Deutsche Fa-Konferenz zum Erfahrungsaustausch: „Erklärung der wahren Umstände an einer Touristenattraktion“

Seit 2001 veranstalten wir mehrmals in der Woche eine Mahnwache direkt vor dem Kölner Dom. Der Dom ist die meistbesuchte Touristenattraktion in Deutschland, mit jährlich 6 Millionen Besucher. Dieses Bauwerk ist ein Geschenk, denn hier können wir außer etlichen Touristen aus aller Welt auch viele Chinesen erreichen, die auf ihrer Europareise Deutschland besuchen. Wir sehen es als unsere Aufgabe und Verpflichtung an, diesen Menschen die wahren Umstände zu erklären.

Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei den Festlandchinesen. Denn sie sind von der Propaganda der KPCh stark vergiftet und haben innerhalb Chinas kaum Gelegenheit dazu etwas über Falun Dafa zu erfahren. 

Der Meister erklärt in der Fa-Erklärung in San Francisco 2005:

„Euer Ziel bei der Erklärung der wahren Umstände ist die Errettung von noch mehr Lebewesen, und der dabei am schlimmsten vergiftete Teil sind die Chinesen. Oberflächlich gesehen, setzen sich die Dafa-Jünger gegen die Verfolgung ein, in Wirklichkeit ist die größte Verpflichtung der Dafa-Jünger die Errettung aller Lebewesen, das ist auch die wahre Verkörperung der Fa-Bestätigung. Die Verfolgung gegen die Dafa-Jünger und gegen die chinesischen Bürger wurde durch die böse Partei von China aus gestartet, deswegen sollt ihr euch auf China ausrichten, das heißt also, euch auf die Menschen in China ausrichten.“

 

Wenn ein Chinese aus der KP und deren Organisationen ausgetreten ist, bin ich  immer sehr berührt. Dann wird mir noch mehr bewusst, wie wichtig unser Stand ist. Gerade im Winter ist es hart vor dem Dom. Die Kälte setzt einem zu und durch die starken Fallwinde ist die gefühlte Temperatur noch niedriger. Aber die leuchtenden Augen der Menschen, wenn sie aus der Partei ausgetreten sind, entschädigen uns für alle Strapazen.

Xinxing-Prüfungen und nach innen schauen

Leider wusste ich diese wertvollen Gelegenheiten nicht immer zu schätzen. Anfang 2005, es waren gerade die Neun Kommentare über die kommunistische Partei erschienen, bekamen wir plötzlich keine polizeiliche Genehmigung für unseren Stand. Jeder von uns schaute nach innen. Dabei fanden wir eine Menge Anhaftungen. Außerdem fand ein klärendes Gespräch mit dem zuständigen Polizeibeamten statt, aber trotzdem gab es keine Bestätigung der Anmeldung.

Fünf Monate später, im Sommer 2005, kamen zu einer christlichen Veranstaltung etwa eine Million junge Menschen aus aller Welt in unsere Domstadt. So viele Menschen, und wir konnten nicht vor Ort sein, um die wahren Umstände zu erklären – nein, das durfte nicht sein. Wir wollten diese Situation nicht akzeptieren. So fasste ich mir ein Herz und rief den Polizeibeamten an, welcher für die Ausstellung der Genehmigung zuständig war. Und siehe da, sofort bekamen wir die Erlaubnis, dass wir uns – meine ebenfalls praktizierende Schwester und ich – mit einem Banner vor den Dom stellen durften, um die wahren Umstände zu erklären.

Erst da erkannte ich allmählich, dass ich die vorherige Zeit nicht wirklich bei der Errettung der Lebewesen gewesen war. Ich dachte, ich würde meine Sache gut machen, aber mit welcher Gesinnung war ich zum Dom gegangen? Damals hatte ich immer einen regen Erfahrungsaustausch mit den anderen Praktizierenden am Stand, zwischendurch machte ich die Übungen, und hin und wieder verteilte ich Flyer. Mein Herz war jedoch überhaupt nicht bei den Menschen, die vorbeigingen.

Es war, als würde ich auf einer Liste die Punkte, die ich zu erledigen hatte, einfach nur abhaken. Mehrmals kam es vor, dass Passanten kamen, während ich mich mit Praktizierenden unterhielt. Erst wenn sie stehenblieben und sich die Transparente betrachteten, lief ich zu ihnen hin, aber dann lehnten sie meinen Flyer verärgert ab.

Ich fragte mich, warum sie so ablehnend und ärgerlich reagierten, da fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Eigentlich hätte ich ihnen die wahren Umstände erklären sollen, anstatt mich mit meinen Mitpraktizierenden zu unterhalten. Mein Herz wurde schwer, als ich darüber nachdachte, wie viele Menschen durch diese starke Anhaftung ihre Chance, genauer von der schlimmen Verfolgung zu erfahren, verloren haben.

Der Meister schreibt im Zhuan Falun, Kapitel 8, Mund kultivieren:

„Also wenn wir vom „Mund kultivieren“ reden, dann bezieht sich das auf den Ruhm und Reichtum der alltäglichen Menschen, der nicht losgelassen werden kann, und auf das, mit dem die Kultivierenden bei der praktischen Arbeit in der Gesellschaft nichts zu tun haben; oder darauf, dass die Schüler der gleichen Schule miteinander Sinnloses reden; oder dass jemand aus Eigensinn prahlt; oder dass jemand Klatsch verbreitet, den er über Hörensagen erfahren hat; oder dass jemand über manche andere Sachen der Gesellschaft begeistert ist und sehr gerne darüber redet. Ich denke, all dies ist Eigensinn der alltäglichen Menschen. Und ich denke, dass wir in diesen Bereichen den Mund kultivieren sollen. Das ist das „Mund kultivieren“, von dem wir sprechen.“

 

Dabei erkannte ich eine weitere Anhaftung bei mir: die Geltungssucht. Ich wollte anderen Praktizierenden mitteilen, was ich alles Gutes gemacht hatte, wo ich Flyer verteilt hatte, oder welches Gespräch ich vor Kurzem mit einem Passanten geführt hatte. Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei meinen Mitpraktizierenden entschuldigen, dass ich durch das Reden ein schlechtes Feld verursacht habe, sodass auch sie viel weniger Menschen erreichen konnten.

