Da war ich im ersten Moment über mich enttäuscht. Alle Anstrengung war umsonst gewesen… Wozu also noch weitermachen?
Ich überlegte: Bisher hatte ich mich nicht dafür interessiert , wo ich in meiner Kultivierung stehe, wieso sollte ich also jetzt eine Antwort darüber bekommen? – Irreführend! – Was war die Auswirkung? – Enttäuschung, Demotivation und Hemmung der Arbeit für die Fa-Berichtigung, und das in der jetzigen Zeit!? – Das kann nicht sein und ich lasse mich durch so einen Traum auch nicht von meinen Tätigkeiten bei der Fa-Berichtigung abhalten.
Gab es in China nicht auch Agenten, die unter der Vorgabe, Praktizierende zu sein, gesagt hatten, die Kultivierung sei zu Ende, die Vollendung sei erreicht und jeder könne jetzt aufhören zu kultivieren?
Dann fiel mir wieder ein, wie Meister Li gesagt hatte: „Ich habe mehrmals darüber gesprochen, dass nur die falschen Fashen den Schülern direkt sagen, was sie zu tun hätten.“ (Jingwen „Vernunft“) Hatte dieser Brief nicht auch eine direkte Aussage über mich gemacht und zielte er nicht indirekt darauf ab, meine Tätigkeit zu bremsen? Da hatte ich verstanden, dass dieser Brief ein verwandelter Dämon war. Der Brief war nicht von Meister Li. Man wollte mich es nur glauben lassen.
Nach dieser Erkenntnis war ich überrascht, weil ich gesehen habe, in welche Formen sich die Dämonen noch verwandeln können. Die Dämonen können jeden Gegenstand (z.B. als Brief ), jeden unaufrichtigen Gedanken oder Gefühl, Traum oder Realität, Sehnsucht oder Angst, nutzen, um die Kultivierenden irrezuführen und die Fa-Berichtigung zu sabotieren. Um aber in dieser Prüfung richtig bestehen zu können, ist es wichtig, dass man solide Kenntnisse im Fa hat. Das ist wohl auch der Grund dafür, warum Meister Li uns immer wieder dazu ermuntert, das Fa mehr zu lesen.
Deutscher Praktizierender
26.10.2001