Provinz Shandong: Über 1000 Praktizierende im Zwangsarbeitslager Wangcun gefoltert (Teil 2)

Berichtet von einem Dafa Praktizierenden aus China

II. Seelische Folter

Die Beamten des Arbeitslagers versuchen jeden Praktizierenden zu zwingen, die „drei Erklärungen“ zu unterschreiben. In der ersten soll man garantieren, dass man die Praxis des Falun Dafa aufgibt, zweitens soll man bereuen, dass man sie ausgeübt hat und in der dritten Erklärung soll man die Namen anderer Praktizierender preisgeben und sie scharf kritisieren. Dies ist eine der am häufigsten verwendeten Methoden, mit der versucht werden soll, die Praktizierenden seelisch zu zermürben und sie zu zwingen, die Kultivierung aufzugeben. Weitere Methoden werden nachfolgend beschrieben:

1. Praktizierende werden gezwungen, Filme anzuschauen, die die Fakten verdrehen und viele falsche Behauptungen über Falun Gong beinhalten. Das gleiche gilt für die Artikel, die sie lesen müssen – sie wurden von den Behörden erdichtet um Falun Gong schlecht zu machen und Praktizierende zu täuschen.

2. Mehrere Kollaborateure (ehemalige Praktizierende, die aufgrund der starken Misshandlungen jetzt für das Arbeitslager arbeiten) der Zwangsarbeitslager Tuanhe in Peking, Huanggang in der Provinz Hubei und einem in Changchun, erhielten die Anweisung in das Arbeitslager zu kommen, um einen sog. „Bericht“ zu erstellen. Sie zwangen die Falun Dafa Praktizierenden auch, viele Male hintereinander Videos mit Verleumdungspropaganda anzuschauen. Früher hatten sie bereits einige Praktizierende gewaltsam ins Tuanhe Zwangsarbeitslager nach Peking zur Gehirnwäsche gebracht um den aufrichtigen Glauben dieser Menschen dort zu brechen.

3. Durch die wiederholte Verwendung von Büchern und anderer Materialien sollen den Praktizierenden die darin enthaltenen Lügen und falschen Anschuldigungen gegen Falun Gong eingeprägt werden. Die Praktizierenden werden gezwungen, auf ein am Boden liegendes Bild von Herrn Li Hongzhi, dem Begründer von Falun Gong, zu treten.

5. Diejenigen Kollaborateure, die sog. „Erfahrungsaustausch“ und „Hilfssitzungen“ veranstalteten, wurden besonders ausgezeichnet.

6. Den Kollaborateuren wird erlaubt, Artikel zu schreiben und Vorträge zu halten, in denen sie Herrn Li und die Falun Dafa Praktizierenden verleumden. Sie benutzen jegliche Art von Lügen um die Praktizierenden zu zermürben.

7. Die Praktizierenden werden gezwungen, Videos anzuschauen, „Seminaren“ zuzuhören, Versammlungen und andere Aktivitäten zu besuchen, in denen Falun Dafa schlecht gemacht wird. Im Anschluß daran müssen sie endlose Berichte schreiben, sowie ein „Feedback“, ihr „Verständnis“ und „Kritik“ äußern.

8. Es wurde ein System entwickelt um Konflikte zu fördern. Die Kollaborateure dienen nicht nur dazu, die Praktizierenden zu überwachen, sondern sollen auch helfen, ein System von Spionen aufzubauen. In jeder Gruppe gab es einen oder zwei „Spione“, die den Beamten des Arbeitslagers regelmäßig Bericht erstatteten. Jedes Team besaß einen Oberspion, wie etwa Song Weizhong, die verantwortlich dafür waren, Informationen zu liefern und neue Methoden für die Verfolgung vorzuschlagen.

III. Finanzielle Strafen

Nach dem Beginn der Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden sind einige Abteilungen dieses Zwangsarbeitslagers sehr wohlhabend geworden. Jeder in diesem Arbeitslager inhaftierte Praktizierende muss eine Menge an „Gebühren“ bezahlen.

Das Essen des Lagers ist äußerst minderwertig. Gegenstände des alltäglichen Gebrauchs, die vom Lager verkauft werden, sind sehr teuer, aber die Praktizierenden haben keine andere Wahl. Viele Praktizierende werden schon vor der Einlieferung ins Lager auf den Polizeistationen gefoltert. Personen mit schlechtem Gesundheitszustand dürfen laut den Bestimmungen des Arbeitslagers aber erst gar nicht aufgenommen werden. Um dies zu umgehen, schickte die örtliche Polizei Geschenke und lud das Personal des Arbeitslagers zum Essen ein, damit das Lager diese Praktizierenden annahm. Diese ganzen Bestechungsgeschenke kosteten eine Menge Geld und wenn es erforderlich war, diese Ausgaben zu decken, so zwang das Arbeitslager die Praktizierenden, diese Kosten zu tragen.

