Deutschland/Frankfurt: Störung der KP Chinas fehlgeschlagen, Falun Gong willkommen geheißen

„Wir freuen uns, die Falun Gong Gruppe willkommen zu heißen. Es ist eine große buddhistische Schule, die in über 100 Ländern weltweit praktiziert wird. Sie sind jedes Jahr dabei. Wir freuen uns, mit ihnen zusammen zu sein. Die Prinzipien von Falun Gong sind Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, die zu unserer Parade hier gut passen. Diese Gruppe zeigt uns, wie wichtig Freiheit ist." Bei dieser warmherzigen Vorstellung des Moderators marschierte die Gruppe der Falun Gong-Praktizierenden ein, angeführt von der Europäischen Tianguo Marching Band, und blieb vor der Jury stehen.


Die Tianguo Marching Band führt den Falun Gong Zug an

Dies war der Höhepunkt der 8. Parade der Kulturen 2012 in Frankfurt. Ca. 50 internationale Gruppen nahmen am 23. Juni an der Parade mit dem Motto "Respekt! Jetzt erst recht – Demonstration gegen Rassismus und Ausgrenzung" teil. Die Route begann am Untermainkai, verlief durch die Einkaufsstraßen der Innenstadt und endete hinter dem historischen Römerberg. Die Gruppe der Falun Gong-Praktizierenden war mit vier Themen aufgestellt: Die Tianguo Marching Band, die Übungsvorführungen auf einem Blumenwagen, Fächertänzerinnen und ein nachgestelltes Arbeitslager, dass auf die verfolgten Falun Gong-Praktizierenden in China aufmerksam machte. Die Zuschauer konnten dadurch einerseits die Schönheit von Falun Gong erkennen als auch von der Verfolgung in China erfahren.

Die Tianguo Marching Band spielt "Falun Dafa ist gut"
Farbenfroher Fächertanz

Mehrmalige Störungsversuche seitens der KPCh fehlgeschlagen

Zwei Tage vor der Parade erhielt der Organisator einen Anruf vom chinesischen Konsulat. Darin wurde er aufgefordert, die Falun Gong-Praktizierenden aus der Parade hinauszuwerfen. Die Antwort des Organisators darauf lautete: „Hier ist ein freies Land. Wir können nicht einfach machen, was Sie wollen.“

Die Unruhe seitens der KPCh begann bereits vor zwei Monaten. Damals erkundigte sich ein Chinese, ob Falun Gong dieses Mal dabei sei: „Wenn sie dabei sind, kommen wir auch“, so sagte der Mann. „Wir geben keine Auskunft“, lautete die Antwort des Organisators auf die Anfrage.

Eigentlich hat die KPCh seit 2003 jedes Jahr für Unruhe gesorgt, um die Teilnahme der Falun Gong-Praktizierenden an der Parade zu stören. Das Ziel ist, die westlichen Menschen nicht erfahren zu lassen, was den Falun Gong-Praktizierenden in China tatsächlich widerfährt. Die Kontaktperson der Falun Gong Gruppe erzählte der Journalistin, dass die Handlungsweisen des chinesischen Konsulats bei dem Organisator auf Ablehnung gestoßen seien, da sie oft absurde Anforderungen stellen würden, wie zum Beispiel: „Wir kommen als eine große Gruppe, dann sollte der 1. Preis an uns gehen“ oder „Könnt ihr die Gruppe XY nicht ausgrenzen?“ Die Falun Gong Gruppe sei hingegen nach Aussagen des Organisators kooperativ und koordiniert und man habe noch nie Probleme mit ihr gehabt.

Die Falun Gong Kontaktperson erzählte weiter: „Vor fünf Jahren haben wir einen Preis gewonnen. Gleich danach rief das chinesische Konsulat beim Organisator an und forderte ihn auf, den Preis zurückzunehmen. Der Organisator hielt diese Forderung für unglaublich und entgegnete: „Was denken Sie, wo wir leben, in China oder in Deutschland?“

Es scheint, dass das chinesische Konsulat trotz mehrmaliger Abfuhr keine Lektion daraus gezogen hat.

Beeindruckt von der Ruhe

Die Zuschauer am Straßenrand genossen die Präsentation der Falun Gong-Praktizierenden und machten sich ihre eigenen Gedanken dazu.

