Falun Dafa Informationszentrum Deutschland: Illegal verhaftete Falun Gong-Praktizierende acht Tage später tot

[06.09.2010]

Berlin/New York (FDI) — Berichten aus China zufolge starb eine Frau mittleren Alters aus der Provinz Hebei Mitte August in Polizeigewahrsam, nachdem sie acht Tage zuvor aus ihrer Wohnung entführt worden war, weil sie Falun Gong praktizierte.

Yan Pingjun aus Hebei und ihr Sohn, bevor sie am 2. August von der chinesischen Polizei entführt wurde.Foto: Clearwisdom.net

Frau Yan Pingjun (闫 平 君), eine 45 Jahre alte Schneiderin, starb vermutlich am 10. August 2010. Sie war am 2. August aus ihrer Wohnung entführt worden. Yan ist eine von zahlreichen Falun Gong-Praktizierenden in China, die in jüngster Zeit innerhalb weniger Stunden oder Tage nach ihrer Festnahme in der Haft starben. Fünfzehn Prozent der Falun Gong-Praktizierenden starben im Jahre 2009 innerhalb von zwei Monaten nach ihrer Verhaftung.

Gail Rachlin, Sprecherin des Falun Dafa-Informationszentrums in New York, erklärte: “Der Tod von Pingjun Yan während ihrer Haft erinnert daran, dass das Leben jedes einzelnen Falun Gong-Praktizierenden während der Kampagne des kommunistischen Regimes gegen uns ständig in Gefahr ist.“

Am 1. August besuchte Yan die Verwandten von Xia Junjing, einem Falun Gong-Praktizierenden, der am 15. Juli verhaftet worden war. Die Polizei folgte Yan auf ihrem Weg nach Hause. Gegen neun Uhr morgens am 2. August durchsuchten Beamte von der Polizeistation Ning'an Yans Wohnung, konfiszierten ihre Falun Gong-Bücher, den Computer ihres Sohnes, 550 Yuan (ungefähr 55 Euro) und führten sie ab. Yan wurde im Legal Education Training Center der Provinz Hebei (河北省法制 教育 培训 中心) festgehalten. Dieses ist für seine Gehirnwäsche bekannt, bei der auch auf Folter zurückgegriffen wird, um Falun Gong-Praktizierende zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben.

Eineinhalb Wochen später teilten Wachleute Yans Familie mit, dass Yan am 10. August, acht Tage nach ihrer Verhaftung, gestorben sei, weil sie aus dem dritten Stockwerk eines Gebäudes gestürzt sei. Die Polizei verbot Yans Familie eine Beerdigung, bei der sie ihren Tod betrauern konnten.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich im April 2009, als die Familie einer anderen Falun Gong-Praktizierenden, Sun Min, von der Polizei die Nachricht erhielt, dass sie aus ihrer Wohnung gestürzt und tot aufgefunden worden sei. Sun war am selben Tag von der Polizei festgenommen worden. Leute, die Suns Körper sahen, bestätigten, dass man Anzeichen von Elektroschockern und heftigen Schlägen an ihrem Körper sehen konnte. (Nachricht)

Weitere Informationen:

Frau Yans Addresse: Telecommunication Bureau Family Housing 5-1-101, Yongtaizhong-Strasse, Bezirk Xinhua, Stadt Shijiazhuang, Provinz Hebei

Personen, die mit Yans Fall zu tun hatten:

Zhi Qiang, Leiter der Ning´an-Polizeistation: +86-311-87043130 (Büro), +86 – 13932155100 (mobil)
Ren Xuanjun, Sachbearbeiterin im Fall von Frau Yan Pingjun: +86-13722792211 (mobil)
Liu Fuzhong, Polizeibeamtin der örtlichen Gemeinde, die mit dem Fall von Frau Xia Junying zu tun hatte: +86-13833453776 (mobil)

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de; E-Mail: pm@falun-info.de

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 100 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.350 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

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