Ehemaliger Militärarzt aus Liaoning stirbt nach 14 Jahren Gefangenschaft

Ein ehemaliger Militärarzt verstarb am 15. Februar 2020 im Alter von 58 Jahren, nachdem er insgesamt 14 Jahre wegen seines Glaubens an Falun Dafa [1] inhaftiert gewesen war.

Herr Zhao Chenglin und seine Frau Wang Lijuan aus der Stadt Benxi in der Provinz Liaoning begannen im August 1994, Falun Dafa zu praktizieren. Sie erlebten durch die Meditationsübungen und dadurch, dass sie sich von den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht anleiten ließen, eine Verbesserung ihres Gesundheitszustandes und ihres Charakters. Das Paar kümmerte sich sehr gut um Herrn Zhaos bettlägerige Mutter und das Familienleben war harmonisch.

Die beispiellose Verfolgung von Falun Dafa, die 1999 von der Kommunistischen Partei Chinas in die Wege geleitet wurde, machte ihr glückliches Leben zunichte.

Da er an seinem Glauben festhielt, wurde Herr Zhao aus seinem Posten beim Militär entlassen und als Arzt in ein örtliches Krankenhaus versetzt. Als 2001 ihr Sohn noch die Grundschule besuchte, wurden Herr Zhao und seine Frau das erste Mal verhaftet. Der Junge verbrachte die nächsten zehn Jahre ohne seinen Vater an seiner Seite.

Ein Jahr im Zwangsarbeitslager

Herr Zhao wurde am 28. Mai 2001 verhaftet, weil er Informationen über die inszenierte Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens [2] verbreitet hatte. Die Selbstverbrennung hatte zum Ziel gehabt, Falun Dafa zu verleumden.

Er wurde zu einem Jahr Haft im Zwangsarbeitslager Benxi verurteilt und im Juli 2001 dorthin gebracht. Die Aufseher setzten die „Streckfolter“ gegen ihn ein. Dazu wurden seine Gliedmaßen gefesselt und die Stricke dann an Wandhaken befestigt, sodass sein Körper in der Luft hing.

Folter-Nachstellung: Streckfolter

Er floh im Oktober 2001 aus dem Arbeitslager, wurde aber zwei Wochen später wieder verhaftet.

Frau Wang, die nur einen Monat vor der Verhaftung ihres Mannes wegen ihres Glaubens verhaftet worden war, war noch immer in Haft, als ihr Mann aus dem Arbeitslager floh. Der Sohn des Ehepaares zog zu Wangs Mutter.

Um Herrn Zhaos Aufenthaltsort zu finden, blieb die Polizei über eine Woche lang in der Wohnung seiner Schwiegermutter. Die Polizisten drohten ihr, sie solle mit ihnen bei der Suche von Herrn Zhao zusammenarbeiten. Ihr Ehemann war vor kurzem vor Verzweiflung über die Verhaftung ihrer Tochter und ihres Schwiegersohns gestorben. Wegen der ständigen Anwesenheit der Polizei hatte sie Mühe, ihren Enkel zu versorgen und zu beruhigen.

Die Polizei machte Herrn Zhao schließlich ausfindig. Jemand hatte ihn gesehen und der Polizei gemeldet. Herr Zhao wurde ins Arbeitslager zurückgebracht und von den Wärtern so brutal geschlagen, dass danach sein Kopf verunstaltet war. Er hatte Atembeschwerden und war im Delirium. Die Wärter hängten ihn auch einige Tage lang in einem dunklen Raum an den Handgelenken und Füßen auf, wobei die Beine durch die Fesseln gespreizt wurden. Aufgrund der Schmerzen wurde er mehrmals ohnmächtig.

Nach mehr als einem Monat Folter eiterten seine Beine an vielen Stellen und er hatte innere Verletzungen. Die Aufseher verweigerten ihm die medizinische Behandlung und hielten ihn in Isolationshaft.

Auf der Minghui-Website wurde bald über seine Verfolgung berichtet. Außerdem ging seine Familie ins Arbeitslager, um seine Freilassung zu erwirken. Aus Furcht vor öffentlichem Druck milderten die Wärter daraufhin die Folter.

Ein Häftling, der ihn überwachte, sagte später zu einem Minghui-Korrespondenten: „Sein Gesäß wurde durch die Schläge verletzt. Er war bettlägerig und konnte nicht mehr aufstehen. Wir mussten uns um ihn kümmern. Keine Abteilung wollte ihn aufnehmen.“

Mithilfe seines starken Glaubens überlebte Herr Zhao.

