Ein Kind aus der Stadt Weifang, Provinz Shandong: Bitte, helfen Sie, meine Mutter Sun Xiaomei zu retten!

Ich heiße Chen Teng, bin 16 Jahre alt und wohne im Gebiet Shihuyuan des Weichang- Distriktes, Weifang, Provinz Shandong. Als ich drei Jahre alt war, ließen sich meine Eltern scheiden. Ich blieb bei meiner Mutter und meiner Großmutter. Sie litten sehr unter der Scheidung und wegen der Krankheiten meiner Großmutter. Ich verbrachte also meine Kindheit in einer traurigen und freudlosen Umgebung.

1995, als ich 5 Jahre alt war, fingen nach und nach alle meine Familienmitglieder an, Falun Gong zu praktizieren. Danach wurde meine Mutter wieder fröhlich und meine Großmutter genas von ihren Krankheiten. Zuletzt hörte man sogar wieder Lachen in der Familie. Ich verstand, was wirkliches Glück ist. Aber diese glücklichen Tage dauerten nicht lange an. Seit Juli 1999 wird Falun Gong von Jiangs Regime verfolgt. Meine Familie wurde auseinander gerissen, weil sie entschlossen blieb, Falun Gong zu betreiben. Meine Großmutter, die eine hervorragende Lehrerin und von der Provinzregierung hoch angesehen war, sowie meine Tante Sun Xiaobai, eine Lehrerin an der Elementarschule in Fulong, starben beide infolge der Verfolgung. Meine Mutter, Sun Xiaomei, die den freiwillig den Falun Gong- Übungsplatz betreute, wurde viele Male festgenommen und befindet sich nun wieder in Gefangenschaft. Was mich angeht, so kann ich nicht zur Schule gehen und musste im Alter von 12 Jahren von zu Hause fortgehen.

Mir bricht es das Herz, wenn ich an unser früher glückliches Familienleben denke und dann an die gegenwärtige Tragödie.

Am frühen Morgen des 20. Juli 1999 holten Polizisten der Polizeiabteilung der Stadt Weifang meine Mutter ab: einen Monat später wurde sie entlassen. In dieser Zeit starben meine Tante und meine Großmutter infolge der Verfolgung. Zuerst erzählte man mir, sie seien in ihre Heimatstadt im Nordwesten Chinas zurückgegangen (die Erwachsenen fürchteten, dass ich die Tragödie nicht ertragen könne) und ich glaubte ihnen. Nachdem ich begriffen hatte, dass meine Großmutter gestorben war, schien es mir, als ob alles über mir zusammen brechen würde; lange Zeit konnte ich die Wahrheit nicht akzeptieren. Zu meiner Großmutter hatte ich das engste Verhältnis, es war sogar enger als das zu meiner Mutter. Ich bin ja mit Großmutter aufgewachsen. Ich war unendlich traurig. Wenn ich aus der Schule kam, stellte ich mir immer vor, dass Großmutter dort säße, ins Fa- Lernen (Lesen der Falun Gong Bücher) vertieft. Aber jedes Mal wurde ich wieder enttäuscht. Nach Großmutters Tod waren meine Mutter und ich stärker aufeinander angewiesen, damit wir die harte Zeit durchstehen könnten.

Ende 1999 mussten wir in ein kleines Zimmer in dem Unternehmen umziehen, in dem Mutter arbeitete. Es hatte nur 20 Quadratmeter und es gab keine Heizung. Im Sommer waren dort viele Wanzen und noch mehr Moskitos. Wir mussten ein Fass innerhalb des Zimmers als Toilette benutzen. In dieser Umgebung lebten wir ein gutes halbes Jahr. Mein Herz war stark angeschlagen.

Später wurde meine Mutter in einen Schlafsaal der Fabrik gesperrt. Da es keinen gab, der für mich sorgte, wurde ich zu ihr geschickt. Es gab in dem Gefängnisraum zwei Betten, eins für den Wärter und das andere für meine Mutter und mich. Außer wenn ich zur Schule ging, verbrachte ich die Zeit in diesem Raum. Dort hatte ich nicht einmal einen Platz zum Schularbeiten machen. Während dieser Zeit des Eingesperrtseins musste das grelle Licht in dem Zimmer auch nachts angeschaltet bleiben. Wir konnten um nichts in der Welt normal schlafen. Dort blieben wir zwei Monate gefangen. Ein Wärter sagte zu uns: “Wenn man mich für zwei Monate in dieser Weise eingesperrt hätte, wäre ich verrückt geworden.“

Im Sommer 2000 wurde meine Mutter in Peking festgenommen, weil sie für Falun Gong appelliert hatte. Ich musste bei irgendjemand wohnen. Meine Mutter wurde nach 17 Tagen Gefangenschaft entlassen.

Am 1. Oktober 2000 ging ich mit meiner Mutter nach Peking um für Falun Gong zu sprechen. Nach meiner Heimkehr fragte mich mein Lehrer oftmals aus, auch die Polizei kam in die Schule, um mich zu belästigen. (Es war die Elementarschule vom Kuiweng- Distrikt) Nach Aussage meines Lehrers befahl die Polizei der Schule, mich der Schule zu verweisen.

