Nach innen schauen

„Es ist schade, dass ich eigentlich so viele Gelegenheiten verpasst habe, wo ich wirklich hätte nach innen schauen sollen!“

Ich dachte, ich hätte mich gut kultiviert und sei dazu in der Lage, nach innen zu schauen, wenn ich auf Probleme stoße. Erst heute erkenne ich, dass ich tatsächlich viele Gelegenheiten verpasst habe. Viele Male schaute ich nicht wirklich bei mir nach, weshalb ich mich selbst einschränkte.

Wenn ich oft im Augenblick des Konfliktes nicht nach innen sehen konnte, war ich doch in der Lage, dies hinterher zu tun. Sehe oder höre ich Probleme, die mich nicht direkt betreffen, oder es sieht an der Oberfläche so aus, als hätten sie mit mir nichts zu tun, schaue ich selten nach innen. Häufig kritisiere ich dann die anderen und versuche, eine Lösung für die Probleme zu finden. Wann immer es ein Problem gab, besprach ich das Problem mit der ganzen Gruppe. Während dieses Prozesses versuchten wir alle, nach innen zu schauen, schränkten uns aber oftmals selbst durch die Tatsache ein, dass wir über die Sache selbst nicht diskutierten. Wir kommentierten, was richtig und falsch war und was jeder getan hatte. Ich dachte dabei, dass wir es alle ganz gut gemacht hätten und dass ich anderen dabei geholfen hätte, ihre Probleme zu lösen. Es ist schade, dass ich eigentlich so viele Gelegenheiten verpasst habe, wo ich wirklich hätte nach innen schauen sollen! Ich agierte wie ein Richter, wenn ich anderen bei ihren Problemen und Konflikten half. Als dritte Partei stand ich selbst selten außerhalb der Konflikte und schaute bei mir selbst nach.

Dies ist unter unseren Mitpraktizierenden nicht unüblich. Natürlich sollten wir versuchen, die Probleme zu lösen, wenn wir ihnen begegnen, doch wie genau sollten wir die Probleme lösen? Der Lehrer sagte uns in der „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA“ (22.07.2006):

„Bei der Kultivierung kultiviert man sich selbst. Egal welch ein Zustand aufgetaucht ist, man soll über sich selbst nachdenken. Ich sage euch allen, wenn einer als ein gewöhnlicher Mensch auf Probleme stößt und über sich selbst nachdenken kann, so wird dieser Mensch zu einem Heiligen unter den gewöhnlichen Menschen. Wenn ein Dafa-Jünger bei irgendeiner Beschäftigung auf Schwierigkeiten stößt und sich Gedanken darüber machen muss, soll er auf seiner Seite suchen, sich der nötigen Umgebung und dem Zustand für die Fa-Berichtigung der Dafa-Jünger anpassen. Wenn Probleme aufgetaucht sind, liegt es daran, dass man selbst mit den Fa-Grundsätzen nicht mehr eins ist. Schaut, wo das Problem liegt, lasst diese Uneinigkeit los und bringt es wieder in Ordnung. Die beste Methode ist, dass man nicht weiter dagegen vorstößt, nicht weiter nach vorne drängt und nicht weiter nach der Lösung jagt, wenn man auf irgendetwas stößt. Lasst das Herz los, geht einen Schritt zurück und findet die Lösung. (Beifall) Sobald es irgendetwas gibt, muss man schon so etwas betreiben, wie zum Beispiel „Du hast Recht.“ oder „Ich habe Recht.“, „Das ist dein Problem.“ oder „Das ist sein Problem.“, „Ich habe so oder so gehandelt.“ Es sieht zwar so aus, als ob man eine Lösung für die Konflikte finden möchte, in Wirklichkeit ist das überhaupt nicht so. Man sieht zwar sehr vernünftig aus, in Wirklichkeit ist man überhaupt nicht vernünftig, man ist nicht einen Schritt zurückgegangen, man hat das Herz nicht völlig losgelassen und darüber nachgedacht. Erst wenn man sich mit Ruhe und Ausgeglichenheit aus diesem Konflikt herauszieht und diesen Konflikt anschaut, kann man ihn wirklich lösen.“

„Ich habe erkannt, dass wir nicht im Fa sind, wenn wir bei der Kultivierung auf Probleme stoßen und dabei nicht nach innen schauen können.“

