Geschichte aus dem Alten China: Anderen zurückzahlen, wenn sie einem helfen

Zhan Gu lebte in der Qing Dynastie, als der Kaiser Qianlong an der Macht war. Obwohl er arm war, war er gutherzig und ein vertrauenswürdiger Mann.

Auf der Insel Chongming in Shanghai war eine Pfandleihe. Der Besitzer des Ladens war ein Mann namens Chen aus dem Landkreis Wan, Provinz Sichuan (heute Wan Landkreis in Chongqing). Er stellte Zhan Gu in seinem Laden als Büroangestellten an.

Zhan Gu war sehr fleißig und ein kompetenter Mann, der jeden Gast mit Aufrichtigkeit und Geduld empfing. Jede Transaktion wurde von ihm korrekt ausgeführt und so ging es mit der Pfandleihe bergauf. Der Besitzer traute Zhan Gu, sodass dieser ihm mehr Verantwortung übergab und ihn wie einen seiner Familienangehörigen behandelte.

Der Besitzer bekam einmal einen Brief von seiner Familie, indem es hieß, seine Frau sei sehr krank und er solle sofort nach Hause eilen. Also vertraute der Besitzer Zhan Gu sein Geschäft an und ging nach Hause. Zhan Gu versprach dem Besitzer, so gut es ihm möglich war, auf das Geschäft aufzupassen. Der Besitzer war alt, schwach und ängstlich. Die lange Reise war für ihn sehr beschwerlich. Unglücklicherweise wurde er nach seiner Ankunft zu Hause schwer krank und nach einer kurzen Weile verstarb er.

Shanghai und Sichuan sind ziemlich weit von einander entfernt und so war es damals schwierig zwischen den zwei Orten miteinander zu kommunizieren. Nachdem der Besitzer gegangen war, kümmerte sich Zhan Gu ums Geschäft. Er traute sich nicht nur ein wenig nachzulassen und so lief der Laden gut. Er dachte gar nicht daran, nach Hause zurückzugehen, um seine Eltern, seine Frau und Kinder zu sehen. Da der Besitzer verstorben war, war es ihm nicht mehr möglich nach Hause zurückzugehen.

Zehn Jahre gingen so dahin und dann kam ein junger Mann in den Laden. Er sah dem Besitzer sehr ähnlich. Gu fragte den jungen Mann, wer er sei und erfuhr, dass er der Sohn des Ladenbesitzers war. Als Zhan Gu schließlich vom Tod des Besitzers erfuhr, kamen ihm die Tränen, als er sich an sein gutes Herz erinnerte.

Sofort holte Zhan Gu die Geschäftsbücher hervor und gab sie dem Sohn. Der Sohn schaute sie sich durch und sah, dass über alles genau Buch geführt wurde. Dann kontrollierte Zhan Gu den Ladenbestand und übergab dem Sohn alles. Gerührt über das Verhalten von Zhan Gu zahlte ihm der Sohn des Ladenbesitzers ein beträchtliches Gehalt für die letzten zehn Jahre Arbeit und überreichte ihm außerdem 400 taels (528 oz.) Silber als Geschenk.

Zhan Gu nahm das Gehalt entgegen, aber nicht das Silber. Er sagte: „Ihr Vater hat mir vor zehn Jahren geholfen und so sollte ich das auch zurückzahlen. Ihr Vater hat mir sein Geschäft anvertraut und es ist meine Pflicht, mein Versprechen zu halten. Ich habe nur getan, was ich tun sollte. Die einzige Sorge, die ich habe, ist, dass ich seit zehn Jahren nicht mehr zu Hause war. Da Sie nun hier sind, lassen Sie mich bitte nach Hause zu meiner Familie zurückkehren.“

Bevor Zhan Gu aufbrach, erklärte er dem jungen Mann, wie man das Geschäft führt. Dann packte er ein paar einfache Sachen zusammen und sagte auf Wiedersehen. Der Sohn des Besitzers bedauerte sehr, dass er Zhan Gu nicht halten konnte. Er seufzte: „Zhan Gu ist ein wirklich ehrenwerter Mann!“
Es ist eine chinesische Tugend, denjenigen, die einem helfen, zurückzuzahlen und ehrlich und vertrauenswürdig zu sein. Der Besitzer vertraute Zhan Gu sein Geschäft an, der 10 Jahre lang sein Versprechen hielt. Er verdient wahrlich den Titel eines ehrlichen und vertrauenswürdigen Mannes.

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