„Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken“

Eine Geschichte, die von Generation zu Generation in einer Familie erzählt wird

Eine chinesische Redewendung lautet: Leben oder Tod wird von einem Gedanken bestimmt. In dem Buch „Zhuan Falun“, dem Hauptwerk von Falun Dafa, schreibt Herr Li Hongzhi: „Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken, der Unterschied in diesem einzigen Gedanken bringt auch unterschiedliche Folgen mit sich.“ Ich möchte eine Geschichte erzählen, die die Erscheinungen dieses Grundsatzes unter den Menschen aufzeigt. Eine Bekannte hat mir folgende Geschichte erzählt, die in ihrer Familie wirklich passierte.

„Früher betrieb mein Großvater mit einem Bekannten gemeinsam ein Geschäft. Eines Tages fuhren sie am Mittag mit einer Kutsche durch ein Dorf im Kreis Anqiu. Am Dorfrand sahen sie einen alten Mann, der gerade auf ein kleines Kind aufpasste. Damals waren die Menschen anständig und rücksichtsvoll. Jedes Mal, bevor sie durch ein Dorf fuhren, stieg der Fuhrmann aus, nahm die Zügel in die Hand und leitete die Kutsche durch das Dorf, um einen Unfall zu vermeiden. Aber trotzdem war dies Mal etwas passiert. Das kleine Kind war plötzlich auf die Straße gelaufen und von der Kutsche angefahren worden. Sie hoben das Kind schnell auf und sahen, dass der Kopf des Kindes herunterhing und das Kind nicht mehr atmete. Das Kind war tot. Die beiden halfen dem alten Mann, das Kind nach Hause zu tragen. Inzwischen hatten sie erfahren, dass es sein Enkel war. Der alte Mann legte das Kind auf eine aus Ziegeln gemauerte heizbare Schlafbank und deckte es mit einer Bettdecke zu. Dann schickte er die beiden Händler fort. Er meinte, sie sollten weiter fahren, um ihr Geschäft nicht zu versäumen. Die beiden dachten darüber nach, aber es war ihnen unmöglich, in dieser Situation, wo es doch um ein Menschenleben ging, zu gehen. Sie wollten zuerst die Angelegenheit geregelt wissen. Der alte Mann aber sagte nichts und aus Ratlosigkeit folgten die beiden dem Vorschlag des alten Mannes.

Nachdem mein Opa wieder zu Hause war, fühlte er sich besonders unwohl, weil der alte Mann so großzügig und gutherzig zu ihnen gewesen war. Einige Tage später fuhren die beiden nochmal hin, um die Sache in Ordnung zu bringen. Als sie wieder den Dorfrand erreichten, waren sie erstaunt von dem Bild, das sich ihnen bot: Der alte Mann passte wieder auf das Kind auf! Das Kind war am Leben! Der alte Mann freute sich aufrichtig über den Besuch der beiden, lud sie herzlich zu ihm nach Hause ein und erzählte ihnen folgendes Geschehnis.

Nachdem die beiden Geschäftsleute fortgegangen waren, war der alte Mann die ganze Zeit über bei seinem Enkelkind geblieben. Vor lauter Unruhe konnte er nicht sitzen bleiben und ging deshalb in der Wohnung hin und her. Am Nachmittag war die Schwiegertochter für kurze Zeit nach Hause gekommen, um das Kind zu füttern. Der alte Mann sagte ihr, dass das Kind eben eingeschlafen wäre und nicht geweckt werden solle. Die Frau stimmte dem zu und ging wieder aufs Feld, um weiter zu arbeiten. Gegen Abend ging der alte Mann im Hof herum. Plötzlich hörte er das Weinen des Kindes aus dem Zimmer. Er lief schnell zum Kind, hob die Decke hoch und nahm das Kind in den Arm. Die Tränen flossen ihm auf einmal herunter. Er küsste das Kind und sagte: „Mein Kind, du hast ja ganz lang geschlafen! Dein Opa hat so lange darauf gewartet, dass du zurückkommst!“

Mein Großvater und sein Partner waren davon begeistert. Sie fuhren schnell nach Hause und packten ein großes Geschenk ein. Dann kehrten sie wieder zu dem alten Mann zurück, um sich bei ihm zu bedanken und ihn zu beglückwünschen. Neugierig fragte die Schwiegertochter, wer die beiden Gäste seien. Erst jetzt erzählte der Schwiegervater ihr die Wahrheit.

Seit diesem Ereignis legte mein Opa noch mehr Wert auf die Moral und die Tugend. Er erzählte oft seinen Nachkommen diese Geschichte. Außerdem hatte er eine Regel für unsere Familie aufgestellt: Selbst wenn wirklich etwas passiert, darf keines der Familienmitglieder andere beschuldigen; wie beschäftigt wir auch sind, müssen wir den anderen jederzeit hilfsbereit zur Seite stehn. Als ich 5 Jahre alt war, starb mein Opa. Mein Vater hat mir das alles erzählt.

Nach meiner Heirat bekam ich drei Kinder. Das jüngste ist ein Junge. Als er etwa 4 Jahre alt war, kam eine Kutsche in unser Dorf, um Weizen, Mais u. a. gegen Reis zu tauschen. Die Menschen waren sehr beschäftigt mit dem Tauschen ihrer Waren. Plötzlich zog das Pferd die Kutsche fort und lief ziellos umher. Mein Sohn wurde von dem Reifen der Kutsche angefahren. Schnell wurde er unter dem Reifen herausgeholt. Er schrie und sagte, dass er starke Schmerzen am Bein habe. Mein Mann und ich sagten zu dem Händler, dass nichts passiert wäre, ohne auch nur den geringsten Vorwurf gegen ihn im Herzen. Wir verlangten auch kein Geld von ihm, so wie manche Nachbarn uns vorgeschlagen hatten. Nach einer Weile konnte der Junge wieder gehen. Ich sagte zu dem Mann: ‚Dass dem Kind nichts passiert ist, ist gut für Sie und noch besser für uns selbst.’ Der Mann verließ voller Dankbarkeit unser Dorf. Nachdem ich begonnen habe, Falun Dafa zu kultivieren, weiß ich, dass diese zwei Geschehnisse in Wirklichkeit eine Erscheinung des Grundsatzes „Gutes oder Schlechtes entspringt einem einzigen Gedanken“ sind.

Mit dieser Geschichte will ich allen sagen, dass die Kraft der Gedanken eines Menschen sehr groß ist. Wir haben immer gehört, dass ein barmherziges Herz den Himmel und die Erde berühren kann. Ich glaube, dass es stimmt.


Originaltext auf Chinesisch unter:
http://www.minghui.ca/mh/articles/2002/12/27/41770.html

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