Sie spürten meine Gutmütigkeit und berichteten keine schlechten Dinge über mich. Manchmal halfen sie mir und passten auf mich auf. Andere Insassinnen befragten mich über Falun Gong und erzählten mir, dass die Falun Gong-Praktizierenden, die sie kennen, gute Menschen sind. Einmal erzählte mir eine Insassin, dass sie mit einer Mörderin in einer Zelle im Gefangenenlager war. Die Polizei forderte die Mörderin auf, zu sagen, dass sie Menschen tötete, weil sie Falun Gong praktizierte. Die Polizei sagte, sie würde dann keine Todesstrafe erhalten, wenn sie das sage. Diese Mörderin erzählte ihr davon. Sie wusste nicht, was mit dieser Mörderin schließlich geschehen ist.

Obgleich das Gefängnis die Hölle in der Menschenwelt ist, es reflektiert die heutige chinesische Gesellschaft. Die Handlungen der Wächterinnen beeinflussen die Gedanken und das Verhalten der Insassinnen in starkem Maße. Die Insassinnen sind von der Gesellschaft getrennt, während die Wächterinnen nur dort arbeiten und am Abend weggehen, um zu den gewöhnlichen Menschen in der Gesellschaft zurückzukehren. Da das Gefängnis in einer großen Stadt war hatten die meisten Wächterinnen eine höhere Bildung. Viele hatten den Job gleich nach der Schule angetreten und manche waren jünger als ich. Ich beobachtete, wie Unschuldige, die gerade ihren Schulabschluss gemacht hatten, sich innerhalb weniger Jahre, zu bösartigen und falschen Wächterinnen veränderten.

Es ist gebräuchlich für die Wächterinnen, Falun Gong-Praktizierenden die Hände auf den Rücken zu fesseln oder sie in Einzelhaft zu nehmen. Aus mir unbekannten Gründen wurde ich niemals geschlagen. Viele Male wurde mir Einzelhaft, Haftverlängerung oder Verlegung in ein Zwangsarbeitslager in der Provinz Qinghai angedroht. Doch es geschah niemals. Ich sah wie eine Praktizierende, die mit mir im Gefängnis eintraf, ein durch Schläge geschwollenes Gesicht hatte. Sie erzählte mir, dass die Insassinnen die Wächterin, die sie schlug, „Mann“ nannten. Dies ist ein Gefängnis nur für Frauen und lesbische Aktivitäten sind an der Tagesordnung. Die Wächterin betrachtet sich selbst als Mann und sprach und handelte wie ein Mann. Sie zog den Insassinnen die Kleider aus, bevor sie sie verprügelte.

Obwohl ich nicht in der Lage war, zu anderen Falun Gong-Praktizierenden Kontakt aufzunehmen, um mehr über Foltertatsachen zu erfahren, erzählten mir ganz oft Insassinnen, dass diese und jene in Einzelhaft genommen wurde, diese und jene die Hände auf dem Rücken gefesselt bekam, wieder eine andere mit Elektroschockgeräten geschockt wurde, eine gezwungen wurde, im kalten Winter barfuss auf dem Boden zu stehen und verschiedene Tage den Schlaf entzogen bekam, eine andere zwangsernährt wurde usw. Es gab auch andere Verbrechen in dem Gefängnis, die nicht aufgedeckt wurden.

Die Verwaltungsabteilung des Gefängnisses ist verantwortlich für Buchhaltung und Datenverwaltung. Dies ist ein Platz, der von jedem Inspektor überprüft wird. Vor jeder Inspektion, fälschen Wächterinnen und Insassinnen, Dateien, Quittungen und Unterschriften. Insassinnen die helfen, den Inspektor zu betrügen, werden als belohnungswürdig angesehen und als gute Helferinnen der Regierung. Sie sammeln Pluspunkte und erhalten Haftreduzierung.

