Eine Kultivierungsgeschichte: De (Tugend) pflanzen

Es war einmal eine reiche Familie. Als der Eigentümer des Hauses schon in älteren Jahren war, wurde ein Sohn geboren. Weil der Charakter des Hauseigentümers ehrlich und sein Wesen gebildet war, gab er seinem neugeborenen Sohn den Namen Rein, was so viel heißt, wie voller Wahrheit. Der Name repräsentierte den Charakter der Familienvorfahren, basierend auf deren reinem Hintergrund. Das Baby sah hübsch aus, geboren mit einer Spur von Reiki. Die ganze Familie war sehr glücklich. Damals gab es in den fernen Bergen einen Taoisten, der die Welt beobachtete. Plötzlich sah er das Haus der Familie eingehüllt in Wolken großen Glücks und lila Licht. Er war sehr überrascht und so machte er sich auf, um nachzuforschen.

Schon von Ferne sah der Hauseigentümer den Besucher kommen und behandelte ihn natürlich mit herzlicher Gastfreundschaft. Inzwischen hielt ein Diener den kleinen Jungen und spielte mit ihm. Als der kleine Junge den Taoisten sah, öffnete er ein wenig seinen Mund und lächelte. Dies löste auch beim Eigentümer und den Dienern Lachen aus und das sorgte für eine angenehme Atmosphäre. Der Taoist warf einen Blick auf den kleinen Jungen und wusste, dieser würde sein zukünftiger Schüler sein. Es gab nur eine Sache, die er dem Eigentümer sagen musste: „Ein kleiner Junge mit unbändiger Natur hat eine kurze Lebensspanne. Er wird nur etwa 17 Jahre alt werden. Wenn er bei mir Tao lernt, kann sein Schicksal geändert werden.“ Als der Eigentümer und die Diener, die eben in glücklicher Stimmung waren, von der kurzen Lebensspanne des Jungen hörten, wurden sie alle ernst und lachten nicht mehr. Plötzlich wurde der Eigentümer wütend und schimpfte: „Wie können Menschen diese Feier dazu nutzen, andere Menschen verbal zu misshandeln und zu beleidigen?“ Er forderte den Taoisten auf, zu gehen. Bevor der Taoist wegging, sagte er wiederholt zu dem Eigentümer, er solle als letzten Ausweg sicherstellen, seinen Sohn zum Lernen des Tao zu schicken.

Wie der Taoist vorausgesagt hatte, hatte der kleine Junge ein sehr widerspenstiges Temperament. Er wollte die Klassiker nicht lesen oder sich etwas über Barmherzigkeit und De (Tugend) anhören. Er schenkte all dem keinerlei Aufmerksamkeit. Er interessierte sich nur für die Dinge, die alle reichen Kinder mögen. Als Rein 15 Jahre alt wurde, erinnerte sich plötzlich der Eigentümer an die Worte des Taoisten. Sein Herz war voller Argwohn und er suchte Wahrsager für seinen Sohn. Mehrere Wahrsager sagten voraus, sein Sohn werde nur das 17. Jahr erleben. Diesmal bekam der Eigentümer Angst. Falls dies passierte, würde sein Herz brechen. Daher entschloss er sich, Rein in die Berge zu bringen, wo sich der Taoist aufhielt. Er flehte den Taoisten an, ihm seine Sünde der Respektlosigkeit vor vielen Jahren zu vergeben.

Der Taoist begann, Rein die Prinzipien des Tao zu erzählen. Nach einigen Tagen merkte er, dass Rein auf die Worte des Heiligen über Tao und De nicht achtete. Der Taoist dachte gewissenhaft nach und da kam ihm eine Idee. Einmal ging der Taoist mit Rein und einem eisernen Pflug zu einem kargen Feld in den Bergen, um zu pflügen und zu pflanzen. Der Taoist pflügte viele Furchen und breitete dann seine Hände aus. Danach füllte er etwas in die Vertiefungen. Dies tat er einige Male. Rein sah, dass die Hände des Taoisten leer waren, keine Samen enthielten. Er wurde neugierig und fragte: „Meister, was tun Sie da?“

