Falun Dafa Informationzentrum Deutschland: VR China: Yu Zonghai seit 11 Jahren in Haft

Internationale Gesellschaft für Menschenrechte – IGFM) Herr Yu Zonghai wurde erstmals am 20. Juli 1999 aufgrund einer Protestaktion gegen das Verbot der buddhistischen Meditationsschule Falun Gong durch die chinesische Regierung verhaftet. Nach Untersuchungshaft folgte ein mehrmonatiger Aufenthalt im Arbeitslager seiner Heimatstadt Mudanjiang, Provinz Heilongjiang im Nordosten Chinas.

Yu Zonghai: Spuren der Misshandlung im

Im Herbst 2001 wurde Herr Yu erneut verhaftet und am 18. Oktober unter Ausschluss der Öffentlichkeit und ohne Rechtsbeistand zu 15 Jahren Haft verurteilt, die er im berüchtigten Gefängnis von Mundanjiang, Abt. 6 verbüßt. Anlass für die hohe Haftstrafe: Herr Yu hatte am höchsten Gebäude der Stadt – am Amt für Öffentliche Sicherheit – ein großes Transparent mit der Aufschrift "Falun Gong ist gut" angebracht. Der Polizeichef von Mundanjiang verlor daraufhin seinen Posten, was Herrn Yu bei Polizei, Staatsanwaltschaft und Staatssicherheit zur verhassten Person machte, an der man Rache nahm.

2003, knapp zwei Jahre nach seiner Inhaftierung, wurde auch seine Ehefrau Wang Meihong verhaftet und ebenfalls aufgrund ihres Glaubens an Falun Gong zu 11 Jahren Haft verurteilt. Sie verbüsst sie im Frauengefängnis von Harbin, Provinz Heilongjiang.

Zur Person

Das berüchtigte Stadtgefängnis von Mundanjiang, in dem Yu Zonghai seine 15jährige Haftstrafe verbüsst

Herr Yu Zonghai wurde 1957 in Mudanjiang geboren. Er ist verheiratet und hat eine Tochter. Nach Abschluss der Kunsthochschule in Heilongjiang arbeitete er bei der Stadtbibliothek von Mudanjiang und wurde mehrmals als vorbildlicher Mitarbeiter ausgezeichnet. Sein Zuständigkeitsbereich lag hauptsächlich im Bereich der Organisation von Ausstellungen und künstlerischen Tätigkeiten. Nebenbei besuchte er Fortbildungskurse an der Zentralen Akademie der Künste in Peking.

Privat studierte Herr Yu die klassische chinesische Malerei und erreichte ein bemerkenswertes Niveau. Zu dieser Zeit litt Herr Yu an einer schweren Hüftkopfnekrose. Unterschiedliche Ärzte rieten ihm zu einer Amputation des betroffenen Beines. 1994 mit Beginn des Praktizierens von Falun Gong verschwanden die Beschwerden jedoch.

Haftbedingungen

Yu Zonghais Brief an die Tochter: Ein freier Geist

Seine Tochter Yu Minghui konnte nach Großbritannien ausreisen und studiert mittlerweile an der Cambridge School of Art. Sie berichtete der IGFM, dass sie als Teenager bei Besuchen ihres Vaters im Gefängnis gesehen hatte, dass er von Narben übersät war. Sie erinnerte sich daran, dass sie mit 14 Jahren damals in der Haftanstalt an einem Raum vorbei lief, in dem sie unterschiedlichste auffällige Geräte sah. Damals konnte sie die nicht einordnen. Heute weiß sie, dass es sich um Folterinstrumente handelte.

Herr Yu muss in der Gefängniswerkstatt für Textilverarbeitung Zwangsarbeit verrichten. Mangelnde Schutzmaßnahmen führten dazu, dass durch entstehenden Staub seine Sehkraft drastisch abgenommen hat. Laut der LAOGAI Research Foundation wird im Gefängnis von Mudanjiang unter anderem Kleidung für den internationalen Markt hergestellt.

Misshandlung und Schläge durch Gefängniswärter gehören zum Alltag. 2006 wurde dabei sein linkes Auge schwer verletzt. Eine Behandlung wurde verweigert. Die Gefängnisleitung verlangte Geld von den Angehörigen, um ihn außerhalb des Gefängnisses behandeln lassen zu können. Mittlerweile droht Herrn Yu die vollständige Erblindung.

Er ist kaum noch in der Lage, Speisen aufzunehmen, weil man ihm Zähne ausgeschlagen hat. Ende 2010 wurde er so geschlagen, dass man ihm dabei ein Bein brach. Wieder wurde ihm eine medizinische Behandlung verweigert. Sein Bein versteifte, das Gehen ist nur noch humpelnd möglich. Infolge anhaltender Schläge und Elektroschocks wurde sein Brustkorb so stark verletzt, dass er an Atemnot leidet. Hinzu kommen Schwindelanfälle und Gleichgewichtsstörungen.

Wenn die Spuren der Misshandlung zu offensichtlich sind, verweigert ihm die Gefängnisleitung das Recht auf Besuch durch Verwandte.

