Deutschland: Bewegende Momente auf dem Hamburger Rathausplatz: Ein Gesang für die Chinesen

Es ist bereits dunkel und auf dem Hamburger Rathausplatz kehrt nach dem geschäftigen Treiben des Tages in der Innenstadt Ruhe ein. Die Demonstranten, Falun Gong Praktizierende, Tibeter und Uiguren schauen gemeinsam mit erwartungsvollen Blick aufs Hamburger Rathaus. Sie stehen am Rathausplatz direkt an der Mönkebergstraße und warten darauf, dass die chinesischen Minister, darunter Premierminister Wen Jiabao und der chinesische Handelsminister Bo Xilai, sowie die chinesische Delegation aus dem Rathaus herauskommen. Der chinesische Besuch wird am 13. September 2006 anlässlich der dreieinhalbwöchigen CHINA TIME und dem Wirtschaftsgipfel „Hamburg-Summit ‚China meets Europe’“ im Hamburger Rathaus vom Bürgermeister Ole von Beust und vielen anderen Politikern und hochrangigen Beamten und Wirtschaftsleuten begrüßt. Die Falun Gong Praktizierenden vor dem Rathaus halten Transparente oder senden Aufrichtige Gedanken aus. In vorbereiteten Booten soll der Besuch aus China auf der Alster zum Atlantikhotel gebracht werden.

„Mit einem Plakat heißen wir Wen Jiabao in Hamburg willkommen“, sagte ein Falun Gong Praktizierender durch ein Mikrophon, so dass es überall in der Umgebung gut gehört werden konnte. „Wir ermutigen ihn mit diesen Worten, sich gegen die Verfolgung von Falun Gong in China einzusetzen. Wen Jiabao hat sich bislang noch nicht an der Verfolgung beteiligt, aber auch nichts gegen die Unterdrückung getan.“ Das Transparent „Willkommen Wen Jiabao“ leuchtet im Dunkeln. Die Falun Gong Praktizierenden haben es von hinten mit Licht angestrahlt. Den Handelsminister Bo Xilai hingegen grüßen sie nicht. Bo Xilai ist in vielen Ländern der Welt angeklagt, für seine Beteiligung an der Verfolgung von Falun Gong. Stattdessen fordern die Ausübenden der friedlichen Meditationspraktik die Verurteilung der Hauptverantwortlichen bei der Verfolgung von Falun Gong, den sofortigen Stopp der Verfolgung und des Organraubes an lebenden Falun Gong Praktizierenden in chinesischen Arbeitslagern, Gefängnissen und anderen Institutionen.

Ein Gesang wie eine Stimme

In der schönen abendlichen Atmosphäre beginnen die Falun Gong Praktizierenden ein Lied zu singen. Zwei chinesische Frauen singen mit einer wunderschönen Stimme durchs Mikrophon und die anderen Falun Gong Praktizierenden stimmen mit ihrem Gesang ein. Wie eine warme Welle, voll Ruhe und Frieden strömt der Gesang über den großen Rathausplatz. „Falun Dafa Hao“ erklingt es kraftvoll und erwärmt die Herzen der Menschen. „Man kann es auf dem ganzen Platz hören. Es kommt wie eine Stimme an“, sagt eine Praktizierende. Eine Stimme kommt aus einem Körper, dem einem Körper der Praktizierenden. Selbst die sonst lauter protestierenden tibetischen Demonstranten verweilen still und andächtig. Die Polizisten stehen entspannt in einem kleinen Kreis und unterhalten sich. Ganz vorne vor den Plakaten steht eine über 60-jährige Frau mit einem T-Shirt „Austritt aus der Kommunistischen Partei“ und ihre Freundin mit einem gelben Falun Dafa T-Shirt. An ihnen vorbei strömt die chinesische Delegation vorbei und immer wieder schauen die Chinesen wie gebannt auf ihre T-Shirts, umhüllt vom Gesang von „Falun Dafa Hao“ gehen sie über den Platz. „Die Musik ist zu laut“, beschwert sich ein Chinese bei der Polizei. Aber der Polizist antwortet nur gelassen, „Die Singen nur…“. Während sich die anderen Protestierenden bald auf und davon machen, bleiben die Falun Gong Praktizierenden bis zum Ende stehen und von da aus gehen sie zur Mahnwache vor das Atlantikhotel, in dem Wen Jiabao über Nacht bleibt. Ein Teil der Praktizierenden bleibt sogar die Nacht über vor dem Hotel und sendet Aufrichtige Gedanken aus.

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