Eine Stunde Eigensinn

Erfahrungsbericht
von Walther Krickl

Gestern sind wir nach Berlin zu einer größeren Veranstaltung von Falun Gong gefahren. 8 Praktizierende und ich sind mit einem Mietwagen um 0.00 Uhr in Stuttgart losgefahren.
Gegen 7.00 Uhr früh sind wir in Berlin angekommen. Wir haben sofort an den Vorbereitungen für den Marsch teilgenommen. Ich blieb danach mit einer kleineren Gruppe vor dem Reichstag, während die größere Gruppe einen Marsch durch Berlin zur chin Botschaft und anschließend zum Auswärtigen Amt durchführte. Gegen 14.00 Uhr machten wir alle zusammen die Übungen auf dem Vorplatz des Reichtages. Viele Besucher schauten uns zu und waren sehr beeindruckt. Leider konnten wir zur Abschluskundgebung nicht mehr dabei sein, da wir bis spätestens um 23.00 wieder in Stuttgart sein mussten. Um 16.00 Uhr verließen wir Berlin und wir kamen sehr gut vorwärts. Etwa 120 km vor Stuttgart haben wir Iris, eine Praktizierende aus Sontheim, herausgelassen. Sie hatte Ihr Auto dort an der Autobahnraststätte geparkt. Nur eben auf der gegenüberliegenden Raststätte. Da wir unter Zeitdruck standen, überlegte ich mir, wie ich das Problem am schnellsten lösen könnte.
Ich erinnerte mich an ähnliche Aktionen vor meiner Kultivierung. Damals bin ich immer über den Lieferantenzugang gefahren um dann unter der Autobahn zur gegenüberliegenden Raststätte zu kommen. Obwohl es verboten ist, hat mich irgendein Dämon geritten und ich versuchte es. Da die Wege nicht ausgeschildert sind, habe ich mehrere Wege ausprobiert. Ohne Erfolg. Obwohl ich mehrere Personen nach dem Weg gefragt hatte, hatten wir uns immer weiter von unserem Ziel entfernt. Andrea, die auf dem Beifahrersitz war, wurde ziemlich ärgerlich über meine Eskapaden. Den mittlerweile waren schon mehr als 40 Minuten vergangen . Pünktlich um 23.00 in Stuttgart zu sein, war nicht mehr möglich.
Ich machte einen letzten Versuch und fuhr in einen Feldweg, den mir zuvor ein Tankwart genannt hatte. Doch nach 100m türmte sich ein frisch aufgeschütteter Erdwall vor uns auf. Der Weg war blockiert und wir mussten wieder umdrehen. Die Nerven lagen blank.
Plötzlich sah ich ein , dass sich mein Eigensinn in den letzten 40 Minuten von sekunde zu Sekunde verstärkt hatte. Es blieb mir nichts anderes übrig, als den richtigen Weg zu nehmen. D.h. zurück auf die Autobahn. Bis zur nächsten Ausfahrt. Wieder zurück bis zur Raststätte und wieder zurück auf die Autobahn um bei der nächsten Ausfahrt wieder auf den richtigen Weg zu kommen. 20 Minuten nach 23.00 Uhr sind wir in Stuttgart angekommen und alle haben ihre Anschlussverbindungen in letzter Minute erreicht. Auch den Mietwagen konnte ich innerhalb der Toleranzzeit zurückgeben. Vollkommen erschöpft, nach 1350 km Fahrt, bin ich ins Bett gefallen.
Eine Erkenntnis habe ich aus diesem Vorfall gelernt: Niemals dem Dämonischen eine Chance geben. Es dringt durch alle Ritzen. Immer standhaft bleiben, um den letzten Eigensinn abzubauen.

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