Deutschland: Offener Brief an die chinesische Botschaft in Berlin, vorgetragen am 25.4.03 von Praktizierenden aus Deutschland

Exzellenz, Herr Botschafter Ma Carong,
sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der chinesischen Botschaft in Berlin

Heute, am 25.04.03 jährt sich zum vierten Mal ein Ereignis, dessen Missinterpretation durch offizielle Stellen ein Missverständnis und Zerwürfnis innerhalb der chinesischen Gesellschaft auslöste und schwere Verluste für den innerchinesischen Frieden zur Folge hatte:

Vor vier Jahren gingen 10 000 Praktizierende der friedlichen Falun Gong Bewegung rechtmäßig und ordentlich zum Petitionsbüro der Stadt Peking, um auf legalem Wege Beschwerde gegen Verleumdungen und polizeiliche Angriffe auf diese tief in den Traditionen Chinas verankerte Übungspraxis einzureichen.

Es gab weder Transparente noch Sprechchöre, die Praktizierenden warteten friedlich 13 Stunden lang, bis ihnen von Ministerpräsident Zhu Rongji die offizielle Anerkennung zugesagt wurde. Später wurde dieses Ereignis von der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua als Bedrohung des Regierungsviertels Zhongnanhai dargestellt, um das Verbot von Falun Gong im Juli 1999 rechtfertigen zu können.

Das Verbot und die Verfolgung zerstörte das Leben von über 70 Millionen chinesischer Bürger sowie deren Verwandte und Freunde, ihre Ausbildungsstellen und Arbeitsplätze. Wir bitten Sie, sich über die wahren Begebenheiten von Zhongnanhai zu informieren, und den Tatsachen ins Auge zu sehen.

Wir betonen erneut, dass Falun Gong weder politische Absichten hatte noch hat. Der Konflikt ist sogar durch eine von Regierungsstellen inszenierte Selbstverbrennung noch in schrecklicher Weise dramatisiert worden. Der Rufmord, der durch intensive Propaganda gegen Falun Gong betrieben wurde und auch die Gräueltaten einer absurden Verfolgung mit unmenschlichen Mitteln sind ungerechtfertigt und falsch.

Wenn Praktizierende auch jetzt immer wieder in Peking zum Petitionsbüro gehen oder auf den Tiananmen Platz, dann tun sie das nicht aus egoistischen Motiven, sondern in Verantwortung für die ganze Gesellschaft. Was wird aus einem Land, wenn Zhen, Shan, Ren verfolgt werden, was wird man in der Zukunft über China sagen, wo friedliche und unschuldige Menschen verfolgt wurden? Mit ihrem Einsatz wollen Praktizierende verhindern, dass noch mehr Menschen so schwere Schuld auf sich laden, denn Gutes wird mit Gutem vergolten und Böses mit Bösem.

Falun Gong wurde neben anderen Qigong-Schulen zu Beginn der 90er Jahre im Rahmen einer großangelegten, staatlichen Qigong Maßnahme in China verbreitet. Der Sinn war, dem chinesischen Volk natürliche Methoden zur Krankheitsbeseitigung und Gesundheitsvorsorge an die Hand zu geben, um es gesund und stark zu erhalten. Staatlichen Statistiken zufolge konnte Falun Gong vielen Menschen bei der Überwindung von Krankheit und seelischen Krisen helfen.

Die Absurdität, eine Praxis zu verbieten, die kostenlos der Gesundheit und dem moralischen Standard förderlich ist, wird zurzeit angesichts einer drohenden Epidemie durch den SARS-Virus offenbar.
Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht stören mit Sicherheit weder den innerchinesischen Frieden noch das normale chinesische Leben. Störend hingegen sind Verfolgung, Drangsal, Mord und Krankheit, die durch diese unsägliche Verfolgung im gesellschaftlichen Leben Chinas wie nie zuvor Fuß fassen konnten und den inneren Frieden und die Einheit Chinas bedrohen.

Wir bitten Sie aus diesem Grunde, uns Gehör zu schenken und in einen Dialog zu treten, sowie dieses Schreiben an Ihre Regierung weiterzuleiten mit unserem ausdrücklichen Wunsch, die Verfolgung von Falun Gong umgehend zu stoppen und das Verbot aufzuheben.
Falun Gong ist zu einem festen Bestandteil nicht nur des chinesischen Lebens, sondern auch der gesamten Weltbevölkerung geworden und ermöglicht vielen Menschen ein spirituelles Leben innerhalb jedweder Gesellschaftsform und Kultur, ohne diese zu schädigen, sondern sie zu schützen, zu bewahren und zu stärken.

Wir verbleiben hochachtungsvoll

Falun Gong Praktizierende aus Berlin und anderen Städten aus Deutschland,
am 25. April 2003

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