Repressalien und Einschüchterungsversuche gegen die Familie

Herrn Yus Tochter berichtete der IGFM weiter, dass sie während ihrer Zeit in China regelmäßig in der Schule und zu Hause von Beamten besucht und unter Druck gesetzt wurde. Beleidigungen und Beschimpfungen waren alltäglich. Als sie eines Abends nach Hause kam, befanden sich bereits sechs bis sieben Beamte in ihrer Wohnung und wollten Informationen über den Aufenthaltsort ihres Vaters haben. Trotz mehrmaliger Wohnungswechsel wurde immer wieder im Elternhaus eingebrochen. Nach und nach verschwanden alle Wertgegenstände. Alle Gemälde ihres Vaters wurden konfisziert und von Polizisten verkauft. Im Gefängnis ging die Selbstbereicherung der Staatsdiener weiter: Wärter zwangen ihren Vater, Bilder von Tigern zu malen. Diese sind auf dem Markt sehr beliebt und wurden von Wärtern privat verkauft.

Yus ungebrochener Geist: "Zuerst an die anderen denken"

Die Bemühungen des Leiters des "Büros 610" im Mundanjiang-Gefängnis, Lu Xianming, mit Folter, Schlägen und Misshandlungen Yu Zonghais Abkehr von Falun Gong zu erzielen, schlugen bisher fehl. Aus Yus seltenen Briefen, die die Tochter erreichten, spricht ein freier und gesunder Geist und liebevoller Vater. Auszüge daraus:

"… Wenn sich in dir kein Knoten verbirgt, wenn du ausschließlich aufrichtige Gedanken aussendest, wirst du deine Umgebung harmonisch empfinden. So sieht es auch aus beim Umgang mit deinen Lehrern, Kommilitonen und Menschen um dich herum. Ansonsten solltest du nur nach innen schauen, was bei dir selber nicht stimmt. Man sollte gute Angewohnheit bilden, zuerst an die anderen denken. Wenn das Herz beschatten wird, wenn keine guten Gedanken auftauchen, sollte man die schlechten loswerden. Man sollte aufrichtige Gedanken standhaft bewahren und aufrichtig handeln. Lass die helle Sonne jede Ecke deines Herzens erleuchten. …"

"… Ich denke, du solltest nicht so früh in eine Beziehung treten. Ich hoffe nur, dass du mit Papa darüber reden kannst, wenn du willst. Kind, merk dir, Papa bleibt immer dein Vertrauter. Manchmal sind Probleme und Schwierigkeiten schwer zu vermeiden, es ist nicht schlimm. Das wesentliche ist, wie man damit umgeht. Bei unterschiedlichen Menschen führt es zu unterschiedlichen Ergebnissen. …"

Hintergrund zu Falun Gong

In China soll es etwa 70 Millionen Falun Gong-Anhänger gegeben haben – die größte Qi Gong-Meditationsschule der Welt. In der Nacht auf den 20. Juli 1999 wurden tausende von Falun Gong-Anhängern aus ihren Wohnungen geholt und von Sicherheitskräften verhört. Am gleichen Tag wurde die Ausübung von Falun Gong in der VR China offiziell verboten und das Pekinger Regime begann, Falun Gong systematisch zu verfolgen.

Über die staatlich kontrollierte Medien und Bildungseinrichtungen wurde Falun Gong in ganz China als "böser Kult" und "verbrecherische Vereinigung", sowie als "Staatsfeind" gebrandmarkt, um deren rigorose Verfolgung zu legitimieren. Beim Zentralkomitee der Kommunistischen Partei wurde das sogenannte "Büro 610" eingerichtet, das in ganz China die Verfolgung von Falun Gong organisiert und dessen Aufgabe es war und immer noch ist, Falun Gong-Anhänger durch Schikanen, Überwachung, Diskriminierung am Arbeitsplatz, willkürliche Bußgelder, Entzug des Rechts auf Erziehung, Entzug der Bürgerrechte, Zwangsarbeit, Folter und Mord zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Heute wird bereits der Begriff Falun Gong in der Volksrepublik totgeschwiegen und im Internet gefiltert.

Seit Beginn der Verfolgung soll es 3550 Todesfälle durch Folter in Zwangsarbeitslagern und Polizeistationen gegeben haben, mehrere Tausend seien in psychiatrischen Anstalten mit Psychopharmaka zwangsbehandelt worden, um ihren Willen zu brechen, rund 1 Million Falun Gong-Anhänger sollen sich zur "Umerziehung" in chinesischen Zwangsarbeitslagern befinden. Auf Grund der Recherchen der beiden kanadischen Juristen, David Kilgour und David Matas, ist zwischen den Jahren 2000 und 2005 die Herkunft von etwa 41.000 Organtransplantaten ungeklärt. Indizien sprechen dafür, dass Tausende Falun Gong-Praktizierende wegen ihrer Organe getötet wurden.

Link: http://www.igfm.de/VR-China-Yu-Zonghai-seit-11-Jahren-in-Haft.3285.0.html

http://www.igfm.de/fileadmin/igfm.de/pdf/Appelle/U-Listen/U-Liste-China-Yu-Zonghai.pdf
http://www.igfm.de/Menschenrechte-in-der-VR-China.485.0.html
http://www.igfm.de/Appelladressen-China.186.0.html
http://www.igfm.de/Wie-schreibe-ich-einen-Appellbrief.130.0.html

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv