Hua Tuo, Pionier der Chirurgie in China

Hua Tuo (ca. 145 – 208 n. Chr.) galt in der chinesischen Geschichte als der hervorragendste Chirurg.

In der späten Östlichen Han Dynastie lebend, wurde Hua Tuo Zeuge von Regierungskorruption, dem Aufstieg der Kriegsherren, Überflutungen und Dürren ohne ausreichende Prävention und Schadensminderung und auch von epidemischen Katastrophen. Entschlossen, das Leben der Bürger zu schützen, entschied sich Hua Tuo, Mediziner zu werden, anstatt eine Regierungsbeamtenkarriere anzustreben.

Hua Tuo praktizierte in seiner Heimatstadt Heilkunst und behandelte viele Patienten. Er setzte auf Einfachheit und wendete immer die unkompliziertesten Methoden an, um zu heilen. Geschichten erzählen, dass er das präziseste Kräutergewicht ausmachen konnte, ohne eine Waage zur Hand nehmen zu müssen. Wenn er zusätzlich zu Medikamenten, Akupunktur anwendete, machte er Anwendungen nur an einer oder zwei Stellen mit signifikanten Wirkungen. Es heißt, dass er Qigong praktizierte und Menschen die „Übungen der fünf Tiere“ beibrachte, die im heutigen China immer noch praktiziert werden.

Hua Tuo wird als der Entdecker von Anästhetika betrachtet, welche er auch bei vielen Operationen einsetzte. Geschichten überliefern uns, dass er einmal einem Patienten die Eingeweide herausnahm, erkranktes Gewebe entfernte, die Innenseite reinigte und sie dann zunähte. Der Patient blieb für einige Tage ohne Bewusstsein, bis die Schmerzen nachließen. Dann erholte er sich wieder.

Hua Tuo war auch für seine Pionierarbeit in Hydrotherapie und Physiotherapie bekannt. In dieser chaotischen Zeitspanne brachte ihm sein Ruhm jedoch kein Glück, da dieser die Aufmerksamkeit von Cao Cao auf sich zog. Die mächtigste Figur der Politik jener Zeit litt unter Migräne und forderte Hua Tuo auf, sein Leibarzt zu werden. Dies war jedoch gegen den Wunsch von Hua Tuo, der Medizin für alltägliche Menschen praktizieren wollte, jedoch keinen Ausweg wusste. Mittlerweile war das Misstrauen bei Cao Cao geweckt, als er Gerüchte hörte, dass Hua Tuo bei General Guan Yu hoch in Ehren gehalten stand, den er einmal von einer fatalen Pfeilwunde kuriert hatte.

Die Kopfschmerzen bei Cao Cao verschlimmerten sich trotz zeitweiliger Erleichterung durch Akupunktur und er verlangte von Hua Tuo absolute Heilung. Hua Tuos Vorschlag einer Gehirnoperation unterstützt von Anästhetika wurde als eklatanter Attentatsversuch auf Cao Cao betrachtet. Aus Wut steckte er Hua Tuo ins Gefängnis, auf seine Exekution wartend. Hua Tuo starb im Gefängnis.

Es hieß, dass Hua Tuo im Gefängnis seine medizinischen Erfahrungen auf Schriftrollen niederschrieb und den Kerkermeister bat, diese seinen Schülern zu übergeben. Es war nicht klar, ob der Kerkermeister sich weigerte und aus Angst die Schriftrollen verbrannte oder ob Hua Tuo dies selbst tat, doch diese wertvolle Medizinexpertise war für immer verloren.

Hua Tuo wird in der chinesischen Geschichte als „Pionier der Chirurgie“ betrachtet.

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