Quälende Erinnerungen – auch nach zwölf Jahren Gefängnis Teil 2

Hier finden Sie Teil 1

Folter im Gefängnis

Um die Falun-Dafa-Praktizierenden zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, wurden sie von Gefängniswärtern und kriminellen Häftlingen gefoltert.

Im Schnee vergraben und Gesinnungswandel eines Häftlings

Um gegen ihre rechtswidrige Inhaftierung zu protestieren, weigerten sich Frau Zhao und andere Falun-Dafa-Praktizierende, Namensschilder zu tragen. Als Reaktion darauf zwangen die Gefängnisbeamten sie, bei eiskaltem Wetter draußen zu stehen. Sie bekamen nur wenig Essen, kein Wasser und durften nicht zur Toilette gehen. Nach sieben Tagen war Frau Zhao die Einzige, die sich immer noch weigerte, ein Namensschild zu tragen.

Zu diesem Zeitpunkt lag Schnee. Ein Häftling namens Li Mei und mehrere andere Häftlinge zogen Frau Zhao ihre Winterjacke und Hose aus. Dann schlug ein Häftling auf Frau Zhao ein und beschimpfte sie. Ihr wurde mit einem Bambusbesen auf ihre durch die Kälte aufgequollenen Hände geschlagen. Sie schrie vor Schmerzen. Danach wurde sie wieder hineingebracht.

„Nachdem ich mich beruhigt hatte, erinnerte ich mich daran, dass ich eine Falun-Dafa-Praktizierende bin und nicht so sein sollte. Also beschloss ich, keinen Ton mehr von mir zu geben“, sagte Frau Zhao.

Die Folter endete jedoch nicht. Die Häftlinge brachten sie wieder nach draußen und warfen sie in einen Schneehaufen. Sie schaufelten Schnee auf sie, bis ihr ganzer Körper damit bedeckt war. Glücklicherweise wurde sie in letzter Minute gerettet, als eine andere Praktizierende aus ihrer Gefängniszelle eilte und die Häftlinge ablenkte.

Folterdarstellung: im Schnee begraben.

In der darauffolgenden Nacht wollte Häftling Li Mei von Frau Zhao wissen: „Was halten Sie von mir?“

„Ich hege keinen Hass oder Groll gegen Sie“, sagte sie und schaute Li ruhig in die Augen. Li war sprachlos. Am nächsten Tag kam sie zu Frau Zhao, erhob ihren Daumen und sagte: „Ich bewundere Sie, Tante Zhao.“ Es schien, als hätte Li beschlossen, ein neues Leben zu beginnen.

Danach hatten die übrigen Häftlinge mehr Respekt vor den Falun-Dafa-Praktizierenden.

In der gleichen Abteilung gab es ein Mädchen, das stumm war. Frau Zhao kümmerte sich um sie und sagte „Falun Dafa ist gut“ zu ihr. Sie machte sogar einen Ton, als sie versuchte, das nachzusprechen, was Frau Zhao gesagt hatte. Später erzählte jemand Frau Zhao, dass das Mädchen geweint hätte, bis sie Halsschmerzen bekam; sie hatte gesehen, wie Praktizierende von anderen Häftlingen gefoltert wurden.

„Es gab eine andere Insassin, die mich schon einmal geschlagen hatte. Später änderte sie jedoch ihre Einstellung mir gegenüber. Sie fing sogar an, mir ihre innersten Gedanken und Gefühle zu erzählen“, sagte Frau Zhao, als sie sich an den Sinneswandel dieser Inhaftierten erinnerte.

‚Falun Dafa ist gut‘

Die Gefängnispolizei rief jeden Abend um 20:00 Uhr zum Anwesenheitsappell. Ab Anfang 2004, nachdem Frau Zhao geschlagen worden war, weil sie erklärt hatte, was Falun Dafa ist, antwortete sie beim Appell mit „Falun Dafa ist gut“.

Am ersten Tag passierte nichts. Doch am nächsten Tag wurde Frau Zhao in eine andere Zelle verlegt, wo sie geschlagen und gefesselt wurde. Eines Nachts wurde sie in Einzelhaft gelegt. Dort wurden ihr die Hände hinter dem Rücken gefesselt und an einem Ring am Boden befestigt. Sie wurde gezwungen, 15 Tage lang in dieser Position zu bleiben und erhielt nur begrenzte Toilettenpausen.

Als sie aus der Einzelhaft freigelassen wurde, antwortete sie immer noch beim Appell mit „Falun Dafa ist gut“. Die Polizei hielt sie schließlich in ihrer Zelle fest, sodass sie nicht mehr zum Appell herauskommen konnte.