Ein Herr spanischer Herkunft, der in Frankfurt studiert, stand mit seinem Freund in der ersten Zuschauerreihe und schaute sich sehr aufmerksam den vorbeiziehenden Umzug der Praktizierenden an. Dabei übersetzte er seinem spanischen Freund, was auf den Plakaten stand. Als er im Gespräch mit einer Praktizierenden erfuhr, dass Falun Gong eine Jahrtausende Jahre alte Weisheitslehre sei, die auf den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht beruhe, sagte er: „Das ist sehr schön!“ Mit Freude vernahm er, dass es auch eine Übungsgruppe in Frankfurt gibt. „Es wäre sehr schön, vielleicht einmal vorbeizukommen“, fand er.

Übungsvorführung auf dem Blumenwagen

Ein älterer Herr stand mit seinem Fotoapparat am Straßenrand und fotografierte jedes Element der vorbeiziehenden Falun Gong Gruppe. Im Gespräch stellte sich heraus, dass er sich sehr für die chinesische Kultur interessiert und Anfang des Jahres die Aufführung von Shen Yun in der Frankfurter Jahrhunderthalle gesehen hatte, die ihn begeistert hatte.

„Schauen Sie, Gänsehaut“, so kommentierte ein Frankfurter Bürger, der an einer Straßenlaterne lehnte und der Tanzgruppe nachdenklich nachschaute. „Es hat mich sehr bewegt. Ich kann noch nicht viel dazu sagen, ganz wunderbar.“

„Ich komme gerade aus dem Friseurladen und mein Blick fällt direkt auf die Tänzerinnen. Also, ich finde das ganz toll, so etwas habe ich noch nie gesehen“, war die begeisterte Stimme einer modisch gekleideten Dame in der Frankfurter Innenstadt zu hören.

Ein Fahrradfahrer merkte an: „Ja, Sie müssen nach Berlin gehen, dort sind die ganzen Politiker. Dort müssen Sie hingehen und Unterstützung bekommen [für die Beendigung der Verfolgung in China]. Die Politiker können ja Einfluss nehmen, aber wir, wir kleinen Leute …" Eine Praktizierende antwortete ihm, dass er sich aber bei diesen Veranstaltungen selbst eine Meinung bilden könne, was richtig und falsch ist. „Ja, das ist natürlich wahr, das ist gut“, bemerkte er überzeugt. Er führte fort: „Ja, die ist ja gut organisiert, sieht ja toll aus, imponierend, macht Eindruck. Nach der Hautfarbe und den Gesichtszügen sind das verschiedene Nationen, das sind also nicht nur Asiaten, sondern auch andere Nationen, die sich bereit erklärt haben, da mitzumachen. Sehr gut!“

Nachgestelltes Arbeitslager und Plakate machen auf die Verfolgung und den Organraub an Lebenden in China aufmerksam

Ein Mann in Jeans, Mitte Dreißig, lehnte an einer Straßenlaterne und hielt einen Flyer in der Hand, mit dem er sich bereits informiert hatte. Das Erste, was er sagte, als er auf die Falun Gong Gruppe angesprochen wurde, war: „Ja, das ist ganz gut, ich muss mal gucken, ich habe auf dem Flyer gesehen, Sie üben ja auch regelmäßig öffentlich hier. Ich muss ehrlich sagen, ich habe keine Ahnung davon, aber ich gucke mir das im Internet mal an. Hätte ich gar nicht gedacht, muss ich ehrlich sagen." – „Was hätten Sie nicht gedacht?“, fragte eine Praktizierende nach. „Dass die hier so etwas machen. Cool, finde ich echt klasse."

Dann sah er das nachgestellte Arbeitslager. Er erfuhr zum ersten Mal von der Verfolgung und dem Organraub an lebenden Falun Gong-Praktizierenden China und verstummte dann – er war sichtlich schockiert.

Er leite ein eigenes Büro für Bauberatung und Projektmanagement in Frankfurt, erzählte er später, und habe sehr viel Stress. „Paulsplatz, Grüneburgpark am Wochenende, da komme ich mal vorbei." Das man mit den Übungen gut entspannen könne, da sei etwas dran, das könne er sehr gut verstehen. „Das hilft einem bestimmt, wirklich herunterzukommen.“

