Falun Dafa Informationszentrum Deutschland: Grausame Bilanz: Von Januar bis Mai 2012 weitere 44 Todesfälle von Falun Gong-Praktizierenden durch Gewalteinwirkung chinesischer Behörden

Pressemitteilung 08.05.2012

Berlin (FDI) – Wenn von der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in China die Rede ist, so ist damit gemeint, dass Praktizierende willkürlich, d.h. ohne gesetzliche Grundlage verhaftet, in Polizeistationen, Gefängnissen, Arbeitslagern und Gehirnwäschezentren verhört, misshandelt und gefoltert werden, um sie damit zur Aufgabe ihres Glaubens zu bringen.

Sie sollen eine sogenannte Verzichtserklärung unterschreiben, wonach sie aufhören, die Falun Gong-Übungen zu praktizieren und die Bücher zu lesen. Weil sie Falun Gong-Praktizierende sind, riskieren sie, ihre Arbeitsstellen zu verlieren, oder dass in ihre Wohnungen eingebrochen wird und Gegenstände wie PCs, Drucker, sonstige moderne technische Geräte und Falun Gong-Bücher von Sicherheitskräften mitgenommen werden. Ihnen wird der Zugang zu Schulen, Hochschulen oder anderen Bildungsstätten verwehrt. Ihren Angehörigen wird mit dem Verlust des Arbeitsplatzes gedroht, oder sie werden gezwungen, sich von einem Falun Gong-Praktizierenden scheiden zu lassen. Häufig wird von Angehörigen auch Geld erpresst für medizinische Behandlungen, die durch Folterungen und Misshandlungen in Polizeigewahrsam entstanden sind, oder für den Aufenthalt eines praktizierenden Angehörigen im Arbeitslager oder einer anderen Inhaftierungseinrichtung.

Todesfälle von Praktizierenden bei der Verfolgung von Falun Gong bedeutet, dass Praktizierende aufgrund ihrer Verletzungen, die sie durch Misshandlungen und Folterungen in Gefängnissen erlitten haben, sterben. Häufig werden sie vor ihrem Tod nach Hause entlassen, weil die Gefängnisbehörden keine Verantwortung für den Tod eines Praktizierenden übernehmen wollen. Da viele Praktizierende bei einer Verhaftung ihren Namen nicht sagen, damit ihre Angehörigen keine Schwierigkeiten bekommen, kann oft nicht nachvollzogen werden, wo genau sich ein verschwundener Praktizierender befindet.

Seit Verfolgungsbeginn im Juli 1999 wurden 3537 Todesfälle infolge Folter und Misshandlung dokumentiert, die tatsächliche Anzahl dürfte um ein Vielfaches höher liegen. Von Januar bis Anfang Mai 2012 wurden 44 weitere Fälle bekannt. Hier exemplarisch zwei Fälle zu deren Verdeutlichung:

Frau Liu Deqing nach Folter und gewaltsamer Verabreichung von Medikamenten im Frauengefängnis der Provinz Heilongjiang

Frau Dr. Liu Deqing, Ärztin am Gesundheitshospital Hailun begann 1996 mit dem Praktizieren von Falun Gong. Nach dem Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde sie zwei Mal zu Zwangsarbeit verurteilt. Sie wurde am 10. Dezember 2007 zu vierten Mal verhaftet und zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Am 23. Juli 2008 wurde sie in die Abteilung Nr. 9 des Frauengefängnisses Heilongjiang in Harbin gebracht. In der Haft zwangen die Wachen sie, auf einem kleinen Hocker zu sitzen, der auf einer Kachel stand, mit den Händen auf den Knien, und so lange in dieser Haltung zu verweilen. Wenn sie sich über die Grenzen, die von der Kachel bestimmt wurden, bewegte, wurde sie grausam geschlagen. Diese Haltung wurde „Zustand-Militärposten“ genannt.

Nach weiteren Folterungen und nachdem ihr gewaltsam Medikamente verabreicht wurden, wurde ihr Stuhlgang schwarz und ihr Bauch schwoll immer mehr an. Weil das Gefängnis die Verantwortung für ihren Zustand nicht übernehmen wollte, wurde sie am 1. Februar 2011 abends um 23.30 Uhr in die Stadt Hailun zurück gebracht. Sie wurde nicht mehr gesund und verstarb am 27. November 2011.

