Interview mit der Modedesignerin, Gao Meirong aus Deutschland

Gao Meirong aus Taiwan kam 1995 nach Deutschland, um zu studieren. Im Jahre 2001 lernte sie Falun Gong in Belgien kennen, als sie dort mit ihrem Mann weilte. Im Jahre 2002 fing auch ihr Mann mit dem Praktizieren an. Heute waren sie zum dritten Mal in München, um vor dem Chinesischen Konsulat friedlich an den 25. April 1999 zu erinnern.

Gao Meirong (erste von rechts) legt die letzte Hand an die Haartracht eines Chormitgliedes

Meirongs Mann wurde einst von einer deutschen Firma nach China abgesandt, um dort zwei Jahre lang zu arbeiten. Er sagte, dass die dortige Atmosphäre sehr unangenehm und erstickend war: Ohne Pressefreiheit, nur mit den Nachrichten der chinesischen Medien, die so verschieden waren von denen der Außenwelt. Der friedliche Appell am 25. April 1999 von Zehntausenden vor der Regierung war in China völlig neu. Er bewunderte ihren Mut zutiefst. Chinas Verfolgung von Falun Gong hält immer noch an und wird immer schlimmer. Darum kommt er jedes Jahr zum chinesischen Konsulat, um friedlich zu appellieren. Er hat eine Menge von Falun Gong profitiert; seine Gesundheit hat sich merklich verbessert, und obgleich er bei seiner Arbeit hohem Druck ausgesetzt ist, bewahrt er immer ein ruhiges Gemüt und einen kühlen Kopf. Wenn sich Schwierigkeiten zwischen ihm und Kollegen oder Freunden ergeben, handelt er wie ein Praktizierender und sucht in sich selbst nach der Ursache, deshalb lösen sie sich leicht auf. Er wunderte sich, dass so eine wunderbare Kultivierungspraxis in China derartig unterdrückt wird. Meirong und ihr Mann nahmen auch an den Vorführungen des „Coming for you“-Chores in Europa teil. Ihr Mann kann gut Klavier spielen, er hatte aber vorher nie gesungen. Zuerst machte er die Chorproben nur versuchsweise mit. Es überstieg seine Erwartungen, dass er so schnell singen lernen und an den Vorführungen teilnehmen konnte. Er sagte zuversichtlich: “Ich werde weiterhin singen!“ Meirong sang nicht nur bei den Vorführungen mit, sondern entwarf auch schöne, elegante und modische Kostüme für den Chor. Sie war ja in Taiwan eine berufliche Mode-Entwerferin gewesen. Ihre Begabungen erstrecken sich von Bekleidungsentwürfen bis zum Malen, Schneidern und Haarmode entwerfen. Um sie besser zu verstehen, machte ich ein Telefon-Interview mit ihr.

Frage: Meirong, wie sind Sie zu Falun Dafa gekommen?

Antwort: Zuerst las ich in einer taiwanesischen Zeitung Berichte über die Verfolgung von Falun Gong in China. Als ich Bilder von der brutalen Folterung sah und die Berichte über Gehirnwäsche, Zwangsarbeitslager usw. las, konnte ich kaum glauben, dass solche Sachen tatsächlich geschehen könnten. Wie war es möglich, dass eine Regierung so gewissenlos und unvernünftig handeln konnte? Darum wollte ich wissen, was Falun Gong wirklich ist. Ich begann also das Buch Zhuan Falun zu lesen, und war tief davon beeindruckt. Nachdem ich es das erste Mal gelesen hatte, war es noch schwieriger für mich zu verstehen, warum ein so großes Gebot von hohen moralischen Maßstäben in China verboten wurde. Was war mit China los?

Frage: Wann hatten Sie beschlossen Falun Gong zu betreiben?

Antwort: Nachdem ich das Buch gelesen hatte, fand ich auf alle Fragen in meinem täglichen Leben die Antworten, die schwierig waren und über die ich oft gründlich nachdachte, für die ich jedoch keine Lösung fand. Ich lernte eine Menge über die Geheimnisse des Universums. Ich bemerkte die Wichtigkeit von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Duldsamkeit. Daher erkannte ich meine falschen, verdrehten Ansichten und Verhaltensweisen. So nahm ich den Weg meiner eigenen Verbesserung auf.