Das Wasser für Insassinnen ist begrenzt. Jede Zelle hat eine Wasseruhr. In einer Zelle befinden sich sechzehn Personen. Es ist einer Person erlaubt, im Monat einen m³ Wasser zu verbrauchen, so dass jede Zelle auf sechzehn m³ Wasser begrenzt ist. Am Monatsende wird jede Zelle überprüft und Abteilungen werden miteinander verglichen. Überschreitet eine Zelle ihr Limit, wird ihr das Wasser abgestellt und den Insassinnen wird nicht erlaubt, zu duschen. Normalerweise ist einer Insassin erlaubt, einmal in der Woche, im Sommer fünf Minuten und im Winter 10 Minuten lang zu duschen. Diese Zeit schließt das Aus- und Anziehen der Kleidung mit ein. Manchmal müssen Insassinnen die Dusche teilen und manche haben noch die Seife am Körper, wenn die Zeit um ist. Das Gefängnispersonal stellt auch viele Regeln auf und Gesetzesübertretern wird überhaupt nicht erlaubt zu duschen. Diese Regeln beruhen nicht auf Gesetzen, sondern werden von den Wächterinnen ausgedacht. Die Eitelkeit und das Konkurrenzdenken der Wächterinnen hat auch eine Menge Schwierigkeiten für die Insassen bewirkt.

Die Wächterinnen betrügen häufig oder verbergen Informationen vor der Verwaltung und den Insassinnen. Ihre Aktionen machen kriminelle Insassinnen noch schlimmer. Da das Frauengefängnis in einer internationalen Hauptstadt liegt, erwecken das Gefängnisgebäude und verschiedene Einrichtungen bei Menschen ein Gefühl von Zivilisation, doch die interne Kultur und die menschlichen Qualitäten des Wachpersonals sind äußerst schlecht. Genau wie das in den Neun Kommentaren zum Ausdruck kommt: „Die KPC begünstigte‚ persönliche Kämpfe und Gerüchte hinter dem Rücken’ ('struggle face-to-face and report back-to-back'). Seine Genossen verraten, schriftliches Material herstellen, um sie hereinzulegen, Fakten fabrizieren und Aufbauschen ihrer Fehler – dieses doppelzüngige Verhalten wurde benutzt, um die Nähe zur Partei und den Wunsch voranzukommen, zu bemessen.“ Annehmen und Abdecken der Lügen und der schlechten Handlungen des Wachpersonals sind Mittel zur Reduzierung der Haftdauer. Ehrlich zu sein und die richtigen Dinge zu tun, wurde zum „Handeln gegen die Regierung“.

2. Dort Eingesperrt, wo Falun Gong-Praktizierende gefoltert werden

Während des dritten Jahres meiner Gefängnishaft, verlegte mich das Gefängnispersonal in die Spezialabteilung zur Folterung von Falun Gong-Praktizierenden. Diese Abteilung hatte zwei Geschwader, das Ost- und das Südgeschwader. Das Ostgeschwader enthielt Praktizierende, die nicht „transformiert“ waren und im Südgeschwader waren die „transformierten“ Praktizierenden.
Jede Zelle war mit Beobachtungseinrichtungen ausgestattet, die es in Zellen anderer Abteilungen nicht gab.

An allen Praktizierenden in dieser Abteilung wurden Bluttests durchgeführt, von denen behauptet wurde, sie sprächen für die besondere Sorge um die Praktizierenden. Im Jahre 2003 nahmen sie von jeder Praktizierenden in der „Falun Gong Managementabteilung“ Blutproben. Die Anweisung lautete: Bei jeder Falun Gong-Praktizierenden, einschließlich jenen in Einzelhaft, sind Blutproben zu entnehmen.

Das Gefängnis hat seine eigene Gesundheitsklinik und Gesundheitsuntersuchungen werden grundsätzlich dort vorgenommen. Diese Bluttests wurden jedoch in der Hauptvorhalle der Abteilung durchgeführt. Tische waren aufgestellt und gefangene Praktizierende bildeten Schlangen für die Blutentnahme. Sie benutzten Nadeln, um in unsere Finger zu stechen und nahmen die Blutprobe und versiegelten sie in einer Glasröhre. Jede Röhre hatte eine zugeordnete Nummer und die persönlichen Informationen jeder Praktizierenden. Die Atmosphäre war sehr schweigsam. Verschiedene Ärztinnen, sowie einige Ärzte waren zugegen. Das Gefängnis hatte keine männlichen Ärzte, so dass es klar war, dass es sich bei diesen Bluttests nicht einfach um Tests im Gefängnis handelte. Also dies war die erste Untersuchung während meines dreijährigen Gefängnisaufenthaltes, seit meiner Eingangsuntersuchung.

