Falun Gong demonstriert vor dem Auswärtigem Amt

<div align="justify"Foto: Anhänger der Falun Gong-Bewegung demonstrierten am 17. August vor dem deutschen Kanzleramt in Berlin. Nun protestierten sie vor dem Auswärtigen Amt. Sie forderten Außenminister Joschka Fischer auf, das „brutale Vorgehen“ der chinesischen Regierung gegen die Falun Gong-Bewegung zu verurteilen.

(AP)Rund 50 deutsche und chinesische Anhänger der Falun Gong-Bewegung haben vor dem Auswärtigem Amt in Berlin gegen die Verfolgung der Meditationsbewegung in China demonstriert. Sie forderten auf Plakaten Außenminister Joschka Fischer (Grüne) auf, in einer offiziellen Stellungnahme das „brutale Vorgehen“ der chinesischen Regierung gegen die Falun Gong-Bewegung zu verurteilen. Seit knapp zwei Wochen befinden sich außerdem mehrere Mitglieder der Bewegung vor der chinesischen Botschaft in Berlin im Hungerstreik.

Einige Demonstranten übergaben dabei einen Brief mit ihren Forderungen an den Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Gerd Poppe. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, die Bundesregierung verfolge die Menschenrechtsverfolgungen in China seit langem „mit großer Sorge“. Die Demonstranten wollten mit ihren Protesten rund 130 inhaftierte männliche Anhänger unterstützen, die bereits vor mehr als drei Wochen in einem Arbeitslager im Nordosten Chinas mit einem Hungerstreik begonnen hatten, sagte eine Sprecherin von Falun Gong. Diese Männer hätten ihre Haftstrafen bereits abgesessen, seien aber dennoch nicht entlassen worden.

Die Bundesregierung habe sowohl bei ihren politischen Kontakten mit der chinesischen Führung wie auch im Rahmen gemeinsamer Vorstöße der Europäischen Union gedrängt, den Menschenrechtsverletzungen ein Ende zu setzen und die Falun Gong-Anhänger in den Gefangenen- und Umerziehungslagern freizulassen, sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts.

Die chinesische Regierung hatte die Falun Gong-Bewegung im Juli 1999 verboten. Nach Angaben von Falun Gong wurden seither mehrere 10.000* [Anmerkung der Redaktion, siehe unten] Anhänger der Bewegung in so genannte Umerziehungslager gesteckt; 267 seien ums Leben gekommen. Die Falun Gong-Bewegung wirft in diesem Zusammenhang den chinesischen Behörden Folter und Mord vor. Die Bewegung spricht von 70 bis 100 Millionen Anhängern in China, genaue Zahlen gibt es jedoch nicht.

Die Lehre des Falun Gong besteht aus einer Verbindung aus traditioneller chinesischer Heilkunst mit Ritualen aus dem Buddhismus und anderen Religionen. ** [Anmerkung der Redaktion, siehe unten]. Die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin stuft die Bewegung nicht als Sekte ein.

* Die aktuelle Zahl der in Umerziehungslagern (Zwangsarbeitslager) inhaftierten Praktizierenden liegt mittlerweile bei ca. 20.000

** Hierbei handelt es sich im ein Missverständnis. Falun Gong ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule zur Weiterentwicklung und Harmonisierung von Körper, Geist und Seele, die ebenfalls die taoistischen Wege mit einschließt, jedoch nicht mit den Religionen Buddhismus und Taoismus zu verwechseln ist. Bei Falun Gong gibt es keine Rituale und religiöse Formen. Außerdem ist Falun Gong trotz seiner großen Wirkungen auf die Gesundheit keine Heilslehre, sondern dient der persönlichen Kultivierung und moralischen Erhöhung durch die Angleichung an die Eigenschaften Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht.

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