Frage: Wie ist es dazu gekommen, dass Sie an den Aktivitäten zur Beendigung der Verfolgung teilnehmen?

Antwort: Ich bin ein in sich gekehrter Mensch und mag mich nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Als ich zum ersten Mal vor dem Konsulat saß, war mein innerstes Herz nicht klar und hatte noch etliche Hindernisse zu überwinden. Es regnete damals den ganzen Tag. Ich sah die deutschen Praktizierenden bei all dem Regen in Ruhe die Übungen machen und den Menschen die Tatsachen erklären. Sie führen ein sicheres Leben und konnten zu Hause ihr bequemes Familienleben genießen. Sie aber traten hervor, um für die Praktizierenden in China, das so weit weg von ihnen ist, zu appellieren. Das bewegte mich so stark, dass mein Gewissen aufwachte. Mir war bewusst, dass ich aufstehen musste, um den Menschen zu sagen, dass die Verfolgung aufhören muss. Seitdem habe ich oft an derlei Betätigungen teilgenommen.

Frage: Was halten Sie von dem friedlichen Appell vom 25. April?

Antwort: Als ich die Nachricht von dem Appell vor Zhongnanhai (Regierungsviertel in Peking) zum ersten Mal hörte, musste ich weinen. Ich bin mehrmals in China gewesen und fand, dass sich die Politik stark in das tägliche Leben der Menschen einmischt. Ich fand, dass die Menschen dort einen starken Gemeinschaftssinn hatten, aber ihnen die Offenheit und Freiheit fehlte. Die Menschen werden durch die Medien mit so vielen Informationen bombardiert, dass sie gar keine eigenen Gedanken mehr haben. Umso mehr ist Falun Gong dazu geeignet, das Gewissen der Menschen wachzurufen. Darum gingen so viele Menschen voran, um mutig und mit eigenen Gedanken am 25. April friedlich zu appellieren. Sie wollten der Regierung einfach nur die Tatsachen erzählen. Daher ist dieser friedliche Appell ganz außerordentlich rechtschaffen.

Frage: Was halten Sie von dem heutigen Appell vor dem chinesischen Konsulat?

Antwort: Ich merkte, dass alle chinesischen Beamten niemals frei sind, auch nicht im Ausland. Sie werden strikt von der Regierung beschränkt. Die Tür zum Konsulat ist stets vollkommen verschlossen. Es gibt dort nur eine Videokamera, um uns zu filmen. Wir kommen hierher, um ihnen eine Gelegenheit zum Nachdenken zu verschaffen. Falun Dafa ist gut und lehrt uns, ein rechtschaffener Mensch zu sein. Sie sollten aufwachen, aber es ist ein Trauerspiel, dass ihr Gemüt so fest verschlossen ist wie ihre Tür.

Frage: Bitte Meirong, sprechen Sie ein bisschen über das Entwerfen der Kleider für den Chor!

Antwort: Als ich das Lied „Coming for you“ hörte, bewegte mich das tief. Alle Chinesen sollten dieses Lied hören. Ich möchte der Öffentlichkeit auch gern die Schönheit des Dafa-Chores zeigen. Ich sammelte aller Leute Ideen und benutzte meine Berufserfahrung, um das Kostüm zu entwerfen. Da die Sänger aus verschiedenen Ländern kommen, sind ihre Kultur und ihre Gewohnheiten sehr unterschiedlich. Trotzdem fand ich sehr schnell eine Lösung. Mir kam die Eingebung gleich, nachdem ich abends das Fa gelernt hatte: Einfachheit, Eleganz und mit sieben Farben, welche die sieben Farben des Dafa repräsentieren. Und so machte ich die Entwürfe an diesem Abend fertig. Ich war sehr beglückt, dass ich meine Kenntnisse der Dafa-Arbeit hinzufügen konnte.

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