„Ride 2 Freedom“ Fahrradtour: 3.000 Meilen, 30 Helden, 1 Mission

Bevor sie sich am 1. Juni 2015 auf den Weg gemacht haben, gelang es unserem Reporterteam, die zwei Teilnehmer aus Ungarn, Kata und Márton, zu interviewen.

Clearharmony: Was war der Hauptgrund dafür, dass ihr euch an diese große Herausforderung herangewagt habt?

Márton: Für mich persönlich lag das eigentliche Ziel schon daran, anderen Menschen zu helfen. Ich war aber nicht immer so. Mein Leben hat sich durch das Praktizieren von Falun Dafa drastisch verbessert. Ich habe erkannt, dass ich mich bemühen soll ein besserer Mensch zu werden und das hat in allen Bereichen meines Lebens seine Wirkung. Alles „erhöht“ sich mit mir zusammen. Wenn man diese „Erhöhung“ des Lebens durch Falun Dafa in China erlebt, dann kommt man garantiert ins Gefängnis dafür. Vielleicht wird man zu Tode gefoltert, vielleicht wird man aber auch „nur“ zur Zwangsarbeit verurteilt, wobei man mehr als 10 Stunden am Tag ausschließlich Sklavenarbeit verrichten muss. Das ist an sich schon fürchterlich, aber zu allen Schwierigkeiten kommt auch noch, dass die eigenen Kinder davon betroffen sind. Wir möchten genau auf diese Situation hinweisen. Unschuldige Menschen dürfen nicht schlecht behandelt werden, nur weil sie nicht die kommunistische Ideologie vertreten. Und noch weniger dürfen die unschuldigen Kinder darunter leiden!

Kata: Das Ziel der Tour hat mich dazu bewegt, daran teilzunehmen. Ich hatte das Gefühl, dass wir alles für die Teilnahme tun sollten. Das Ziel des „Ride 2 Freedom“ Projektes ist die Aufmerksamkeit auf die Waisenkinder in China zu lenken, die durch die Verfolgung von Falun Gong ihre Eltern verloren haben. Die Verfolgung dauert schon 16 Jahre … unglaublich viele Menschen haben ihr Leben verloren. Die Lage ist unendlich traurig. Ich möchte, dass immer mehr davon erfahren und dass immer mehr dafür Sorge tragen, dass die Verfolgung bald beendet wird. Hauptsächlich deswegen habe ich diese lange Fahrradtour machen wollen und dafür werde ich die nomadischen Verhältnisse in Kauf nehmen.

Das „Ride 2 Freedom” Team.

CH: Wie habt ihr euch auf die große Strecke vorbereitet?

Kata: Ich weiß es nicht, wie weit man sich darauf vorbereiten kann. Wir sind zwar viel gelaufen, aber meiner Meinung nach ist das eher eine mentale Belastung, als eine körperliche. Hier denke ich daran, dass wir aus unserer gewohnten Umgebung rausgerissen werden, aus unserer Komfortzone. Aber ehrlich gesagt, motiviert mich das ebenfalls. Ich mag es, meine Grenzen auszutesten.

Márton: Wir sind regelmäßig gelaufen und das haben wir in den Monaten vor dem Start erhöht. Außerdem sind wir zum Indoorcycling gegangen, so oft wir nur konnten, aber eigentlich haben wir keine großen Distanzen mit dem Fahrrad geübt. Das ist auch die Situation bei den meisten Teilnehmern aus anderen Ländern. Der Koordinator des Projektes sagte, dass das genau das Großartige sei, weil alle wissen, dass hier keine Profis unterwegs sind. Das durchschnittliche Alter ist übrigens auch nur 15-16 Jahre.

CH: Was hofft ihr mit der Aktion zu erreichen?

Márton: Eindeutig die Aufmerksamkeit. Die Hand der chinesischen Regierung reicht sehr weit, die Medien zensieren selbst die Nachrichten, die aus oder über China kommen. Die Medien bekommen Geld von der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und dadurch haben sie Einfluss. Die größte Fahrradtour in Amerika hat ein eindeutiges Ziel: die Auflösung der Medien-Blockade.

Kata: Das Hauptziel der Tour ist die Aufmerksamkeit auf die Verfolgung von Falun Gong zu lenken und auf die dadurch verwaisten Kinder. Die Verbreitung des „Ride 2 Freedom“ Projektes hat in Ungarn vor ca. 2 Monaten vor dem Start begonnen und ich denke, dass wir mit der Message viele Menschen erreicht haben. Von diesem Aspekt aus gesehen waren wir schon erfolgreich, aber natürlich ist das nicht das letztendliche Ziel. Wir möchten, dass am Ende der Tour so viele von der Verfolgung wissen, wie es nur möglich ist. Dafür versuchen wir alles zu geben.

Kata mit Miss United States in Salt Lake City.

CH: Habt ihr kein Bedenken wegen der körperlichen Schmerzen, ihr habt ja vorhin gesagt, dass ihr ja alle keine Profis seid?

Márton: Die Frage ist berechtigt. So eine Erfahrung habe ich noch nie gemacht, deswegen habe ich keine Ahnung, was mich erwartet. Ich kann relativ gut aushalten und ich hoffe, dass ich das während der Tour erhöhen kann. Auf jeden Fall wird mir Kraft geben, dass die anderen Teilnehmer viel jünger sind als ich. Wenn sie das schaffen, dann werde ich das auch. Wenn sie Motivation brauchen, werde ich da sein und sie motivieren, ich bin ja schließlich der Ältere. Ich werde versuchen zuerst an sie zu denken und das wird mir Kraft geben.

Kata: Das ist eine gute Frage [Kata lächelt dabei]. Ich habe keine Illusionen. Es wird nicht einfach sein, aber das ist auch nicht das Ziel. Der Meister von Falun Dafa, Li Hongzhi, lehrt uns im Zhuan Falun [das Hauptwerk von Falun Dafa], dass die körperlichen Schmerzen am leichtesten zu ertragen sind. Ich versuche, das tief in meinem Herzen und in meinem Gedächtnis einzuprägen. Mein anderes „Zaubermittel“ ist, dass mich die Meditation auflädt. Wenn ich die Übungen von Falun Dafa mache, lädt mein ganzer Körper auf.

Márton: „Die Waisenkinder bedeuten die Spitze des Eisberges in der Verfolgung. Sie sind lebendige Beweise dafür, dass es die Verfolgung gibt und dass sie einen großen Einfluss auf das Leben der Kinder hat.“

CH: Das gleiche gilt auch für den mentalen Zustand: habt ihr keine Befürchtungen, dass ihr 6 Wochen lang auf einem fremden Kontinent verbringen werdet, konfrontiert mit allen möglichen klimatischen Änderungen? Geschweige denn, dass ihr den ganzen Nordamerikanischen Kontinent durchquert: innerhalb der 6 Wochen werdet ihr die unterschiedlichsten Mentalitäten und Kulturen der Amerikaner erleben.

Kata: Ja, das stimmt. Dieser Teil der Tour erfüllt mich eher mit Aufregung und Begeisterung, als mit Angst. Ich liebe Amerika und den multikulturellen Trubel dort, die Mentalität und die natürliche Hilfsbereitschaft."

Márton: Die mentale Belastung wird eine Herausforderung, das ist sicher. Wir werden sehen, wie wir das schaffen. Aber auf die amerikanische Kultur und Mentalität bin ich ausgesprochen neugierig, ich wollte schon immer eine Rundreise in den USA unternehmen. Bisher hatte ich das Glück New York, Los Angeles und San Francisco zu sehen. Sie sind wirklich alle ein bisschen anders. Es wird sicherlich interessant sein, die anderen Städte zu sehen.

Márton macht die Meditationsübung von Falun Dafa (hier im orangenen Trikot).

CH: In Europa gehen viele auf den Jakobsweg, vor allem aus dem Grund, über das eigene Leben nachzudenken, damit sie sich selbst oder den Glauben finden usw. Auf so einer langen Fahrradtour ist es denkbar, dass ihr ähnliche Erfahrungen machen werdet. Ihr, als Falun Dafa Praktizierende, die mit der Meditation vertraut sind und für die der Prozess des „nach Innen Schauens“ ebenso vertraut ist: denkt ihr, dass diese Reise euch oder eure Sicht auf die Welt in irgendeiner Weise verändern wird?

Kata: Ich hoffe, dass ich mich in vielerlei Hinsicht ändern werde. Ich hoffe auch, dass ich die Schwierigkeiten während der Tour gut meistern kann und dass ich die Werte von Falun Dafa: Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht in jeder Situation verinnerlichen kann. Der Jakobsweg ist mir übrigens auch in den Sinn gekommen und Freunde von mir haben die Tour damit ebenfalls verglichen. Es ist noch nicht ein Jahr her, dass ich meine Mutter verloren habe, mit der ich in diesem Leben keine gute Mutter-Tochter Beziehung hatte, trotzdem verbanden uns Tausende Fäden. Das Loslassen ist nicht einfach. Die Tour könnte mir in dieser Hinsicht ebenfalls behilflich sein.