Einander Mal kam ein riesiger medizinischer Kastenwagen vorgefahren und parkte gleich neben der Türe zu unseren Zellen. Der Kastenwagen enthielt medizinische Einrichtungen, einschließlich eines Röntgenapparates. Nach der Untersuchung gab es ein Abteilungstreffen und die Leiterin des Wachpersonals der Abteilung erklärte, dass sich die Regierung um den Gesundheitszustand der Praktizierenden kümmere. Der Röntgenapparat wurde im Ausland gekauft, war sehr teuer und nur Kader konnten ihn benutzen. Nicht einmal dem Wachpersonal war die Benutzung erlaubt, doch Falun Gong-Praktizierende konnten ihn umsonst benutzen. Wenn die Person vor dem Apparat stand, konnten alle Organe dieser Person geprüft werden. Die Wachpersonalleiterin sagte, dass alle Praktizierenden Krankheiten hatten, so dass sie anfingen, Falun Gong zu praktizieren. Sie waren krank, sowohl physisch als auch mental. Daher schenkte die Regierung der Gesundheit der Praktizierenden besondere Aufmerksamkeit und die Praktizierenden erhielten Spezialbehandlungen. Eine „umerzogene“ Praktizierende schrieb einen Artikel, in welchem sie die böse KPC dafür pries, weil sie sich um die Gesundheit der Falun Gong-Praktizierenden kümmert und darstellte, wie zivilisiert das Gefängnis sei. Ihr Artikel wurde über eine lange Zeit über die Gefängnisradiostation gesendet.

Die Praktizierenden erfuhren niemals das Ergebnis dieser Untersuchungen. Einige Praktizierende wurden in Krankenhäuser gebracht, um ihre Krankheiten zu behandeln und gezwungen, Medikamente einzunehmen. Wenn sie dies ablehnten, wiesen die Wächterinnen die „Cangues“ an, die Medikamente unter das Essen zu mischen (Cangues= spezielle Personen, die ausgewählt wurden um das Verhalten der Praktizierenden zu beobachten). Einige Praktizierende nahmen die Medikamente ein, ohne es zu wissen. Eine Insassin schrieb einen Artikel für die Gefängnisradiostation und sagte darin, dass Praktizierende es ablehnten, Medikamente zu nehmen, wenn sie Krankheiten haben und die Wächterinnen alle möglichen Methoden anwendeten, damit sie die Medikamente einnehmen.

Ich kannte den Grund für die Untersuchung nicht, war aber überrascht über den Umfang. Als dann die Verbrechen der KPC über den Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden am Anfang dieses Jahres aufgedeckt wurden, wurde ich hell wach. Die KPC war böse bis zu diesem Ausmaß! Ich kenne das Schicksal der Praktizierenden, die dort eingesperrt sind nicht. Ich hoffe, alle gutherzigen Menschen auf der Welt helfen die Verbrechen der KPC zu beenden und retten inhaftierte Falun Dafa-Praktizierende vor Folter und sogar Tod.

Ich war in der dunkelsten Zelle eingesperrt und wurde von fünf Insassinnen beobachtet. Das Wachpersonal benutzte die bösesten Methoden, um mich zu foltern. Mir war nicht erlaubt, aus dem Raum herauszutreten, wenn ich mich ihnen nicht fügte. Waschen und auf den Toilettengang musste ich in der Zelle erledigen. Das Wachpersonal trug einer älteren Insassin auf, mir Wasser zu bringen, meinen Müll wegzubringen und meine Kleidung zu waschen. Anderen Insassen wurde nicht erlaubt, während der Nacht zu schlafen. Sie mussten wach bleiben, um mich zu beobachten, doch ich durfte schlafen. Die Wächterinnen sagten bösartig zu mir: „Sprechen Sie nicht von Gutherzigkeit? Jedoch Sie machen die Übungen und sorgen dafür, dass alle Insassinnen im kalten Winter für Sie leiden müssen.“ Lehnte ich es ab, Wasser anzunehmen, um mein Gesicht zu waschen, sagten die Wächterinnen: „Sie sind so egoistisch. Sie sind schmutzig und das ist schlecht für andere in diesem Gruppenumfeld. Sie sollten entgegenkommender sein.“ Jede Handlung meinerseits würde Insassinnen betreffen und dazu führen, bestraft zu werden. Die Wächterinnen bestraften mich nicht. Sie waren, wenn sie mir ins Gesicht sahen freundlich, aber eigentlich wollten sie mich nur täuschen. Diese bösartige Methode war noch schlimmer als Menschen zu schlagen. Die Wächterinnen versuchten Konflikte auszulösen und zu Hass zwischen Insassinnen und mir aufzustacheln.

