Deutschland/Berlin: Mahnwachen der Falun Gong-Praktizierenden anlässlich des Besuchs von Wen Jiabao

Anlässlich des Staatsbesuches des chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiabao in Berlin hielten die Praktizierenden am frühen Abend des 27. Juni 2011 eine Mahnwache für eine sofortige Beendigung der Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ab. Schweigend warteten die Praktizierenden in der Nähe der Liebermann-Villa am Wannsee, in der Bundeskanzlerin Merkel mit dem chinesischen Staatsgast ein Abendessen geplant hatte. Einige hielten Transparente, andere praktizierten die harmonischen Übungen, während die anwesenden Polizisten in ihren Fahrzeugen verweilten, Kaffee tranken und Zeitung lasen.

Praktizierende halten in Berlin am Wannsee eine Mahnwache ab

Vier Chinesen in dunklen Anzügen sprachen lang mit den Polizisten und deuteten auf die Transparente der Falun Gong-Praktizierenden. In der Vergangenheit wurde die deutsche Regierung bei Besuchen von hohen Beamten aus China aufgefordert, die Protesttransparente der Falun Gong-Praktizierenden zu bedecken, damit die Beamten sie nicht sehen konnten. Aber dieses Mal unternahm die deutsche Polizei nichts. Als die Fahrzeugkolonne des chinesischen Ministerpräsidenten an den Falun Gong-Praktizierenden vorbeifuhr, konnten die Insassen die Transparente sehr deutlich sehen.

Zahlreiche Passanten sowie Polizisten des großen Polizeiaufgebots hörten mitunter zum ersten Mal von der Verfolgung in China und waren erschüttert über die grausamen Verbrechen der KPCh. Sie reagierten dankbar für diese Informationen und wollten sie auch an ihre Verwandten und Freunde weiter vermitteln.

Mahnwache vor dem Kanzleramt

Am folgenden Tag, dem 28. Juni, fanden die deutsch-chinesischen Regierungkonsultationen gefolgt von einer Pressekonferenz im Bundeskanzleramt statt. Falun Gong-Praktizierende aus Berlin und anderen deutschen Städten veranstalteten eine weitere Mahnwache, um die Verbrechen der Verfolgung in China aufzuzeigen. Mit ihrer steten Präsenz machen sie immer wieder deutlich: Wir fordern mit aller Ernsthaftigkeit, die Haupttäter vor Gericht zu stellen und werden nicht müde, weltweit auf diese Vernichtungskampagne hinzuweisen und die Beendigung der Verbrechen zu fordern.

Mahnwache der Falun Gong-Praktizierenden vor dem Bundeskanzleramt in Berlin

Abgabe von 57.600 Unterschriften beim Kanzleramt

Am 28. Juni gab die Praktizierende Frau Wang die Unterschriften von 57.600 Menschen im Kanzleramt ab, mit denen sie die Beendigung des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden in China durch die KPCh forderten.

Frau Wang erzählte, dass die meisten Unterschriften an Informationsveranstaltungen gesammelt worden seien. Auf manchen Listen könne man noch Wasserspuren sehen, weil die Falun Gong-Praktizierenden auch an Regentagen die Veranstaltungen abhalten und den Menschen die wahren Umstände von Falun Gong erklären würden. Wenn die Menschen sehen, dass die Praktizierenden so beharrlich sind und sich nicht von Wind und Wetter abhalten lassen, möchten sie gerne unterstützen und ihre Unterschrift geben. Es gibt auch manche, die ihre Unterschrift mit einem Unterstützungsschreiben per Post geschickt haben.

Falun Gong-Praktizierende informieren Passanten über Falun Gong und die Verfolgung in China

Zwei Studenten der Humboldtuniversität wollten lehrplanmäßig eine Reportage schreiben und kamen deshalb zum Kanzleramt. Sie hatten sich bereits vorher mehr über China informiert und meinten, dass für sie ein Leben wie in China, in dem keine Glaubens- und Meinungsfreiheit herrsche, unvorstellbar sei.

Ein ehemaliger DDR-Bürger meinte, er kenne Verbrechen der kommunistischen Partei noch aus DDR-Zeiten und egal wo, sie beschränke die Freiheit der Menschen.

Eine Touristin aus Israel war sich bewusst, was Verfolgung bedeutet und wünschte den Praktizierenden in China Glück und den anwesenden Praktizierenden alles Gute.

Ein chinesischer Praktizierender kam aus Dortmund angereist und war den Tränen nahe, als er die Fahrzeugkolonne von Wen Jiabao sah und an seine neun Freunde dachte, die an den Verletzungen durch Folter in China gestorben waren. Er selbst war in China viermal festgenommen worden und hatte ebenfalls unterschiedliche Formen der Folter durchgemacht. Er hoffte inständig, dass Wen Jiabao die richtige Gewissensentscheidung treffen möge und die Verfolgung beendet.

Ein Polizist vor dem Kanzleramt sagte: „Ihre Protestaktion wird immer in meinem Gedächtnis bleiben. Diese friedlichen Proteste sind viel stärker als die lauten Proteste. Ich glaube, dass all jene dieses Gefühl haben werden, die Ihren Protest gesehen haben.“

Als er von der Glaubensausrichtung der Praktizierenden nach „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht “ hörte, nickte er mit großem Nachdruck.

Die Mahnwache vor dem Kanzleramt endete am Nachmittag.

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