Provinz Liaoning: Zwei Fälle grausamer Folterungen an Praktizierenden durch die chinesische Regierung gebilligt

Fall 1:

Herr Qi Mingli, Angestellter, 27 Jahre alt, wohnhaft in der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning, wurde am 26.01.2001 um 23.30 Uhr von einem Streifenpolizisten gesehen, als er Materialien zur Klarstellung der Verfolgung von Falun Gong in der Stadt Siping aushängte. Daraufhin wies der Polizist einige Zivilpolizisten an, den Praktizierenden zu verprügeln. Man legte ihm Handschellen an und brachte ihn zur Behörde der Öffentlichen Sicherheit der Stadt Siping.

Im Büro des Streifenpolizisten wurde Herr Qi erneut brutal geschlagen. Der Polizist schlug mit seinem Gürtel so stark auf ihn ein, dass dessen rechtes Auge schwer verletzt wurde. Danach wurde er auf eine Polizeiwache gebracht. Als die anwesenden Polizisten dort seine Augenverletzung bemerkten, brachten sie ihn mit dem Streifenpolizisten zusammen in ein Krankenhaus. Dort allerdings wurde sein schwer verletztes Auge nur mit einem Verband abgedeckt. Als Herr Qi den Streifenpolizisten wegen des Vorfalls anzeigen wollte, sagte dieser nur: „Vor deiner Anzeige habe ich keine Angst, im Gegenteil, ich werde bekannt, weil ich einen Falun Gong-Praktizierenden erwischt habe.“

Herr Qi Mingli wurde zur Polizeiwache zurückgebracht und an ein Eisenbett gebunden. Am Nachmittag des 27.01.01 wurde er gezwungen, einen Haftbescheid zu unterschreiben. Der Grund für die Verhaftung bestand darin, dass er ein Praktizierender von Falun Gong ist. Anschließend wurde er ins Polizeigefängnis der Stadt Siping eingesperrt. Zwei Tage später brachten die Polizisten ihn zur Nachuntersuchung des rechten Auges ins Krankenhaus. Dafür verlangten sie 100 Yuan. Sein gesamtes Bargeld wurde bei der Untersuchung einbehalten und ihm anschließend nicht mehr zurückgegeben.

Im Untersuchungsgefängnis wurde ihm der Kopf kahl geschert. Er wurde von Häftlingen beschimpft, geschlagen und gezwungen, die Toiletten sauber zu machen. Anschließend wurde er ausgezogen und mit kaltem Wasser übergossen. Die Polizei verhörte ihn ohne irgendeine gesetzliche Grundlage. Anschließend wurde er gezwungen, den Videofilm über die „Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens“ zu sehen und etwas Schlechtes über Falun Gong zu sagen.

Am 07.03.01 wurde Herr Qi zu einem Jahr Arbeitslager verurteilt und anschließend ins Arbeitslager der Stadt Siping eingesperrt. Er wurde gewaltsam gezwungen, einen Reuebericht zu schreiben. Als er sich weigerte, drohte ihm der Zuständige des Lagers mit einer unbefristeten Einsperrung. Anschließend wurde er von Gefängniswärtern brutal gefoltert, weil er sich weigerte einen Reuebericht zu schreiben.

In dem Arbeitslager wurden Praktizierende gezwungen, Falun Gong verleumdende Videofilme zu sehen und Verzichtserklärungen bzw. Reueberichte zu schreiben. Sie mußten eine Prüfung schreiben, in der es darum geht, Falun Gong und Herrn Li Hongzhi, Begründer von Falun Gong zu verleumden. Sie wurden auch zur körperlichen Arbeit gezwungen.

Da sich der Herr Qi nicht umerziehen ließ, wurde seine Haftzeit um drei Monate verlängert. Er beschwerte sich darüber bei der Leitung des Lagers. Daraufhin wurde seine Haftzeit um weitere drei Monate verlängert.

Am 09.06.01 floh er aus dem Lager und lebt seitdem auf der Straße. Nach Hause kann er nicht mehr.

Fall 2:

Herr Bai Mingsheng, selbständig, 26 Jahre alt, wohnhaft im Kreis Lishu der Stadt Siping.

Als Herr Bai im Dezember 2000 mit Falun Gong-Materialien zur Wohnung eines Praktizierenden ging, wurde er dort von der Polizei verhaftet, die gerade die Wohnung des Praktizierenden durchsuchte. Herr Bai wurde in die Beigou-Polizeiwache der Stadt Siping eingesperrt. Dort band die Polizei ihn mit einer Handschelle an ein Eisenbett und folterte ihn, indem sie ihm Essig in die Nasse gossen, nur um die Quelle der Materialien zu erfahren. Die Polizei nahm seine gesamte Barschaft an sich. Anschließend wurde Herr Bai ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Siping gebracht. Er wurde dort von den Häftlingen mißhandelt, indem er z.B. ausgezogen und mit kaltem Wasser übergossen wurde. Den Familienangehörigen von Herrn Bai wurde nichts über seinen Verbleib mitgeteilt. 37 Tage später wurde Herr Bai ins Arbeitslager der Stadt Siping eingesperrt.

Im Arbeitslager erlebte Herr Bai vielerlei Mißhandlungen: Schläge, Schlafentzug, Zwangsarbeit usw. Er wurde gezwungen, Falun Gong verleumdende Videofilme zu sehen, einen Reuebericht zu schreiben und etwas Schlechtes über Falun Gong zu sagen.

Herr Bai floh aus dem Lager und lebt jetzt irgendwo auf der Straße.

zusammengestellt von Praktizierenden in der Provinz Liaoning
30.09.2001

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