Die Wächterinnen befahlen „umerzogenen“ Praktizierenden, mich einer Gehirnwäsche zu unterziehen, indem sie z.B. sagten, wie gut die KPC dem Volk diene (eigentlich geschah das, um mehr Geld zu bekommen) und China aufbaue (doch dies war das Ergebnis der harten Arbeit des Volkes) und dass die Wächterinnen eigentlich versuchen, uns zu helfen (doch wirklich sperren sie Menschen illegal ein und berauben sie der Religionsfreiheit) und noch andere Lügen. Unter diesem Druck beugte ich mich ihnen und dachte wie sie, ich war „umerzogen“. Ich verließ meinen Kultivierungspfad, eine schmutzige Marke hinterlassend, die nicht ausradiert werden kann.

In Wirklichkeit war Dafa tief in meinem Herzen verwurzelt. Mich aufzufordern, Dafa aufzugeben war schlimmer, als mich zu töten. Ich sagte zu mir, dass ich mich in meinem Herzen nicht wirklich „umerziehen“ lassen würde. In Wirklichkeit war dies mein menschlicher Eigensinn.

Ich wurde in die Südschwadron verlegt, nachdem ich „umerzogen“ war. In jeder Zelle dort waren viele „umerzogene“ Praktizierende eingesperrt. Ich hörte, was ihnen geschehen war. Viele von ihnen sind in Nervenheilanstalten eingeliefert worden, bevor sie in dieses Gefängnis kamen. In diesen Kliniken wurden manche von ihnen an die Betten gebunden und man injizierte ihnen unbekannte Drogen. Ganz oft hörten wir, wie Wächterinnen sagten, dass manche Faluun Dafa-Praktizierende manche Krankheiten hätten und zur Behandlung in ein Krankenhaus kamen. Manche Praktizierende kehrten nie zurück. Wir hörten auch Wächterinnen öffentlich sprechen, dass eine der Gefangenen geistige Probleme hätte und eine Behandlung auf die eine oder andere Art benötigte. Diese Praktizierende sahen wir dann nie wieder. Als ich aus dem Gefängnis entlassen wurde, erfuhr ich über die Clearwisdom Webseite, dass eine Praktizierende, die in meiner Zelle in der Südschwadron war, nach der Freilassung aus dem Gefängnis von der Polizei verhaftet wurde. Ihr wurden unbekannte Drogen injiziert und sie starb einige Tage später. Oftmals zwang das Gefängnis Falun Gong-Praktizierende, Kurse für „Psychologische Umerziehung“ mitzumachen (das gebildete Wort für Gehirnwäsche). Sie behaupteten auch, dass Menschen Falun Gong praktizierten, weil sie mentale Probleme hätten und führten „psychologische Tests“ mit Falun Gong-Praktizierenden durch. Ich wurde verschiedene Male für eine solche Art Test ausgewählt.

Um die Öffentlichkeit irrezuführen und um ihre Verbrechen zu verbergen, ist die Arbeitsbelastung in der „Falun Gong Management Abteilung“ geringer als in anderen Abteilungen. Diese Abteilung richtet ihren Fokus auf die „Gehirnwäsche“ bei Falun Gong-Praktizierenden. Andere kriminelle Insassinnen nennen die „Falun Gong Management Abteilung“, „Himmel“, weil alles was sie dort zu tun haben, ist, die Praktizierenden zu beobachten. Wenn sie andauernd über die Aktivitäten der Praktizierenden berichten und zu den Wächterinnen halten, wird ihre Haftdauer ganz schnell reduziert. Daher versuchen viele Insassinnen, die ein gewisse Art von Bekanntheit mit den Wächterinnen haben, dieser Abteilung zugewiesen zu werden. Was Falun Dafa-Praktizierende anbelangt, ist dieser Platz ein Ort, an dem aufrichtige menschliche Naturen auf schlimmste Weise gefoltert werden und der Charakter der Menschen gekränkt wird.

Die „Falun Gong Management Abteilung“ hält sehr oft Veranstaltungen ab, um Falun Gong zu „brandmarken“. Die Atmosphäre ist genauso, wie während der Kulturrevolution. Weil sie so töricht und außergewöhnlich sind, erkannte ich, als ich in der Südschwadron ankam, augenblicklich, dass ich „umerzogen“ worden war. Jedoch wusste ich immer noch nicht, was ich tun könnte. Ich wollte nicht, dass sie mich attackieren, deshalb verhielt ich mich still. Ich versuchte nicht, andere Praktizierende zu „umzuerziehen“. Als sie erkannten, dass ich für sie nicht von Nutzen war, brachte mich das Gefängnis in die Produktionsabteilung für Schwerarbeit. Ich begann darüber nachzudenken, wie ich sobald als möglich aus dem Gefängnis freikommen könnte. Ich war äußerst schlecht informiert über die Entwicklung von Falun Dafa während der vergangenen Jahre und hatte keinen Zugang zu neuen Artikeln von Lehrer Li. Nachdem ich dieses Licht verloren hatte, war ich wie ein Boot mit gebrochenen Rudern, das darum kämpfte, den Ozean in der Dunkelheit zu überqueren.

3. Aus dem Gefängnis entlassen

Ich begegnete einer gütigen Wächterin, nachdem in eine andere Abteilung verlegt worden war. Wir führten tiefgehende Gespräche miteinander. Sie befragte mich über Falun Gong, warum ich Falun Gong praktiziere usw. Sie sagte mir im Vertrauen, dass sie denke, dass mit Falun Gong nichts falsch sei und daher Praktizierende dieses Weges nicht eingesperrt werden sollten. Sie sagte zu mir, wenn Angehörige des Büros 610 zu Gesprächen kommen, solle ich ihnen nicht zuhören und standhaft bleiben. Eigentlich mögen viele Wächterinnen, einschließlich jener, die mit der „Umerziehungsarbeit“ betraut sind, die Bediensteten des Büros 610 nicht. Die Wächterinnen kämpfen mit ihrem Gewissen, weil sie gezwungen werden, Befehle gegen ihren Willen zu befolgen und sie glauben selbst nicht, was sie den Praktizierenden erzählen. Damals erkannte ich, wie schlecht ich war, als ich mich „umerziehen“ ließ, doch waren mir gewisse Dinge nicht sehr klar. Schließlich hatte ich wegen meiner Haft, einige Jahre die Lehren des Falun Dafa (das Fa) nicht gelernt. Die Zahl der Jahre im Gefängnis war größer als die Zahl der Jahre in denen ich Falun Dafa praktizierte, bevor ich verhaftet wurde. In dieser Abteilung versuchte niemand eine Gehirnwäsche bei mir vorzunehmen oder das, was sie „ideologische Arbeit“ nannten. Ich verrichtete einfach nur Schwerarbeit. Zum Schluss wurde ich drei Monate vor dem Ende meiner vollen Haftdauer freigelassen.

Das Personal des Büros 610 hatte einige Wohngemeinschaftsmitglieder, die mich an dem Tag meiner Freilassung im Gefängnis abholten. Sie geleiteten mich sicher nach Hause. Die Polizei ließ mich nicht in Ruhe. Der für mein Wohngebiet zuständige Polizist kam, um mich in wöchentlichem Abstand zu überprüfen. Er forderte mich auf, einen Bericht über meine Einstellung zu schreiben und auch eine Erklärung, Falun Gong nicht weiter zu praktizieren. Jedes Mal verhandelten meine Eltern mit ihm, weil ich in keinem guten Gesundheitszustand war und mich von der Folter noch nicht erholt hatte. Meine Eltern befürchteten, ich könnte erneut verhaftet werden und so vermieden sie dass ich mit dem Polizisten zusammentreffe. Sie besaßen eine Firma und daher hatte ich unter den Angestellten zu leben. Als der Polizist mich nicht ausfindig machen konnte, forderte er meine Eltern auf, an meiner Stelle eine Erklärung zu schreiben und drohte ihnen an, sie würden verhaftet werden, falls ich wieder Falun Gong praktiziere. Meine Eltern sorgten sich sehr um meine Sicherheit. Sie beobachteten mich sorgfältig. Sie erlaubten mir nicht, meine Türe zu schließen, wenn ich schlief, aus Furcht, ich könnte die Übungen machen. Obwohl ich körperlich nicht im Gefängnis war, befand ich mich doch in einem unsichtbaren Gefängnis. Sie verboten mir auch, mich mit anderen zu unterhalten. Sie ängstigten sich, ich könnte in Schwierigkeiten geraten. Gelegentlich ging ich aus und sie setzten eine Zeit fest, nach der ich zurück sein musste und waren in Sorge, bis ich wieder da war. Die Folter, die ich im Gefängnis erlebt hatte, löste bei meinen Eltern großen Stress und große Angst aus. Ich konnte ihre Gedanken und ihr Verhalten verstehen.

