Deutschland: Chinese aus Berlin sollte Falun Gong Praktizierende ausspionieren

Mein Name ist Liu Deqin. Seit Juli 2003 bin ich zum Arbeiten in Deutschland. Am 30. Juni 2003 wurde mir ein Visum nach Deutschland gewährt. Als ich das Visum von der deutschen Botschaft erhielt, stellte ich fest, dass der Umschlag aufgerissen worden war.

Im Juli kamen Mitarbeiter des „Büro 610“ zu mir, um sich mit mir zu unterhalten [Anm.: bekannt als die „chinesische Gestapo“ war das „Büro 610“ eigens zur Verfolgung von Falun Gong eingerichtet worden]. Ihr Ziel bestand darin, dass ich, da mir ein Visum gewährt worden war, China dienen sollte, indem ich für sie Fotos machen sollte. Ich wurde aufgefordert als Geheimagent zu arbeiten und für sie Informationen über Falun Gong Praktizierende und deren Aktivitäten zu sammeln. In diesem Moment blieb ich still. Aber ich sagte mir leise, dass ich nie etwas wie das tun würde. Später buchte ich meinen Flug, um China so bald wie möglich zu verlassen.

Am 27. Juli 2003 kam ich sicher in Berlin an. Tage später, als ich zuhause in China anrief, stellte ich fest, dass etwas mit meinem Telefon daheim nicht stimmte. Als ich verbunden war, hörte ich oftmals die Ansage „Hier ist die Telefonauskunft“ oder „Die Nummer die Sie gewählt haben, ist nicht vergeben“.

Später wurde bestätigt, dass mein Telefon zuhause abgehört wurde. Meine Handynummer in Deutschland war nur meiner Frau bekannt und für keinen anderen zugänglich. An einem Tag Ende August 2003 klingelte gegen Mittag mein Handy. Als ich sah, dass die Telefonnummer mit der chinesischen Landesvorwahl (0086) begann, ging ich ans Telefon. Zu meiner großen Verwunderung war am anderen Ende der Leitung die Geheimagentin Frau Zhao von Chinas Nationaler Sicherheitsbehörde. Als ich sie fragte, wie sie an meine Handynummer gekommen war, sagte sie, dass sie ihren eigenen Zugang dazu hatte und fragte mich, ob ich für sie arbeiten würde. Zu dieser Zeit lehnte ich ihren Vorschlag ab und beendete das Telefonat. Danach wurde ich mehrmals von derselben Nummer angerufen, schaltete dann aber mein Handy aus.

Bis jetzt haben sie sich nicht mehr bei mir gemeldet. Vielleicht weil sie nichts gegen mich in der Hand hatten, konnten sie nicht anders, als meine Weigerung für sie zu arbeiten akzeptieren. Als Ergebnis hatten sie keine Erwartung, dass ich für sie arbeite.

Ursprünglich hatte ich keine Absicht, über meine persönliche Erfahrung zu berichten. Da ich nicht versprach, für sie zu arbeiten, war der Vorfall zu einem Ende gekommen. Aber jetzt glaube ich, dass dies auch einer ihrer Wege ist, Falun Gong Praktizierende zu verfolgen. Deshalb sollte ich diesen Vorfall enthüllen, um den Menschen bewusst zu machen, dass die Bösartigkeit der Kommunistischen Partei Chinas überall vorhanden ist.

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