Neun höllische Jahre im Gefängnis

Vor Ablauf seiner Haftstrafe von einem Jahr arbeitete das Büro 610 [3] der Stadt Benxi mit dem Arbeitslager zusammen und überstellte Herr Zhao in das Untersuchungsgefängnis von Benxi. Im Oktober 2002 wurde er vom Bezirksgericht Xihu zu neun Jahren Gefängnis verurteilt.

Die Insassen des Gefängnisses Wafangdian schlugen ihn auf Geheiß der Wärter, weil er seinen Glauben an Falun Dafa nicht aufgab. Er spuckte Blut und wurde zwei Monate lang in Isolationshaft gehalten.

Die Bitten seiner Familie, Zhao zu besuchen, wurden von den Gefängnisbehörden immer wieder abgelehnt. Als Grund hieß es, dass er nicht mit der Gefängnisleitung zusammenarbeite.

Als seine Familie ihn schließlich am 1. April 2007 sehen durfte, wurde Herr Zhao von zwei Häftlingen hereingetragen. Er war abgemagert, sein Gesicht war blass, seine Lippen blau und sein Kopf hing vornüber. Er hatte eine fünf Zentimeter lange Wunde am Kopf. Nachdem die Häftlinge ihm geholfen hatten, sich auf den Stuhl zu setzen, legte er sein Gesicht nahe an das Telefon, da seine Arme zu schwach waren, um es aufzunehmen.

Mit sehr leiser und zitternder Stimme sagte Herr Zhao zu seiner Familie, dass er nichts falsch gemacht habe, indem er an seinem Glauben festhalte. Er sagte seiner Familie auch, dass die Insassen ihn oft geschlagen und ihm viele Grundrechte vorenthalten hätten. Deswegen habe er einen Hungerstreik begonnen, um gegen die Misshandlungen zu protestieren.

Nach neun höllischen Jahren im Gefängnis wurde Herr Zhao im Juni 2011 entlassen.

Zweite vierjährige Gefangenschaft

Nur drei Jahre nach seiner Freilassung wurde Herr Zhao erneut verhaftet, und zwar am 26. März 2014, weil er Informationsmaterialien über Falun Dafa verteilt hatte. Die Polizei schlug ihm auf den Kopf, bis er bewusstlos war. Sie schleppte ihn dann in einen Polizeiwagen und brachte ihn in das Untersuchungsgefängnis von Benxi.

Das Bezirksgericht von Mingshan setzte zunächst für den 27. August 2014 eine Anhörung für seinen Fall an. Da er nach einem Hungerstreik aus Protest gegen die Verfolgung extrem schwach war, vertagte der Richter die Anhörung.

Wochen später war die Gerichtsverhandlung und Herr Zhao wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt.

Auch während seiner Zeit im Gefängnis von Kangjiashan wurde er von den Wärtern gefoltert, weil er seinen Glauben verteidigte. Als er aus Protest in einen Hungerstreik trat, führte man eine Zwangsernährung durch und zerbrach ihm dabei mehrere Zähne.

Herr Zhao erholte sich nach seiner Freilassung 2018 nicht mehr. Nachdem er zwei Jahre lang mit seinem schlechten Gesundheitszustand gerungen hatte, starb er am 15. Februar 2020.

[1] Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine buddhistische Selbstkultivierungsmethode. Sie wurde von Meister Li Hongzhi im Jahr 1992 in China eingeführt und hat sich rasant verbreitet. Viele Menschen konnten durch die Angleichung an die Prinzipien dieser Praktik – Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht – ihre Moral und ihre Gesundheit verbessern. Praktizierende dieses Kultivierungsweges werden seit dem 20. Juli 1999 auf Geheiß des damaligen Parteichefs Jiang Zemin in China verfolgt. Er ist der Hauptverantwortliche für die Verbrechen gegen die Menschlichkeit an Falun-Dafa-Praktizierenden.

[2] Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens https://de.minghui.org/cc/88/

[3] Das „Büro 610“ wurde nach dem Datum seiner Gründung am 10. Juni 1999 benannt. Es ist eine über dem Gesetz stehende Sondereinheit der Polizei, die von der zentralen Führung der Kommunistischen Partei mit der Ausrottung von Falun Gong beauftragt wurde. Es ist mit der Stasi der ehemaligen DDR und der Gestapo des dritten Reiches vergleichbar.

Quelle: https://de.minghui.org/html/articles/2020/4/2/145761.html

Chinesische Version


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