Nach wiederholtem Lernen des Fa (Lehren des Falun Dafa) änderten sich langsam meine Gedanken. Ich habe erkannt, dass wir nicht im Fa sind, wenn wir bei der Kultivierung auf Probleme stoßen und dabei nicht nach innen schauen können. Wenn wir nicht auf den Lehrer hören, sind wir mit dem Fa in Konflikt. Wenn wir versuchen, Probleme zu lösen oder versuchen, die Fehler anderer aufzuzeigen, ohne nach innen zu schauen, wird das nicht gut funktionieren. Weil das bedeutet, im Außen zu suchen und zu versuchen, andere unseren Erwartungen entsprechend zu ändern; wir betrachten uns selbst nicht als Kultivierende. Wir müssen wirklich uns selbst kultivieren. Ganz gleich, mit was oder womit das Problem direkt oder indirekt zusammenhängt, wir sollten immer zuerst bei uns selbst schauen. Nichts, was uns begegnet, ist zufällig. Wenn wir es sehen oder hören, ist es auf unserer jeweiligen Ebene und hängt mit etwas Negativem zusammen. Oberflächlich scheint es der Fehler eines anderen zu sein, doch dies zeigt uns unsere eigenen Fehler. Wir sollten uns nicht von den Dingen an der Oberfläche verwirren lassen. Wir müssen darüber hinausgehen, auf unsere eigenen Gedanken schauen, darauf achten, welcher unserer Eigensinne berührt wird und ob wir die gleichen Probleme haben. Wir müssen das wirkliche Problem herausfinden und es lösen. Wenn wir auf diese Weise handeln, dann entsprechen unsere Gedanken dem Fa. Dann müssen wir die Sache mit anderen besprechen und sie lösen. Wenn wir alle immer erst nach innen schauen, müssen wir nicht absichtlich versuchen, das Problem zu lösen; es wird verschwinden, wenn wir aufrichtig handeln. Das wird das Problem wirklich lösen, weil wir unsere eigenen Eigensinne herausgefunden, uns selbst berichtigt und unseren Charakter und unser Verständnis auf eine höhere Ebene gehoben haben.

„Durch das Prüfen ihrer Konflikte entdeckten wir, dass es uns an Barmherzigkeit mangelte.“

Vor einigen Tagen diskutierten wir während eines Erfahrungsaustausches wiederholt darüber, wie ein Konflikt zwischen zwei Praktizierenden gelöst werden könnte. Die beiden Praktizierenden hatten große Probleme, miteinander zu kooperieren und es war auch eine Beziehung darin verwickelt. Den ganzen Abend diskutierten wir darüber, waren aber nicht in der Lage, es zu lösen. Wir hatten alle das Gefühl, dass irgendetwas nicht richtig war. Wie kamen wir dazu, andere zu kritisieren? Lasst uns nach innen schauen! Durch das Prüfen ihrer Konflikte entdeckten wir, dass es uns an Barmherzigkeit mangelte. Wenn ein Problem auftaucht, schauen wir nicht auf das Fa und wenden es an, um uns selbst daran zu messen, stattdessen messen wir immer die anderen. Auch aus ihrem Gefühl heraus sahen einige von uns ihre versteckten Empfindungen. Jeder von uns entdeckte Probleme bei sich selbst. Wir sahen den Kern des Problems und wir fokussierten uns nicht mehr auf die Probleme der beiden Praktizierenden, weil ihr Problem eigentlich unser Problem als ganzer Körper widerspiegelte. Wir schauten alle nach innen und korrigierten uns selbst. Als ich dann später diese beiden Praktizierenden traf, war ihr Problem bereits gelöst worden, genau wie auch für den Rest von uns. Durch dieses Ereignis erkannten wir die Bedeutung des „Nach-innen-Schauens“. Wie ein Praktizierender sagte, wenn ein Problem in unserer Gruppe als ganzer Körper auftaucht, mag dies nicht für jeden Beteiligten gleich offensichtlich sein. Gewisse Praktizierende könnten es eher erkennen. Doch wenn wir es sehen, ist es unsere Verantwortung, ist es ein Problem für uns als ganzer Körper und jeder hat seinen Anteil daran. Wenn jeder sich selbst reinigt und sich um sein Problem kümmert, wird es nicht länger existieren.

"Wenn wir die Arrangements der alten Mächte nicht vollständig ablehnen, werden wir nicht in der Lage sein, die Grundursache des Problems zu lösen."

