Wie ich am eigenen Leib die Verfolgung im Frauengefängnis in der Privinz Heilongjiang erlebte

Mein Name ist Liu Shufen und ich bin 33 Jahre alt. Weil ich Falun Gong praktiziere ließ mich die Regierung am 11.Mai 2003 erst festnehmen und dann ohne gesetzliche Grundlage zu 11 Jahren Gefängnis verurteilen. Ich muss diese Haftzeit im Frauengefängnis des ersten Bezirks der Provinz Heilongjiang absitzen. Die Wachen erlauben, ja ermutigten sogar, dass die normalen Kriminellen Falun Gong-Praktizierende foltern und missbrauchen. Unser Leben und unsere Gesundheit ist ständig bedroht, da wir konstant mentalem Druck ausgeliefert sind.

Es war der 2. Dezember 2002 als ich zu einer sogenannten Trainingseinheit gebracht wurde. Ich weigerte mich, die Gefängniskleidung anzuziehen, deswegen wurden meine Beine und Füße mit Stricken und meine Hände auf dem Rücken mit Handschellen gefesselt. So musste ich von vier Uhr in der Frühe bis 20 Uhr 30 täglich auf dem Betonfussboden sitzen, acht lange Tage. Während dieser Zeit quälten mich die Polizeiwachen mehrere Male. Um Druck auf mich auszuüben, schlugen sie mir mit einem Buch ins Gesicht. Darüber hinaus wurde ich von den normalen Kriminellen überwacht. Dann am 19. Dezember steckten sie mich in eine kleine, dunkle Zelle. Dort gab es drei mal täglich Getreidesuppe, aber meine Hände blieben in Handschellen und meine Füße fest mit Stricken gefesselt.

Da ich darauf beharrte, die Falun Gong-Übungen zu praktizieren, sperrte man mich am 3.Februar 2003 in die Station Nr. 1. Noch oft im Jahr 2003 wurden mir Handschellen angelegt.

Am 8.März 2004 mußte ich rund um die Uhr mit Handschellen an Händen und Füßen in einer schmalen Zelle aushalten. Die Kriminellen, die außerdem in dieser Zelle gefangen waren, durften jederzeit Falun Gong-Praktizierende missbrauchen. Mir wurde weder erlaubt zu duschen, noch mir die Haare zu waschen. Erst am 11. April wurde ich aus dieser engen Zelle in die normalen Räume zurück gebracht. Dann, es war der 3. Mai 2004, befahlen die Wachpersonen Zhou Ying und Liu Yan, der Kriminellen Hou Liping mich hoch zu hängen, um meine Unterschrift unter ein Papier zu erzwingen. Als ich wieder herab genommen und in die Gefangenenräume zurück gebracht wurde, waren meine Glieder taub und erstarrt
Am 1. Dezember wurde mir der körperliche Mißbrauch zu viel, ich akzepterte das nicht länger. Promt wurde ich einpaar Tage später, es war der 5. Dezember in den ersten Stock des hinter dem regulären Gefängnisbau liegenden Gebäudes gebracht, wo mich, dirigiert von den Polizeiwachen, einige Kriminelle folterten. Meine Hände wurden hinter dem Rücken gefesselt und an die Rückseite eines Bettgestells fixiert, dann verschoben sie das ganze Bett. Ich litt so stark unter den Schmerzen, dass ich beinah das Bewußtesein verloren hätte. Klagend hielt ich meinen Peinigerinnen ihre schlechten Taten vor, was mit noch mehr Schlägen geahndet wurde.

Als ich am 15.März 2005 abermals die Kooperation mit den Wachen verweigerte, wurde ich nochmal in so eine Kleinstzelle gesprerrt. Aus Protest gegen meine schlechte Sonderbehandlung begann ich am 6.Juni 2005 mit einem Hungerstreik. Drei Tage später ordnete die Gefängnispolizei meine Zwangsernährung an. Am 9.Juni 2005 steckte Shang Xiaomei, der Gefängnisarzt, einen Magenschlauch durch meinen Hals ein, immer weiter und weiter, bis der größte Teil davon schon längst in meinem Magen angekommen war. Das verursachte bei mir äußerste Magenbeschwerden und Gastritis. Um den Schlauch durch den Hals zu drücken, benutze er einen eisernen Mundöffner und verletzte dabei meine Zähne, meinen Oberkiefer und meine Zunge. Mit dem selben Schlauch wurden vor kurzem vier bis fünf Praktizierende auf die gleiche Weise zwangsernährt. Abgesehen von einer kurzen Spülung unter einem schmalen Wasserstrahl fand keine Desinfizierung des Schlauches statt.

Erst am 29.Juli, also nach viereinhalb Wochen wurde ich wieder aus der Kleinstzelle heraus gelassen. Weil ich deswegen aber den Hungestreik nicht abgebrochen hatte, wurde ich weiter zwangsernährt und zwar dreimal täglich, zweimal mit Milch und einmal mit Getreidesuppe. Während der ganzen Dauer meines Hungerstreiks schotteten mich die Wachen ab, ich durfte keinen Kontakt mit anderen unterhalten. Schließlich beendete ich den Hungerstreik und begann am 28.Dezember 2005 wieder zu essen.

Abermals am 18.Januar 2006 kooperierte ich nicht, trug die Gefängnisuniform nicht. Die Polizistinnen odneten an, die kriminellen Insassinnen Hou Liping, Jang Yajing, Zhang Li, Wang Liying, Song Yanbo sowie Zhang Meizheng sollten mir die Gefängniskleidung gewaltsam anziehen. Von ihnen wurde ich von acht Uhr morgens bis 20 Uhr gefoltert, wenn ich versuchte, meine Beine zum Lotossitz zu kreuzen. Als ich abends nicht am Durchzählen der Namen teilnahm, hielten sie mir den Mund zu und schleppten mich weg.

Die Polizistinnen Hou Fengying, Lu Cuijun, und Yu Hongbo forderten andere Häftlinge auf, uns zu missbrauchen. Als Protest gegen diese Art der Verfolgung, begann ich wieder mit einem Hungerstreik. Mit dem Argument, mich doch nur mit Nahrung versorgen zu wollen, wurde ich mit einer matschigen Mischung aus Dampfbrot, Radieschen und Knoblauch zur angeblichen Heilung meiner Entzündungen wieder zwangsernährt. Der Speisematsch störte in den Nasenschleimhäuten und griff Speiseröhre und Magen an. Immer, wenn sie mich damit vollstopften, fühlte ich mich miserabel. Die Wachen nahmen nicht an meiner Zwangsernährung teil, sondern, da ich ja nur eine zu verfolgende Praktizierende war, gaben sie nur die Anweisungen an die anderen Insassinnen weiter.

Während dieser ungesetzlichen Haftzeit habe ich sowohl körperlich als auch seelisch enorm unter der Verfolgung gelitten. Keinerlei Beachtung der Menschenrechte. Wir wenden uns jetzt an alle Menschen dieser Welt, bitte helfen sie den Praktizierenden, die im Heilongjiang-Frauengefängnis interniert sind und schenken sie ihnen etwas Aufmerksamkeit.

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