Der Taoist antwortete ernsthaft: „Ich baue De an!“ Als Rein das hörte, lachte er und wusste nicht, was er tun sollte. Er sagte: „Meister, man muss Samen haben, um in dieser Welt etwas zu anzubauen. Hat De, Samen? Meister, Sie sind wirklich spaßig in ihrem Alter.“ Ganz ernst sagte der Taoist: „De hat natürlich Samen. Der Samen von De ist Barmherzigkeit. Du siehst, jeder barmherzige Gedanke, der die Hand berührt, trägt Licht unterschiedlicher Farbe. Du siehst zum Beispiel, ich denke und hoffe, dass Rein sich gut kultiviert …“ Der Taoist sendete die Energie aus. Rein sah, dass der Taoist einen Gedanken ausgesendet hat, der eine Wolke goldenen Lichtes war. Sie fiel in seine Hände und es war vergnüglich, sie in einem goldenen Licht leuchten zu sehen. Das Licht rotierte einmal in seiner Handfläche. Der Taoist strahlte das Licht in die Erde und füllte es dann in die Furche.

Der Taoist sendete mit seinen Händen eine übernatürliche Kraft aus und ließ dies Rein sehen. Jeder barmherzige Gedanke, der ausgesendet wurde, hatte eine andere Farbe, Rot, Orange, Gelb, Grün, Türkis, Blau und Violett. Die Unterschiedlichkeit der Farben war wunderschön. Allmählich wurde das Herz von Rein auf die richtige Spur gebracht. In dem Prozess des De Pflanzens, verlor Rein seine Art sich schlecht zu verhalten. Er erkannte, dass es wunderbare Dinge für Menschen gibt, wenn sie ein gutes Herz und barmherzige Gedanken haben. Von da an blieb Rein beim Taoisten, um auf seinem kargen Land fleißig De zu pflanzen.

Einmal dachte Rein, dass nach dem Anbau der Samen, die Pflanzen gewässert werden müssten, damit sie in dieser Welt gedeihen können. Was könnte nun zum Wässern der gepflanzten De verwendet werden? Seit Jahren hat es nicht mehr geregnet und das Land war wirklich ausgedörrt. Nach Beendigung seiner Arbeit eilte Rein zum Taoisten, um ihn zu fragen. Der Taoist antwortete: „Natürlich muss die gepflanzte De mit einem himmlischen Prinzip gewässert werden. Du siehst …“ Er schwenkte seine Hand.

Das soeben von Rein bepflanzte Land veränderte sich unter dem Effekt der himmlischen Prinzipien. Es war eine andauernde Verbesserung. Alles schien so delikat und mysteriös zu sein. Das Land fing an, fruchtbar und gedeihlich zu werden, und bald erblühte ein exotischer Vanillefungus. Dann verwandelte sich das Land in atemberaubendes prächtiges Gold. Das dürre Land zeigte eine sehr klare Schicht Himmel, der reichhaltiges Leben hatte. Die Lebensformen waren ganz still und durch und durch strahlend. Sie schienen zu lächeln und sich vor Rein zu verbeugen.

Seitdem war der eigensinnige Kopf von Rein frei. Seine geschätzten 17 Lebensjahre veränderten sich völlig durch das Pflanzen von De und Kultivieren des Tao. Dies war das Ergebnis des Wunders, De zu pflanzen:

Wohlwollende Tugend (De) erschafft Leben auf der Welt
Ein farbenprächtiges und klares Universum
Menschen, die De (Tugend) pflanzen sind gesund und vermögend
Tao kultivieren und De pflanzen erschaffen das Universum

Anmerkung: Ich las gestern das Gedicht „Warum so viele Katastrophen“ in Hong Yin III, der Meister sagt:

„Moral sinkt täglich, alle helfen mit
Jegliche Katastrophen, schweben über den Köpfen“.

Anhand dieses Fa wurde mein Geist geöffnet und ich dachte an diese Geschichte.

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