Ute und Silvia saßen vor einem Café und ließen die Parade an sich vorbeiflanieren. Sie erzählten, dass sie noch gar nichts von Falun Gong gehört hätten, und nahmen sich vor, sich im Internet darüber zu informieren. „Sehr eindrucksvoll, muss ich schon sagen“, bemerkte Ute. „Die Bewegungen und die Ausstrahlung der Frauen auf dem Wagen dort finde ich schon beeindruckend. Ich sehe, dass das auch eine politische Dimension hat, weil da etwas von Todeslagern steht.“ Dadurch erfuhr sie zum ersten Mal von Falun Gong und der Verfolgung in China. „Ja, ich suche nach so etwas. Ich nehme an, es gibt in Frankfurt auch so eine Gruppe. Ich bin sehr beeindruckt von der Ruhe und dem bei sich selbst sein, das die Teilnehmer ausstrahlen, so etwas kannte ich vorher nicht und ich bin interessiert, danach zu gucken. Obwohl ich hier in der Innenstadt wohne, habe ich das noch nicht wahrgenommen. Da musste ich jetzt erst mal hierher kommen, um das kennenzulernen. Es gibt ja keine Zufälle …“, meinte sie lachend. Auch Silvia war ganz hingerissen von den Praktizierenden auf dem Wagen, die in dieser lauten unruhigen Umgebung in einer derartigen Ruhe versunken sein konnten. „Das würde mir in so einer Umgebung nicht gelingen“, merkte sie beeindruckt an.

Ein Fahrradfahrer mit einem großen Rucksack war stehen geblieben und beobachtete interessiert die herannahende Falun Gong Gruppe. „Schön, schön“, sagte er. Eine Praktizierende erklärte ihm auf seine Frage hin, was Falun Gong ist. Zu den Werten Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht warf er ein: „Davon halte ich sehr viel! Das sind auch meine christlichen Prinzipien.“ Er fände es schön, wenn sie weiter verbreitet wären, fuhr er fort und erzählte, dass er auch schon einmal eine Demonstration von Falun Gong-Praktizierenden vor dem chinesischen Konsulat in Frankfurt gesehen habe. [Frankfurter Falun Gong-Praktizierenden halten jeden Freitag vor dem chinesischen Konsulat in Frankfurt eine Mahnwache ab.] „Das muss ich ehrlich sagen, das verstehe ich nicht.“ Sein Unverständnis bezog sich auf die Verfolgung von Falun Gong in China. Als er die Tänzerinnen sah, erkannte er: „Das ist ja eigentlich auch ein Stück chinesische Kultur, was hier gezeigt wird. Aber man darf nicht vergessen, Mao hat ja damit gebrochen und hat ja alles zerstört; alte buddhistische Tempel, die Jahrtausende alt waren, sind einfach zerstört worden! Ja, das ist sehr gut, dass sie die alte Kultur und die Werte wieder hereinbringen. Ja ja, über kurz oder lang wird das auch wieder kommen. Auch die Römer und die Ägypter konnten nur vorübergehend ihre militärische Macht spielen lassen.“

Eine schicke ältere Dame mit Hut aus Offenbach stand vor einer Kunstgalerie und schaute sich die Parade an: „Alles hat mir gut gefallen, ich kann nicht hervorheben, was mir besonders gut gefallen hat, alles hat mir gut gefallen.“ Über das Arbeitslager äußerte sie sich nachdenklich: „Die Verfolgung in China wird ja Gott sei Dank mehr und mehr bekannt, auch über das Internet. Gerade durch die einzelnen Personen, die in der letzten Zeit an die Öffentlichkeit geraten, wie zum Beispiel durch den Künstler Ai Weiwei, kann man erfahren, was dort nicht in Ordnung ist. Aber leider wird das Internet in China auch sehr kontrolliert bzw. manipuliert, nicht wahr?“

Eine Mutter mit ihrem fünfmonatigen Baby und dreijährigen Sohn namens Sofian fand die Falun Gong Aufführung sehr schön. „Schön, ich habe fast weinen müssen. Ja, das Orchester war sehr schön, aber dann die Gefangenen mit dem Polizisten, das hat mich sehr berührt. Das alles war sehr beeindruckend.“

Parallel zur Parade waren am Frankfurter Eisernen Steg Informations- und Imbissstände aufgebaut, an denen sich die zahlreichen Nationen und Vereine vorstellten und ihre Landesspezialitäten anboten. Auch die Falun Gong-Praktizierenden waren mit einem Informationsstand vertreten, um den Bürgern und Touristen die Gelegenheit zu bieten, die wahren Hintergründe von Falun Gong zu erfahren. Viele machten davon Gebrauch und setzten sich mit ihren Unterschriften auf den ausliegenden Unterschriftenlisten für eine sofortige Beendigung der Verfolgung ein.

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