Deutschland/Frankfurt: Unterschriften gegen die Verfolgung von unschuldigen Menschen

Egal ob die Sonne scheint, ob es regnet oder schneit, wird in der Einkaufsstraße der Zeil wöchentlich ein Infostand organisiert, mit dem die Falun Gong-Praktizierenden in Frankfurt über die Verfolgung von Falun Gong in China informieren. Lediglich ein kleiner Pavillon schützt die Praktizierenden vor den verschiedenen Witterungseinflüssen, unter dem sie im hektischen Treiben auf der Zeil in Ruhe die fünf Falun Gong-Übungen vorführen und mit Interessierten sprechen. Immer wieder bleiben Menschen aus den verschiedensten Motiven stehen, manche interessieren sich für Falun Gong weil sie die positiven gesundheitlichen Wirkungen von Qigong kennen und wollen Falun Gong lernen. Manche wollen sich über die unschuldige Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden in China informieren.

Ein Plakat auf dem Tisch macht auf den Verfolgungsfall von Frau _Ji Guizhen aufmerksam, der Mutter der Offenbacherin und deutschen Staatsbürgerin Anlan Xun, die am 18. Juni 2010 in China in der Stadt Suzhou, Provinz Jiangsu in einem Schauprozess zu drei Jahren Arbeitslager verurteilt worden war. Ihr angebliches Verbrechen: der Besitz von Falun Gong Büchern und Plakaten sowie ihr Einsatz gegen die Verfolgung in China. Das Plakat zieht viele Blicke auf sich, wenn auch nicht alle Zeit zum Verweilen haben, lesen es die meisten Passanten im Vorbeigehen durch, manche bleiben stehen und erkundigen sich über den Vorfall. Einmal brach ein Mann aus dem Menschenstrom aus und unterschrieb ohne zu zögern die ausliegende Petition zur Freilassung von Ji Guizhen.

„Ich habe schon zehn Mal unterschrieben und ich werde auch noch ein elftes Mal unterschreiben, es gibt auf unserer Welt zu viel Unrecht." Es kamen noch viele andere, die die Petition unterschrieben. Ein junger Sinologiestudent blieb stehen als er das Plakat las und erkundigte sich bei einem Praktizierenden über die Verfolgung von Falun Gong durch die Kommunistische Partei Chinas. Sehr erschüttert über die Tragödie nahm er Infomaterialien mit, um sie am schwarzen Brett im Sinologiebereich seiner Universität aufzuhängen.

„Das Transparent über den Verfolgungsfall von Frau Ji Guizhen gibt der Verfolgung ein Gesicht“, sagt Dominique Henselmann, ein Falun Gong Praktizierender in Frankfurt, der den Infostand betreut und jeden Samstag vor Ort ist. „Für die meisten Menschen ist eine Verfolgung von Millionen Menschen, die Falun Gong praktizieren, schwer nachzuvollziehen und weit weg, aber der Fall von Frau Ji bringt ihnen die Verfolgung näher.“ Seit mehr als einem Jahr setzen sich die Falun Gong Praktizierenden in Frankfurt und die Tochter Anlan Xu mit einer Unterschriftensammlung für die Freilassung von Frau Ji ein und demonstrieren in der Zeil. Auch erschien am 27. Juli 2010 ein Artikel in der Offenbacher Post über den Fall und Frau Xu wurde von der Bürgermeisterin von Offenbach persönlich empfangen. Die Bürgermeisterin versprach in dieser Sache ihr Bestes zu tun.

Der Fall von Frau Ji hatte den Infostand ins Leben gerufen, aber niemand hätte gedacht, dass die Praktizierenden die Veranstaltung wöchentlich beibehalten. „Anfangs habe ich nur einmal ausgeholfen, die Materialien zum Stand gefahren“, sagt Henselmann. „Aber als ich den großen Zuspruch der Menschen auf unsere Aktivität sah, habe ich das weitergeführt.“ Angefangen hatte es mit Infoständen in Offenbach, wo ein besonders hoher Anteil an ausländischen Bürgern lebt. „Als wir in Offenbach den Infostand hatten, kamen viele türkische und andere ausländische Leute zu uns. Sie nahmen großen Anteil und unterschrieben sofort. Wir führten lange Gespräche, wobei ich auch viel über die Situation in ihren Ländern lernte. Sie sagten sogar: „Wir bräuchten mehr Menschen wie ihr. Dann würde es uns besser gehen“. Später brachten sie noch ihre ganze Familie zum Unterschreiben mit.“

Mittlerweile wurde der Infostand in die Innenstadt Frankfurts verlegt, so haben Menschen aus den verschiedensten Teilen Frankfurts und Umgebung sowie Touristen die Möglichkeit, über die Verfolgung von unschuldigen Falun Gong Praktizierenden in China zu erfahren und sich dagegen auszusprechen.

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