Seit Anfang 2001 begannen die Arbeitslager in verschiedenen Regionen Gruppen von Praktizierenden, in sogenannte „Hilfssitzungen“ zu verfrachten. Diese Sitzungen dauerten zwischen 10 und 30 Tagen. Jeder Praktizierende musste dafür zwischen 3.000 und 5.000 Yuan bezahlen (das monatliche Durchschnittseinkommen beträgt in China in der Stadt ca. 500 Yuan, auf dem Lande 200 Yuan). Darüber hinaus lud das Arbeitslager das Personal des örtlichen „Büro 610“ sowie Beamte verschiedener Arbeitseinheiten ein, im Hotel, das dem Arbeitslager gehört, zu wohnen.

[Anmerkung: Das „ Büro 610“ ist ein staatliches Organ, das eigens für die systematische Verfolgung von Falun Gong geschaffen wurde. Es untersteht direkt dem Komitee für Politik und Recht des Zentralkomitees der KP Chinas und besitzt uneingeschränkte Vollmacht gegenüber allen Verwaltungsbehörden und Justizorganen.]

In manchen Fällen mussten Praktizierende über 1.000 Yuan pro Tag bezahlen. Das entwickelte sich zu einer wichtigen zusätzlichen „Einkommensquelle“ für die Polizei im Arbeitslager. Ende 2001 begannen Familienangehörige einiger Praktizierender, die Leiter der Arbeitslager zu bestechen, so dass einige Praktizierende entlassen wurden. Sie „durften“ dann ihre Strafe außerhalb des Lagers verbüßen, oder sich medizinisch behandeln lassen, in manchen Fällen wurde die Haftzeit ganz aufgehoben usw.

Seit Anfang 2001 müssen die Kollaborateure für „Lohn“ arbeiten, wie etwa Drähte wickeln, schneidern oder Perlen auffädeln für Schmuck. Auch wenn das keine körperlich schweren Arbeiten sind, sind die Arbeitszeit und das Pensum hoch. In Zeiten großer Nachfrage und Terminfristen, muss bis 11.00 Uhr nachts oder noch länger gearbeitet werden. Division Nr. 11 ließ die Jüngeren und Vitalen mit guten Augen die Arbeit ausführen, während die Schwächeren und Älteren Wasser tragen und Essen bringen mussten. Auf diese Weise konnte sich das Arbeitslager ein hohes zusätzliches Einkommen verschaffen. Unter dem Ausdruck „Verbesserungen vornehmen“, renovierten sie ihre Quartiere, schafften neue Betten, neue Sicherheitsausstattungen und mehr Folterwerkzeuge an. Die Leiter erhielten zusätzlich noch eine Beförderung. Die Lageraufseher ließen es sich so durch das Blut und den Schweiß der Praktizierenden immer besser gehen.

Das Wancun Arbeitslager hat sich in den letzten zwei Jahren an der Verfolgung von über 1.000 Praktizierenden beteiligt. Mindestens ein Drittel der Praktizierenden hat gesundheitliche Schäden davongetragen, in einigen Fällen sehr ernste. Guo Jiapeng, Zhang Peng, Wang Tongliang, Zhang Zhi, Zhang Xueqiang, Sun Guangming und andere sind traumatisiert und können nicht mehr selbst für sich sorgen. Zou Songtao und Li Deshan verloren ihr Leben.

Das alles lässt ganz klar und deutlich erkennen, welche Verbrechen sich in Wirklichkeit hinter der sogenannten „Umerziehung“ verbergen. Die große Mehrheit der Praktizierenden hält mit aufrichtigen Gedanken an den Prinzipien des Falun Dafa ‚Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht‘ fest und übersteht auf diese Weise alle Schikanen und verweigert jegliche Zusammenarbeit. Manche gehen für kurze Zeit Kompromisse ein, erklären dann aber, dass die Gehirnwäsche bei ihnen keinen Erfolg hatte und das was sie unterschrieben hatten, somit ungültig ist. Im Juli 2002 haben mehrere Dutzend Praktizierende ihre unterschriebenen „drei Erklärungen“ für ungültig erklärt. Am 30. Juli 2002, als das Arbeitslager seine halbjährliche „Verdienstverleihung“ feierte, stand ein Praktizierender mitten unter allen Anwesenden auf und rief laut: „Falun Dafa ist ein rechtschaffenes Gebot.“ Und dann deckte er alle Worte, die der Direktor des Arbeitslagers gesprochen hatte, als Lügen auf. Die Teamführer Jiang Junling und Shan Yewei wurden unmittelbar nach diesem Vorfall versetzt.

Trotz dieser barbarischen Verfolgung hat eine große Anzahl der Praktizierenden ihre Aufrichtigkeit behalten, ihre Anstrengungen, dieser Verfolgung standzuhalten, haben nie aufgehört.

Dieser Artikel schildert nur einen Teil der verbrecherischen Vorgänge in diesem Arbeitslager, viele Situationen und Erlebnisse vieler anderer Praktizierender können aufgrund fehlender Informationen noch nicht berichtet werden.

Wir bitten alle Praktizierenden innerhalb und außerhalb Chinas: bitte sendet aufrichtige Gedanken aus, um zusammen diese bösartige Verfolgung im Wancun Arbeitslager zu beenden!


Englische Version unter: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2002/11/2/28364.html
Chinesische Version unter: http://www.minghui.cc/mh/articles/2002/10/19/38283.html
Original vom: 19.10.2002
Übersetzt am: 05.11.2002

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