Getreten, in Handschellen gelegt und aufgehängt

Einmal mussten Frau Zhao und andere Falun-Dafa-Praktizierende in der sengend heißen Sonne laufen. Als Frau Zhao langsamer wurde, trat Häftling Li sie von hinten und schlug sie zu Boden. Ein anderes Mal schlug ein Beamter Frau Zhao so hart, dass ihr Trommelfell riss und ihr Ohr zu bluten begann.

Im März 2004 wurde Frau Zhao in eine andere Gefängnisabteilung verlegt, wo sie gefesselt und an einem Fensterrahmen aufgehängt wurde; dabei berührten ihre Zehen kaum den Boden. Das geschah in der zweiten Nacht dort.

Ein anderes Mal wurden im Gefängnis Videos abgespielt, die Falun Dafa verleumdeten. Als Frau Zhao darauf hinwies, dass das Video gefälscht sei, wurde sie bestraft.

„Nach einer Weile kamen zwei Häftlinge in den Raum und fesselten mich mit einem Gürtel. Sie ließen mich in der Eingangshalle des Gefängnisses zurück. Nachmittags verweigerten sie mir das Benutzen der Toilette. Sie beschimpften mich und sagten, dass ich sie beim Ausruhen gestört hätte“, sagte Frau Zhao.

Während ihrer Zeit im Gefängnis wurde Frau Zhao von einer Insassin namens Wang Xinhua verletzt, die neben ihr schlief.

Einmal trat diese Insassin Frau Zhao aus dem Bett und sagte, Frau Zhao hätte die Falun-Dafa-Übungen praktiziert. Durch diesen Tritt bekam Frau Zhao Atembeschwerden und Schmerzen beim Essen. Die Polizei stellte sich jedoch auf Wangs Seite, als sie von dem Vorfall erfuhr.

Von Häftlingen schikaniert und gedemütigt

Frau Zhao wurde von den Häftlingen nicht nur gefoltert, sondern auch misshandelt und gedemütigt.

Es gab eine Insassin namens Li Huirong, die außerhalb des Gefängnisses reich und mächtig war und einen gewissen Einfluss im Gefängnis hatte. Frau Zhao musste neben Li schlafen. Mehrere Häftlinge wickelten Frau Zhao in eine Decke, als sie am nächsten Morgen aufwachte, und schlugen auf sie ein. Li wies auch zwei Häftlinge an, Frau Zhao jederzeit im Auge zu behalten, auch wenn sie zur Toilette ging.

Um gegen die Misshandlung durch Li zu protestieren, ging Frau Zhao fünf Tage lang in Hungerstreik und bat, mit einem Gefängniswärter sprechen zu können. Beim ersten Mal hinderte Li Frau Zhao daran, mit einem Wärter zu sprechen. Das darauffolgende Mal konnten Insassen Frau Zhao nicht mehr davon abhalten einen Gefängniswärter zu sprechen, was Li verblüffte.

„Wie kann sie noch so viel Kraft haben, wenn sie so lange nichts gegessen oder getrunken hat?“, erinnerte sich Frau Zhao an Lis Worte. „Seitdem war Li nicht mehr ganz so schlimm, wenn sie mich misshandelte.“

Die Gefängnisbehörden motivierten die Häftlinge, Falun-Dafa-Praktizierende weiterhin zu misshandeln, indem sie ihnen Strafverkürzung versprachen. Abgesehen von Schlafentzug musste Frau Zhao auch lange stehen oder Kniebeugen machen. Auch stahlen die Häftlinge ihr persönlichen Dinge, die zum täglichen Leben notwendig sind.

Ein Seminar zum Thema „Rechtsberatung”

Einmal meldete Häftling Wang Frau Zhao dem Gefängnisleiter, weil sie die Übungen gemacht habe. Frau Zhao erzählte den Leitern dann, dass Wang sie geschlagen hatte. Doch sie beschlossen Frau Zhao zu bestrafen, indem sie sie einen halben Monat lang in eine andere Gefängniszelle brachten. Sie sagten, dass sie nicht versuchen würden, sie „umzuerziehen“ und sie solle keine rechtswidrigen Dinge tun.

In der anderen Zelle erfuhr Frau Zhao, dass das Gefängnis viele Räume hatte, die speziell für die „Umerziehung“ von Praktizierenden genutzt wurden. In jedem Raum war eine Praktizierende und mehrere Insassen, die den Auftrag hatten, Praktizierende „umzuerziehen“.

