Missbrauch von psychiatrischen Anstalten am Beispiel der Falun Gong-Praktizierenden (Fall 2)

Daten der Betroffenen

Name: Frau Li, 30 Jahre alt
Beruf: Verkäuferin
Gesundheitszustand vor der Misshandlung: kerngesund.

Das Kidnapping

Ich praktiziere Falun Dafa und stellte in Beijing Bittgesuche zur Wiederherstellung der Glaubensfreiheit. Die Polizei in Pingdu wollte mich deswegen bestrafen und teilte mir mit, dass es dazu drei Möglichkeiten gäbe: Hausarrest im Betrieb, Internierung im Arbeitslager oder Zwangseinweisung in eine psychiatrische Klinik. Später sagten sie mir, dass sie mich zu einem Gespräch in das Polit- und Justizbüro der Stadt bringen würden, in Wirklichkeit aber lieferten sie mich in eine psychiatrische Klinik ein.
Datum der Ankunft in der Klinik: 08.06.2000.
Name der Klinik: Die sechste Volksklinik (psychiatrische Klinik) der Stadt Pingdu.
Veranlasst durch: Polizeibehörde der Stadt Pingdu.
Anmerkung: Ich wusste nicht, dass sie mich in die Klinik einlieferten, sonst hätte ich mich auf keinen Fall dorthin bringen lassen. Die Einlieferung erfolgte ohne Einweisungspapiere.

„Behandlung“ in der Klinik

Zuständige Ärztin: Frau Jing, ca. 40 Jahre alt.
Diagnose: Es wurde keine Untersuchung durchgeführt und keine Diagnose gestellt.
„Behandlungsmethoden“:
Oral verabreichte Medikamente, Spritzen, Elektrobehandlungen u.a.
Es war mir verboten, die Übungen zu praktizieren und es wurde von mir verlangt, auf das Praktizieren zu verzichten. Die Polizei forderte mich auf, „Entlarvungsmaterial“ gegen Falun Gong zu schreiben, nur wenn ich darauf einginge würden sie mich freilassen.
Ich wurde nicht informiert, welche Medikamente eingesetzt wurden und ob sie Nebenwirkungen haben.
Medikation:
Täglich erhielt ich etwa ein Dutzend verschiedene Medikamente.Wenn ich mich weigerte, die Medikamente einzunehmen, kamen jedesmal mehrere Ärzte und Krankenschwestern auf mich zu und drückten mich fest auf den Boden. Sie drückten auf die Beine, auf die Arme, auf den Kopf und auf den Rumpf und hielten meine Nase zu, um mir die Medikamente einzuflößen. Manchmal kam es auch vor, dass mich zwei Personen auf einen Stuhl zwangen, meine Arme an der Lehne festbanden und anschließend meinen Kopf nach hinten drückten, um mir so nacheinander mehrere Gläser mit Medikamenten einzuflößen, so dass ich fast erstickte. Meine Kleidung wurde dabei jedesmal ganz durchgeschwitzt. Zur Strafe für die Verweigerung der Medikamente, wurde ich danach mit weit auseinander gespreizten Beinen auf ein Bett gebunden.
Symptome nach der Einnahme der Medikamente: aufgedunsener Körper; lethargischer Zustand. Außerdem hatte ich mit unkontrollierbarem Speichelfluß zu kämpfen, der dazu führte, dass mein T-Shirt ganz nass wurde und beim Schlafen die Decke und auch die Matratzen nass wurden. Ich konnte zeitweise meine Gliedmaßen nicht beherrschen, beim Stuhlgang konnte ich nicht mehr selbst aufstehen. Des weiteren war meine Sicht gestört, sodass ich das Gefühl für Entfernungen verlor, was dazu führte, dass ich beim Essen die Speisen nicht in den Mund einführen konnte.
Als meine Familienangehörigen meinen Zustand sahen, mussten sie alle weinen.
Dauer des Klinikaufenthaltes: 123 Tage

Nach der Entlassung aus der Klinik

Nach der Entlassung hatte ich andauernd Kopfschmerzen und litt unter starken Schlafstörungen.
Erst durch das intensive Praktizieren von Falun Gong konnte ich mich allmählich erholen.

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