Am Abend des 22. September 2002 fand in Berlin das David Bowie Konzert statt. Die Max-Schmeling-Halle war voll, ca. 8.000 Besucher waren gekommen. Zusammen mit Amnesty International haben wir (vier Falun Gong-Praktizierende) einen Informationsstand im Eingangsbereich aufgebaut. Auf einem kleinen Fernseher ließen wir die ganze Zeit einen Kurzfilm der Übungen laufen. Auch wenn man die Übungsmusik nicht hörte, strahlten die Übungen die Ruhe und das Wesen von Falun Gong aus.

Viele schauten sich die Übungen beim Vorbeigehen an und nahmen unsere Flugblätter, auf denen wir unter anderem, über die nun mehr als drei Jahre gehende Verfolgung von Falun Gong, das „Büro 610“ und die Ereignisse in Deutschland und Island aufmerksam machen wollten. Einige waren erstaunt, uns dort zu sehen, andere sagten, dass sie die Informationen auf jeden Fall später durchlesen werden. Als eine Frau das Flugblatt nahm und die Überschrift „Gemeinsam für ein Ende der Verfolgung von Falun Gong in China“ las, sagte sie zu ihrer Freundin: „Hier, das musst Du lesen, das ist sehr wichtig.“ An diesem Abend verteilten wir mehrere tausend Flugblätter an die Besucher.

Während des Konzertes schlenderten viele Besucher zurück zum Eingangsbereich und kamen noch mal zu unserem Stand. Eine Frau kam sogar mehrmals zurück und betrachtete die Übungen länger. Wir haben zwei Schauspieler und eine deutsche Schlagersängerin unter den Besuchern erkannt, sie haben unser Informationsmaterial auch entgegengenommen.
Als das Konzert zu Ende war, haben sich wieder viele Besucher die Zeit genommen und sind extra noch mal zu unserem Stand gekommen und haben teilweise ohne etwas zu sagen für die Freilassung von Xiong Wei, einer ehemaligen Studentin der TU Berlin, die am 05.01.02 beim Verteilen von Informationsmaterial über die Verfolgung von Falun Gong in Peking verhaftet wurde und ohne Gerichtsverfahren zu 1,5 Jahren „Umerziehung durch Arbeit“ verurteilt wurde, unterschrieben.

In Berlin war es die erste Zusammenarbeit zwischen Amnesty International und Falun Gong-Praktizierenden. Wir haben uns länger unterhalten und Informationsmaterial ausgetauscht.

An dieser Stelle bedanken wir uns bei David Bowie, der Band und Amnesty International, die unseren Informationsstand auf dem Konzert möglich gemacht haben.