„Ich ging den Flur entlang zur Toilette, als ich bemerkte, dass alle Fenster eines Raumes mit Papier verklebt waren. Von außen konnte man nichts sehen. Als ich meinen Kopf wandte, schrie jemand, dass ich die Praktizierenden gesehen hätte“, erinnerte sich Frau Zhao.

Im August 2005 erfuhr Frau Zhao, dass einige Beamte aus Peking zu einem Seminar ins Gefängnis gekommen waren. Die Gefängnisbehörden hatten viele Praktizierende getäuscht und ihnen gesagt, dass es sich bei dem Seminar um eine „Rechtsberatung“ handeln würde. In Wirklichkeit sollte das Seminar Falun Dafa verleumden.

Nachdem die Praktizierenden die Wahrheit erfahren hatten, riefen sie im Seminar „Falun Dafa ist gut“. Einige rannten sogar aus dem Raum und riefen es. Frau Zhao konnte die Rufe in ihrer Zelle hören.

Frau Zhao beschloss, ihren Mitpraktizierenden zu helfen und rief auch „Falun Dafa ist gut“. Die Häftlinge in ihrem Zimmer, die bereits wussten, dass Falun Dafa gut ist, hielten nach den Wärtern Ausschau und sorgten für Frau Zhaos Sicherheit. Doch die Praktizierenden im Seminar hatten nicht so viel Glück.

„Ich hörte später, dass der Gefängnisleiter die Polizei angewiesen hatte, die Praktizierenden zu schlagen und sie in Einzelhaft zu sperren“, sagte Frau Zhao.

Offensichtliche Missachtung des menschlichen Lebens

Frau Zhao erlebte im Gefängnis, wie die Wärter das Leben der Praktizierenden missachteten.

Frau Zhao erinnerte sich, dass eine Praktizierende mit Handschellen an ein Bett gefesselt war, sodass ihr Blutdruck anstieg. Eines Tages bemerkte Frau Zhao, dass etwas nicht in Ordnung war und fand die Praktizierende auf dem Toilettenboden.

„In diesem Moment kamen einige Häftlinge und behandelten die sterbende Praktizierende grob. Sie scheuchten mich weg“, sagte Frau Zhao. „Sie starb kurz darauf, und ich weinte, als ich davon hörte. Aber als ein Aufseher mich weinen sah, trat er mich.“

Aus dem Gefängnis freigelassen

Frau Zhao wurde schließlich am 29. August 2007 nach fünfjähriger Gefangenschaft freigelassen.

Vor ihrer Entlassung führten die Wärter eine Leibesvisitation durch und wollten, dass sie die Häftlingsuniform anzog, bevor sie das Gefängnis verließ. Doch sie weigerte sich.

„Als ich das Gefängnis verließ, rief ich ein letztes Mal Falun Dafa ist gut“, erinnerte sich Frau Zhao.

Sie verließ schließlich das Gefängnis begleitet von Beamten des Büro 610, der Polizeistation und des Gemeindekomitees. Diese waren beauftragt worden, sie abzuholen, obwohl ihre Geschwister bereits am Morgen angekommen waren, um sie nach Hause zu bringen.

Frau Zhao sagte, dass sie entspannt war, als sie aus dem Gefängnis ging. Sie fügte hinzu, dass sie den Beamten von der Folter erzählte, die sie im Gefängnis erleiden musste. Auch erzählte sie ihnen über die Verfolgung von Falun Dafa.

Am Ende fragte ein Beamter des Gemeindekomitees: „Ist das nicht eine Sache des Glaubens?“ Frau Zhao erinnerte sich an die Worte des Beamten. Jeder ging später seinen eigenen Weg und niemand suchte jemals wieder nach Frau Zhao.

Später erfuhr Frau Zhao, dass ihre Familie ihr über ein Jahr monatlich 300 Yuan (ca. 38,- Euro) geschickt hatte, aber sie hatte das Geld nur dreimal erhalten.

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und verbreitete sich rasant. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit 1999 in China verfolgt.

[2] Garantieerklärung: Praktizierende müssen schriftlich erklären: dass sie das Praktizieren von Falun Gong bereuen, mit dem Praktizieren aufhören, nicht mehr nach Peking gehen um für Falun Gong zu appellieren und sich niemals wieder mit anderen Falun Dafa-Praktizierenden treffen.

Chinesische Version
http://www.minghui.org/mh/articles/2019/6/24/哈尔滨75岁朴实妇女赵亚伦遭受的残忍迫害-389136.html

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