Epoch Times Deutschland: Auf der Suche nach Chinas alter Kunst und Kultur (Teil III)

Teil 1, unter: http://de.clearharmony.net/articles/201111/61144.html
Teil 2, unter: http://de.clearharmony.net/articles/201112/61246.html

Die Freude ist groß, wenn die Künstler von Shen Yun Performing Arts von ihrer Welttournee zurück kommen. Foto: Edward Dai/The Epoch Times

Parallel zur Welttournee von Shen Yun, bei der die verlorenen Traditionen des alten China auf der Bühne wieder zum Leben erweckt werden, veröffentlicht die Epoch Times insgesamt vier Artikel über Chinas Kultur, über den Zustand der Kultur im heutigen China, deren deutlich erkennbaren Einfluss in unserer Zeit und über die Bedeutung der Wiederkehr dieser alten Kultur, die an ein Wunder zu grenzen scheint. China ist alt. Das ist so ein kurzer Satz, aber die Auswirkungen dieser einfachen Tatsache sind tiefgründig.

Zivilisationen kommen und gehen. Aus primitiven Völkern entwickeln sich Reiche, die ein Crescendo erreichen und dann in die Dunkelheit entschwinden. Nur wenige transformieren sich in etwas Neues; ein Bruch mit der Vergangenheit, der die Menschheit fortschreiten lässt, obwohl sich die Kultur auflöst. So war es in Ägypten und Rom: Die Menschen bleiben an jenem Ort, aber ihre Sprache, Kunst, Spiritualität und alles, was sie von anderen unterschied, hat sich verändert.

Von allen Zivilisationen, die heute existieren, kann man sagen, dass nur China eine kulturelle Kontinuität beibehalten hat. Jedoch leider nur fast. Denn seit die chinesische kommunistische Partei (KPCh) vor 60 Jahren an die Macht kam, ist diese Kultur beständig angegriffen worden, und die grundlegende Spiritualität, die die chinesische Gesellschaft charakterisierte, ist durch Atheismus und Materialismus ersetzt worden.

Heute, nach Jahrzehnter kommunistischer Herrschaft und reihenweisen Kampagnen, ist es der KPCh nicht gelungen, das Wesen der Chinesen völlig zu zerstören. Das heißt nicht, dass es leicht wäre, es zu finden, aber es hat überlebt.

In der ganzen Welt finden sich die Schatten der chinesischen Kultur, aber allzu oft kann das Licht nicht gefunden werden. Chinas autoritäre Herrscher haben versucht, die Spuren chinesischer Kultur auszulöschen und bemühen sich, sie zu vermarkten, um ein Regime zu verbanden, das das chinesische Volk notorisch misshandelt.

Jene Anstrengungen jedoch haben nichts anderes als eine Perversion tiefgründiger Traditionen ergeben. Tempel, die Menschen dazu dienten, ihr Leben lang nach Erleuchtung zu streben, sind Touristenattraktion mit religiösen Förmlichkeiten geworden, die nichts als eine inhaltsleere Zurschaustellung sind.

Man könnte darüber streiten, ob die Tatsache, dass religiöse Traditionen wieder erlaubt wurden, oder dass die traditionellen Volkstänze mit religiösen Themen wieder aufgeführt werden, ein allmähliches Wiederauftauchen dieser Traditionen in China zeigt, aber dem würde ein entscheidender Punkt fehlen: Das Regime erlaubt dies erst, nachdem eine Generation dahin gegangen ist, die das wahre Wesen der Traditionen an die nachfolgende Generation hätte weiter geben können.

Eine entscheidende Stammeslinie wurde unterbrochen – jetzt kann in China nur noch die oberflächlichste Form jener Traditionen gefunden werden.

Chinascope, eine Medien-Forschungsgruppe, die Chinas staatlich kontrollierten Medien analysiert, bemerkt, dass erst vor kurzem die Volkszeitung einen Artikel veröffentlichte über die Wichtigkeit, die "Funktionen" zu verstehen, die von dieser wieder auftauchenden Kulturindustrie geleistet wird. Jetzt – genauso wie es für die vergangenen 60 Jahre gewesen ist – hält die Partei an ihrer Auffassung fest, dass Kultur eingesetzt wird, um die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Der Artikel besteht darauf, dass Kulturarbeit eine fortgeschrittene sozialistische Richtung habe. Ziel der Kulturindustrie sei, "das Kernwertsystem des Sozialismus" zu begründen, schrieb der Autor.

Die Volkszeitung ist die offizielle Zeitung des KPCh und ihre Ansichten sind die des herrschenden Regimes. Sie werden von denen, die sich mit solchen Aktivitäten befassen, als Leitfaden genommen, um zu wissen, wo die Grenzen liegen. So ist keine der Reisegruppen, die das chinesische Regime sich bemüht, um die Welt zu schicken, von diesem allumfassenden Ziel frei.

Und trotz alldem hat Chinas erstaunlicher Reichtum an traditionellen darstellenden Künsten überlebt. Nach Übersee getragen und in freien Ländern wie den Vereinigten Staaten, Kanada und woanders weiter geführt, hat der wesentliche Charakter der chinesischen darstellenden Künste überlebt und das vielleicht am bemerkenswertesten in der Arbeit von Shen Yun Performing Arts.

Einige jener Traditionen überleben in abgeänderten Formen. Weil sie von anderen Kulturen adoptiert und dafür eingesetzt wurden, bestehende Traditionen zu vertiefen und zu entwickeln, sind einige der chinesischen darstellenden Künste in der ganzen Welt beliebt. Doch wissen die Menschen oft nicht, dass das, was sie sehen, eigentlich chinesischen Ursprungs ist.

Gymnastik ist das offensichtlichste Beispiel. Die Flips und die Purzelbäume dieser Künste erstaunen das Publikum und doch erkennen wenige, dass diese zu den fortgeschrittensten Bewegungen des klassischen chinesischen Tanzes gehören. Sie wurden aus ihrem chinesischen Hintergrund entliehen und in sportliche Wettkämpfe umgewandelt.

Andere Elemente wurden adoptiert und weiter entwickelt. So die Geige, die von vielen als die Seele des Orchesters betrachtet wird. Die Geige hat ihre Wurzeln in den Instrumenten, die heute noch von mongolischen Nomaden gespielt werden, und die von den alten Chinesen zur zweisaitigen Erhu weiter entwickelt wurden.

Aber Entwicklungen oder Adaptation sind nur ein Abglanz. Das wahre Wesen traditioneller chinesischer Künste bleibt schwer aufzufinden, doch es hat tatsächlich überlebt.

Shen Yun ist es gelungen, nicht nur die klassischen Traditionen auf die Bühne zu bringen, sondern auch ihrem kulturellen Wesen wieder Leben einzuhauchen. Tänze vermitteln zutiefst spirituelle Geschichten von den Legenden, die die chinesische Moral durch die Jahrhunderte geleiteten. Die Künstler sind nicht nur gefordert, die Form und die Haltung der Tänze perfekt auszuführen, sondern die Reinheit des Zweckes im Tanz aufrechtzuerhalten.

Chinas derzeitiges autoritäres Regime bemüht sich, diese Traditionen zu ersticken, aber es ist von diesem ihrem Ziel weit entfernt. Die Welt hat seinen Nutzen davon.

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