Der Lehrer sagte uns: „Bei der Kultivierung kultiviert man sich selbst.“ („Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA, 22.07.2006“). Beschränken wir uns darauf, das Problem wegen der Problemlösung selbst zu lösen, schauen wir im Außen, wenden wir die Theorie des alten Universums an und folgen den Arrangements der alten Mächte. Wenn wir die Arrangements der alten Mächte nicht vollständig ablehnen, werden wir nicht in der Lage sein, die Grundursache des Problems zu lösen. Warum konnten die alten Mächte, die das Universum retten wollten, das nicht verwirklichen und zerstörten sich in Wirklichkeit selbst? Aus demselben Grund. Beim Auftreten von Problemen nach innen zu schauen, ist der hauptsächliche Unterschied zwischen dem Leben des alten Universums und des neuen Universums. Nur wenn wir nach innen schauen, können wir die Voraussetzungen des Fa erfüllen. Sich selbst reinigen, anderen gegenüber tolerant sein, seine Barmherzigkeit kultivieren und Lebewesen erretten. Wie schauen wir nach innen? Wir müssen unsere alten Anschauungen ändern. Dies ist ein natürlicher Vorgang, wenn das Leben dem Fa angepasst wird. Also müssen wir das Fa-Lernen und das Fa dazu nutzen, uns selbst zu messen. Wenn wir Problemen begegnen, ganz gleich unter welchen Umständen, ganz gleich mit was oder mit wem es zu tun hat oder ob wir meinen, im Recht oder Unrecht zu sein, wir müssen ruhig bleiben, einen Schritt zurücktreten und herausfinden, welche Probleme in uns selbst existieren.

„Ist es angemessen, anderen zu sagen, sie sollen mein Verständnis übernehmen? Bedeutet das nicht, anderen meine eigene Meinung aufzudrängen?“

Gestern Abend, als ich die „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA, 2006“ zum dritten Male rezitierte, entdeckte ich, dass ich in den vergangenen Tagen viele Dinge getan oder gesagt hatte, die nicht dem Fa entsprachen. Ich war schockiert. Neulich besuchte ich ein neues Gebiet und bemerkte, dass es dort große Sicherheitsprobleme gab. Praktizierende achteten nicht auf ihre Ausdrucksweise und jeder wusste über alles Bescheid. Mindestens sechs oder sieben Personen hatten Schlüssel zu den Materialproduktionsstätten und konnten frei ein- und ausgehen. Sie richteten mehr Aufmerksamkeit auf die Erledigung von Dingen als auf das Lernen des Fa. Ich sprach einige Male mit dem örtlichen Koordinator und einem Praktizierenden, der für den Druck zuständig ist, wies darauf hin und gab ihm einige Empfehlungen. Sie erkannten auch die Wichtigkeit dieser Sache, hörten sich meine Empfehlungen an und änderten ihre Methoden. In der Vergangenheit hätte ich das Gefühl gehabt, dass ich es gut gemacht hatte. Doch als ich in Ruhe das Fa lernte, als ich die „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Hauptstadt der USA, 2006“ rezitierte und meine eigene Vorgehensweise überprüfte, erkannte ich, dass ich falsch gehandelt hatte! Beim Erkennen der Probleme in diesem Gebiet schaute ich nicht zuerst bei mir selbst nach – warum sah ich das nicht? War es für mich arrangiert, um ihre Fehler zu korrigieren? Warum war ich mir so sicher, dass meine Meinung richtig war? Das erste, was ich tat, war nicht, nach innen zu schauen, sondern die Probleme „für andere“ zu lösen: Das war falsch! Die Empfehlungen, die ich ihnen gab, entsprangen meinem Verständnis während meiner Kultivierung auf unterschiedlichen Ebenen und Zeitabschnitten. Ist es angemessen, anderen zu sagen, sie sollen mein Verständnis übernehmen? Bedeutet das nicht, anderen meine eigene Meinung aufzudrängen? Ich begriff diese Dinge und wahrscheinlich bedeutete dies, dass ich meine Methoden, die ich vorher angewendet hatte, ändern musste. Ich muss meine Gedankenmuster ändern und alles korrigieren, was nicht dem Fa entspricht. Anschließend hätte ich dann mit den Mitpraktizierenden diskutieren können, welche Möglichkeiten es gibt, um die Schwierigkeiten in den Griff zu bekommen. Möglicherweise hätten sie dann schließlich auch das getan, was ich ihnen ursprünglich vorschlug, doch das Ergebnis – für mich selbst und für uns als ein ganzer Körper und in anderen Räumen – wäre völlig anders gewesen. Der Lehrer hat uns gesagt, wir sollen uns bedingungslos dem Fa angleichen. Wir sollten unsere festsitzenden menschlichen Anschauungen ändern und den Anforderungen des Fa entsprechen. Unlängst habe ich mir vorgenommen, dem zu folgen und ich habe wirklich so viele Probleme entdeckt. Meine alten, egoistischen Vorstellungen begannen sich zu verändern. Meine alten Denkweisen und Gewohnheiten haben sich genauso geändert. Also ist das ein wichtiger Punkt, den wir begreifen sollten: Was auch immer wir tun, welchen Problemen wir auch begegnen, wir sollten zuerst bedenken, dass wir Praktizierende sind. Wir sollten uns nicht darauf fokussieren, Dinge zu tun und uns beeilen, die Probleme zu lösen. Wir sollten uns selbst während des Prozesses kultivieren und unseren Charakter erhöhen, denn der ist das Herzstück für die Erfüllung unserer anderen Aufgaben.

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