Herr Shi Yanwu

Herr Shi Yanwu, 40 Jahre alt, wurde am 28. Februar 2012 im Gefängnis von Shijiazhuang zu Tode gefoltert. Er wurde im März 2002 zusammen mit einem Mitpraktizierenden verhaftet, wobei Computer und andere persönliche Besitztümer im Wert von mehreren tausend Yuan beschlagnahmt wurden. Im Mai 2002 wurde er zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. Im Haftzentrum wurde er unter anderem mit Gürteln und elektrischen Schlagstöcken brutal geschlagen, aufgehängt und mit Kochsalzlösungen zwangsernährt.

Seine Gefängnisstrafe wäre im März 2012 zu Ende gewesen. Am 27. Februar diesen Jahres erhielt seine Familie von der Gefängnisbehörde die Nachricht, dass er im Sterben liege. Am nächsten Tag, am 28. Februar, starb er, wobei die Gefängnisbehörde behauptete, er habe an hohem Blutdruck und einer Hirnstammblutung gelitten. Die Familie wurde gezwungen, einer sofortigen Einäscherung des Leichnams zuzustimmen. Als Entschädigung wurden Herrn Shis Familie 30.000 Yuan (ca. 3600 Euro) bezahlt.

Folgende 44 Todesfälle wurden im Zeitraum vom 02.01.2012 bis 03.05.2012 bekannt und veröffentlicht:

Name Gestorben am

1. Frau Zhou Guilan 29.03.2012
2. Frau Wu Baimei 29.03.2012
3. Herr Lin Penhui 10.03.2012
4. Herr Li Xilu 09.03.2012
5. Frau Zhu Yifang 06.03.2012
6. Herr Shi Yanwu 28.02.2012
7. Herr Wang Lixin 20.02.2012
8. Herr Li Huabin 12.02.2012
9. Herr Liu Xueming 11.02.2012
10. Frau Zhou Suqiong 08.02.2012
11. Frau Huang Yonggui 25.01.2012
12. Herr Li Xenliang 25.01.2012
13. Frau Song Caihong 15.01.2012
14. Frau Zhao Bixu 14.01.2012
15. Herr Tian Shichen Januar 2012
16. Herr Gong Fangli 28.12.2011
17. Herr Liu Ruxing 25.12.2011
18. Herr Pang Shikun 20.12.2011
19. Herr Yu Donghui 17.12.2011
20. Herr Wu Yihua 12.12.2011
21. Frau Li Tingfang 07.12.2011
22. Frau Zui Rong 01.12.2011
23. Frau Jiang Jingping 30.11.2011
24. Herr Li Shangrong 30.11.2011
25. Frau Dr. Liu Deqing 27.11.2011
26. Herr Fu Xinli 25.10.2011
27. Herr Wu Songgang 10.09.2011
28. Herr Hu Fengkui 07.07.2011
29. Herr Feng Zhongliang 06.06.2011
30. Herr Zhen Yuemin 26.04.2011
31. Frau Zhen Shuhin Februar 2011
32. Herr Yang Shucai 11.10.2010
33. Frau He Wenjun Oktober 2010
34. Frau Gao Qiyung 11.02.2010
35. Herr Lu Yaoxue 09.01.2010
36. Frau Wang Shuxia 05.06.2008
37. Frau Xu Jiarong 13.05.2008
38. Frau Wei Yanan 14.09.2007
39. Herr Sun Peijie 19.08.2005
40. Herr Zhu Shizhen 07.12.2004
41. Herr Bei Wenming 03.09.2004
42. Frau Yang Hongyan 29.07.2004
43. Frau Yin Jinmei Nicht bekannt
44. Herr Deng Fushou Anfang 2012

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Falun Dafa Informationszentrum Deutschland
Lärchenweg 18 a, 69517 Gorxheimertal
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de ; E-Mail: pm@falun-info.de

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 100 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.
Seit dem 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.518 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

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