Im November 2001 wurde meine Mutter wieder festgenommen. Sie blockierten unsere Wohnung zwei Tage und Nächte lang, ehe sie meine Mutter fortführten. In der Zwischenzeit durfte ich nicht zur Schule gehen. Als Mutter festgenommen worden war, blieb ich bei einem Mitpraktizierenden zu Hause. Ich wanderte ich nach der Schule lange Zeit bis spät umher, weil ich solchen Schmerz über den Verlust meiner Mutter empfand. An einem Neujahrsabend, als ich in das Haus des Kollegen kam, waren dort einige Leute ihrer Familie zum Abendessen versammelt. Ich war nicht ganz sicher, ob ich eintreten sollte oder weggehen sollte. Schließlich trat ich ein. Obgleich mich ihre ganze Familie nett behandelte, fühlte ich mich nicht wohl. Aber ich konnte mit niemand darüber sprechen.

Einen Monat später wurde meine Mutter entlassen. Als die Polizei versuchte, sie wieder wegzuholen, verließ sie ihre Wohnung und wurde obdachlos. Als Mutter weggegangen war, folgte mir die Polizei überall hin. Als ich einmal in ein Internet-Cafè ging, setzte sich ein Zivilbeamter neben mich. Seine Funksprechanlage hing ihm zur Seite und machte ab und an Geräusche. Meine Klassenkameradin sagte, dass ein Polizist da sei; sie wusste aber nicht, dass der Polizist mir folgte.

Ende 2000, im Alter von 12 Jahren war ich gezwungen die Schule zu verlassen und wurde obdachlos, da die Behörde meine Tante informiert hatte, dass sie mich ins Jugendgefängnis stecken würden. Meine Tante fürchtete sich meinetwegen und bat jemand, mir diese Nachricht zu übermitteln.

Im April 2002 wurde meine Mutter während ihrer Zeit ohne festen Wohnsitz erneut festgenommen. Diesmal fühlte ich mich so schlecht! Der Mitpraktizierende, bei dem ich untergekommen war, sagte, dass ich so viel im Schlaf spräche, dass es schien, als ob ich überhaupt nicht schliefe. Vorher hatte ich noch nie im Schlaf gesprochen.

In den vier Jahren des Umherwanderns wurde der Begriff Heim zu einer wagen
Erinnerung. Einmal im Jahre 2002 schlüpfte ich in unsere frühere Wohnung. Als ich die Tür aufmachte, sah ich, dass dort ein Durcheinander herrschte, überall waren Spinngewebe. Jetzt weiß ich nicht einmal mehr, wo unser Hausschlüssel ist. Wenn ich andere Kinder meines Alters sehe, welche die beste Zeit ihres Lebens in der Schule verbringen und ein unbeschwertes Leben führen, von ihren Eltern beschützt, wünschte ich, dass ich auch wie sie sein könnte, und wenn es auch nur ein fester überdachter Ort zum Leben wäre! Das ist aber nur ein Traum. Dieser Traum kann in dieser Verfolgung, die von Jiangs Regime geführt wird, nicht wahr werden. Und sogar so, fühle ich mich nicht traurig, weil das, was ich tu, das rechtschaffendste Ding ist. Ich halte die Wahrheit hoch. Es ist meine Ehre, mein Stolz und der wahre Sinn meines Lebens.

Mutter wurde stark und freundlich, als sie anfing, Falun Gong zu betreiben. Das ging mich sehr an. Ich bin sehr stolz auf sie, weil ich eine so großartige Mutter habe, die all ihr Wohlleben aufgeben kann, um Falun Dafa und Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit zu beschützen. Aber nachdem Mutter schon fünfmal festgenommen worden war, wurde sie in der Nacht des 24. April 2004 erneut von den Behörden festgenommen.

Ich war auf diesen Schlag nicht vorbereitet und so litt ich schwer. Ich ging fast kaputt. Ich wollte weinen, aber die Tränen kamen nicht. Warum? Warum nur ist in diesem Land mit einer fünftausendjährigen Geschichte, indem Anstand und Freundlichkeit einst hoch geschätzt wurden, den Menschen nicht erlaubt, ein guter Mensch zu sein und an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit zu glauben? Meine Mutter, ich und alle Falun Gong- Praktizierenden wollen nichts anderes, als eine Umgebung, in der man frei praktizieren kann, dazu das Recht unseren Glauben auszuüben und ein guter Mensch zu sein. Was ist daran falsch? Warum müssen wir diese Verfolgung erdulden?

Meine Mutter wird in dem berüchtigten Gehirnwäschezentrum der Industriekader- Schule in Weifang festgesetzt. Sie ist in Hungerstreik getreten, um gegen die rechtswidrige Inhaftierung zu protestieren. Man sagte mir, man hätte eine Herzkrankheit bei ihr festgestellt. Ihre gesundheitliche Verfassung sei kritisch. Aber die Behörden weigern sich, sie zu entlassen.

Hiermit bitte ich ernsthaft um die Aufmerksamkeit und Hilfe der internationalen Gemeinschaft. Bitte, helfen Sie mir, meine Mutter Sun Xiaomei und alle gesetzwidrig eingesperrten Praktizierenden zu befreien! Die eingesperrten Praktizierenden, die ich außer meiner Mutter persönlich kenne, sind die Künstlerin Frau Xiao Yixia (wurde am 24. April abgeholt und in der gleichen Gehirnwäscheklasse wie meine Mutter), Herr Yang Guangmao (festgesetzt im Haftzentrum Nugukou der Straßenpolizei), Herr Li Jiangang (Haftzentrum des Distrikts Kuiwen), Herr Zhang Liang (unbekannt, wo er sich befindet), und Frau Tang Xiumei (Haftzentrum Bezirk Fangzi). Bitte, helfen Sie uns und verurteilen Sie diese schamlose Verfolgung!


Chinesische Version: http://www.minghui.org/mh/articles/2004/5/21/75266.html
Englische Version: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2004/6/7/48975.html

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