Márton: Ich denke schon, dass wir uns verändern werden, aber ich weiß nicht, in welche Richtung. Ich hoffe, dass ich als ein noch aushaltender, ehrlicher und gutherziger Mensch zurückkomme und dass die offene Weltsicht der Amerikaner auf mich abfärbt.

CH: Was denkt ihr, wird die Tour am Ende erfolgreich die Waisen aus China rausholen können?

Márton: Mit Sicherheit! Wenn wir eine andere Einstellung hätten, würden wir da gar nicht mitmachen. Wir müssen an uns glauben, egal was wir tun, sonst gelingt es nicht! Die Waisenkinder bedeuten die Spitze des Eisberges in der Verfolgung, sie sind lebendige Beweise dafür, dass es die Verfolgung gibt und dass sie einen großen Einfluss auf das Leben der Kinder hat. Wir dürfen nichts über die Identität der Kinder verraten, weil sie im Moment auf der Flucht sind von der KPCh. Wenn sie gefasst werden, werden sie höchstwahrscheinlich ins Untersuchungsgefängnis gebracht oder wer weiß wohin. Wir in Ungarn sind in eine sehr glückliche Lage hineingeboren. Es verfügt vielleicht nicht jeder über ein großes Vermögen und wir leben vielleicht nicht so gut, wie in anderen Ländern, aber der Jahreslohn in China entspricht einem Monatslohn in Ungarn. Sehr viele leben in Kartonhäusern. Der Unterschied ist sehr groß zu uns. Wenn wir schon so ein Glück vom Leben erhalten haben, dann ist das für mich das absolute Minimum, dass wir versuchen, anderen zu helfen. In China passiert gerade ein zweiter Holocaust und die KPCh versucht ihn zu vertuschen. Ein zweiter Holocaust. Ein zweiter Holocaust …

Kata: Ich glaube von ganzem Herzen, dass wir sie rausholen können. Für mich waren Kinder immer besonders wichtig, die in jeder Hinsicht unschuldig sind. Und in diesem Fall nicht nur sie, sondern auch deren Eltern. Sie werden nur deswegen verfolgt, weil sie Falun Dafa praktizieren, weil sie meditieren und nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht leben. Wenn sie zum ersten Mal von der Verfolgung hören, können das die meistens gar nicht begreifen, dass so etwas wirklich existiert. Für mich ist das ebenfalls unglaublich und unbegreiflich. Ich berichte meistens, wenn ich diese Reaktion sehe, dass es Monate gedauert hat, bis ich die Tragweite der Verfolgung begriffen habe. Und was mich wirklich überzeugt hat, war ein chinesischer Falun Gong-Praktizierender, der mir seine Narben am Körper gezeigt hat, die bei ihm durch die Folter in China verursacht wurden. Damals konnte ich kein Wort sagen, meine Tränen sprachen für sich.

Kata: „Ich glaube von ganzem Herzen, dass wir sie rausholen können. Für mich waren Kinder immer besonders wichtig, die in jeder Hinsicht unschuldig sind. Und in diesem Fall nicht nur sie, sondern auch deren Eltern. Sie werden nur deswegen verfolgt, weil sie Falun Dafa praktizieren, weil sie meditieren und nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht leben.“

CH: Was denkt ihr über die Reaktion der Menschen in China zu dieser Aktion?

Kata: Ich kenne sehr viele gutherzige Chinesen und ich denke, dass so eine gutgemeinte Aktion alle gutherzigen Menschen auf der Welt verstehen werden, unabhängig von deren Rasse, Geschlecht oder Alter.

Márton: Ich bin mir sicher, dass sie das begrüßen werden, da es schließlich ihretwegen gemacht wird, für ihre Kinder. Natürlich gibt es immer welche, die es noch nicht begriffen haben, aber die meisten glauben nicht mehr an den Kommunismus. Nach Meinung meiner chinesischen Kollegen und Freunde, sind die Tage der Partei sowieso schon gezählt. Es scheint, dass sie im Ausland noch stark ist, aber die osteuropäischen Regime sind auch plötzlich zerbrochen und haben sich ergeben. Ich bin mir sicher, dass es in China ebenfalls große Wirkung haben wird, was wir tun, nicht nur in der internationalen Gemeinschaft.

CH: Vielen Dank für eure Zeit. Wir wünschen euch gute Reise!

Das Original finden Sie unter diesem Link: 3 000 mérföld. 30 hős. 1 küldetés.

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