Damals hörte die Praktizierende, der befohlen wurde, mich im Gefängnis „umzuerziehen“, dass ich freigelassen wurde. Sie besuchte mich sofort. Sie hatte erkannt, dass sie einen großen Fehler gemacht hatte und hatte deshalb eine feierliche Erklärung veröffentlicht, zur Kultivierung von Falun Dafa zurückzukehren. Um ihren Fehltritt gut zu machen, brachte sie mir die elektronische Version der Falun Dafa Bücher. Dadurch war ich nun in der Lage, die neuen Artikel des Lehrers zu lesen. Mit ihrer Unterstützung schickte ich eine feierliche Erklärung an die Clearwisdom Webseite. Ich sagte, alle meine früheren „Umerziehungserklärungen“ seien null und nichtig.

Die Internetblockade der KPC hindert Menschen, einschließlich Polizisten daran, Artikel auf der Clearwisdom Webseite zu lesen. Vielleicht war dies der Grund dafür, dass die Polizei nichts über meine feierliche Erklärung erfuhr. Sie ahnten nicht voraus, dass ich in der Lage war, so rasch ins Ausland zu gehen. Ich hatte, bevor ich verhaftet wurde, einen Pass beantragt und diesen auch erhalten. Mit Hilfe einiger Freunde, war ich in der Lage, alle Hürden zu überwinden und aus China herauszukommen. Ich wurde außerhalb Chinas von Falun Gong-Praktizierenden abgeholt, die mir halfen, mich zu entscheiden, im Ausland zu bleiben. Ich wollte einfach öffentlich Falun Dafa praktizieren und einen freien und strahlenden Weg gehen.

Vor kurzem hörte ich, dass der Polizist, der für mein Wohngebiet zuständig war, einen scharfen Verweis erhalten hatte, weil ich China verlassen hatte. Für mich bedeutete dies, dass ich erneut dem Tode entronnen war.

Obwohl der Pfad den ich jetzt gehe, immer noch mit vielen Herausforderungen gepflastert sein mag, ich bin zu Falun Dafa zurückgekehrt und fühle mich als die glücklichste Person auf der Welt.

Doch mein Herz ist schwer, weil ich viele Praktizierende, die weiterhin gefoltert werden, zurückgelassen habe und auch viele Menschen, die immer noch von den Lügen der KPC vergiftet sind.

Ich kenne die Last unserer Verantwortung. Deshalb schrieb ich meine Erfahrungen nieder, mit dem Wunsch, dass alle gutherzigen Menschen jenen ihre Hände reichen, die sich selbst nicht helfen können. Mein größter Wunsch ist, dass ihre Hilfe zu einer Beendigung der immer noch andauernden Verfolgung von Falun Gong in China führen wird.

Anmerkungen:
1. “25. April”. Bezieht sich auf den “sensitiven” Jahrestag des 25. April 1999, an welchem sich zehntausend Falun Gong-Praktizierende friedlich außerhalb des Zhongnanhai Geländes (Chinas zentralem Regierungsgebäude) versammelten und erfolgreich für die fünfundvierzig Praktizierenden, die in der Stadt Tianjin verhaftet wurden, appellierten.

2. Neun Kommentare über die kommunistische Partei: Die Neun Kommentare über die kommunistische Partei sind eine Ende 2004 veröffentlichte Aufsatzreihe, welche die wahre Natur der kommunistischen Partei enthüllt. Die Neun Kommentare haben Millionen Menschen veranlasst, ihre Mitgliedschaft in der kommunistischen Partei Chinas (KPC) zu beenden und ein klareres Verständnis über die unrechtmäßige Verfolgung gegen Falun Gong zu gewinnen. „Ein Buch, welches alle Chinesen auf der ganzen Welt geschockt hat. Ein Buch, welches die kommunistische Partei auseinanderbröckeln lässt.“
http://ninecommentaries.com

3. “Umerziehung” – Anwendung von Gehirnwäsche und Folter, um einen Praktizierenden zur Aufgabe von Falun Gong zu zwingen. (Variationen: „Reformierung“, „Transformierung“, „reformiert“, „reformieren“, „transformiert“ „transformieren“ und „Transformation“)

4. Yuan ist die chinesische Währung; 500 Yuan entsprechen dem durchschnittlichen monatlichen Einkommen eines städtischen Angestellten in China.
5. Büro 610: Das Büro 610 ist eine speziell für die Verfolgung von Falun Gong geschaffene Behörde, mit absoluter Macht über jede Ebene der Verwaltung in der Partei und alle anderen Systeme von Politik und Justiz.

Chinesische Version unter: http://www.minghui.org/mh/articles/2006/11/25/143195.html

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