Mittlerweile habe ich auch erkannt, dass wenn bei uns etwas nicht stimmt, dann kommen Polizisten oder jemand vom Ordnungsamt und weisen uns darauf hin. So kam einmal ein Mitarbeiter des Ordnungsamts und meinte, wir dürften keine Flyer verteilen. Daraufhin zeigten wir ihm unsere Genehmigung. Er ging, aber meine Schwester und ich schauten sofort nach innen, warum uns das passiert war. Da erkannten wir, dass wir wieder vermehrt nur Flyer verteilt hatten, anstatt mit den Leuten persönlich zu sprechen, und ihnen die wahren Umstände zu erklären.

Der Meister sagt in Zhuan Falun, Kapitel 9, Erleuchtung:

„Wir sagen, wenn du bei Konflikten einen Schritt zurücktrittst, wirst du sehen, dass das Meer weit und der Himmel grenzenlos ist.“

 

Informationsmaterialien an den Bundespräsidenten

Vorletztes Jahr gab es eine große Parade mit der Tian Guo Marching Band in einer benachbarten Großstadt. Da ich in die Vorbereitungen involviert war, stand für mich fest, dass ich natürlich zur Parade gehen und die kleine Gruppe am Dom nicht unterstützen würde.

Am Tag vor der Parade gingen meine Schwester und ich wieder an den Dom zur wöchentlichen Kundgebung. Dort sagte uns ein junger Security Mitarbeiter, dass der Dom wegen einer Priesterweihe gesperrt sei. Morgen sei er auch gesperrt, denn dann käme unser Bundespräsident, fügte er hinzu.

Den ganzen Abend überlegte ich, was ich tun sollte: zur Parade gehen, oder in Köln bleiben. Es war nicht einfach, eine Entscheidung zu fällen. Was sollte ich tun, was war richtig. Ich überlegte hin und her, und kam zu dem Entschluss, dass es ja kein Zufall war, dass ich über den Besuch des Bundespräsidenten erfahren hatte, und so rief ich einen Praktizierenden an und sagte die Teilnahme an der Parade ab.

Am nächsten Tag ging ich mit meiner Schwester sehr zeitig zum Dom.

Nachmittags kam dann der Bundespräsident, umringt von einer Menschentraube. Wir hielten das Banner ganz hoch über unsere Köpfe, sodass es weithin sichtbar war.

Als er dann im Dom war, wollten wir gerade einpacken, als eine Frau mir erzählte, dass sie vom Rathaus käme und dort sein Dienstwagen parke. Am Rathaus wären aber auch viele Menschen gewesen. Vielleicht könnte ich seinem Fahrer einige Infomaterialien, die ich extra zusammengestellt hatte, geben, mit der Bitte um Weiterleitung. So ging ich zum Rathaus. Der Dienstwagen war nicht mehr da, aber jemand sagte mir, dass es gleich ein Konzert in der Philharmonie geben würde, wo der Bundespräsident zur Eröffnung sprechen sollte.

Wir packten unsere Sachen zusammen und machten uns auf den Weg zu einer Stelle, wo er auf dem Weg vom Dom zur Philharmonie vorbeikommen musste. Überall standen Polizisten der Bereitschaftspolizei. Wir erklärten ihnen die wahren Umstände und sagten ihnen, dass wir dem Bundespräsidenten gerne die Infomaterialien geben würden. Das erlaubten sie uns. Es dauerte nicht lange und er ging tatsächlich den Weg, den wir vermutet hatten. Er sah uns in unseren gelben Dafa-Shirts und eine Praktizierende konnte ihm Infos geben, und ich gab seiner Assistentin die zusammengestellten Materialien.

Als wir uns am Tag gerade mit dem Banner hingestellt hatten, kamen zwei chinesische Passanten. Wir gaben ihnen verschiedene Infomaterialien, die wir hatten, die sie überglücklich annahmen. Mein Herz war berührt, und ich war glücklich über meine Entscheidung, in Köln geblieben zu sein. Überdies kamen noch vier Praktizierende zur Unterstützung. Es war ein sehr gutes harmonisches Feld.

 

Schluss

Zum Schluss habe ich eine Bitte an die chinesischen Praktizierenden. Auch wenn es keine leichte Aufgabe ist, bitte seht die Orte, die chinesische Touristen besuchen, als ein Geschenk an, denn dort könnt ihr ihnen persönlich die wahren Umstände erklären, ihr könnt die Knoten in ihren Herzen lösen und sie können aus der Partei und deren Organisationen austreten.

Dazu erklärt der Meister auf der Fa-Erklärung am Welt Falun Dafa Tag 2014:  

„Auf der letzten Fa-Konferenz habe ich darüber gesprochen, dass man bei der Wahrheitserklärung an den Touristenattraktionen nicht nachlassen soll. Insbesondere soll man den chinesischen Touristen unbedingt gezielt die Wahrheit erklären. An allen Orten hat man damit angefangen und man macht es sehr gut.“

 

Ich danke dem Meister, ich danke meinen Mitpraktizierenden.

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