Versklavung im Frauengefängnis von Changsha

Am 8. April 2003 wurde die weibliche Falun Gong-Praktizierende Cao Lingying aus Yongxing in der Provinz Hunan zusammen mit anderen Praktizierenden polizeilich verhaftet und anschließend zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Am 27. Dezember 2003 wurde sie in das Frauengefängnis von Changsha, Provinz Hunan, verbracht. Dort wurde sie geschlagen, gefoltert und zwecks Disziplinierung zur Sklavenarbeit gezwungen und anderen Schikanen unterworfen. So wie ihr erging es auch den anderen verhafteten Praktizierenden.

1. Wie muss man sich physische Verhöre im Büro für öffentliche Sicherheit vorstellen?

Im so genannten Büro für öffentliche Sicherheit wurden Cao Lingying und die anderen Praktizierenden diesen Verhören unterzogen. Da der Chef dieser Abteilung der Exekutive der kommunistischen Partei Chinas, Deng Guangtan, nach einiger Zeit merkte, dass die Gefangene die an sie gestellten Fragen nicht beantworten wollte, zwang er sie auf die Knie zu gehen, ließ dabei eine Hand auf dem Rücken, die andere vor die Brust fesseln. Dieser Folter wird ein Schwert auf dem Rücken tragen genannt. In dieser Zwangslage wurde ihr auf den Knien herum getreten und mit dicken Büchern auf den Kopf eingeschlagen. Erschwert wird diese Folter durch Schlafentzug. Frau Lingying musste die ganze Nacht mit, an den Fensterrahmen gefesselten Händen, auf dem Boden kniend, verbringen. Nach etlichen Tagen und Nächten, während denen sie diese Folter aushalten musste, verlegte man sie in das Haftzentrum des Bezirks. Nach den zahllosen Runden erbarmungsloser Schläge durch die Polizeiwachen waren die Beine der Praktizierenden Xu Yunyan schon verkrüppelt. Die Gefangene Wu Shengying wurde zwangsernährt, weil sie sich mit einem Hungerstreik gegen die Quälereien widersetzt hatte.

2. Im Frauengefängnis Changsha der menschlichen Grundrechte beraubt

Nach ihrem Zwangsaufenthalt im Haftzentrum wurde Cao Lingying zu den üblichen drei Jahren Gefängnis verurteilt. Ihr Leidensweg setzte sich ab dem 27. Dezember 2003 im Frauengefängnis von Changsha fort. Dort wurde ein Spezialteam zur Umerziehung und Gehirnwäsche der inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden eingesetzt. Jede einzelne Praktizierende wurde zu diesem Zweck rund um die Uhr von, wegen gewöhnlicher Verbrechen verurteilten, Sträflingen überwacht, einschließlich bei der Verrichtung der Notdurft. Praktizierende durften weder in andere Zellen zu Besuchen gehen, noch mit ihren Verwandten, Freunden oder gar einem Anwalt Kontakt haben.

3. Grausame Sklavenarbeit

Das Arbeitspensum, das den Praktizierenden auferlegt wurde, ging weit über das der anderen Strafgefangenen hinaus. Die Gefängnisregeln verboten normalerweise Arbeit für Menschen ab 60 Jahren. Aber auch die älteren Praktizierenden müssen arbeiten. Frau Li Deyin versuchte sich der Arbeit frei stellen zu lassen, da ihre beiden Beine angeschwollen waren, nachdem die Polizei sie gezwungen hatte, drei Tage und Nächte lang ununterbrochen zu stehen. Sie musste dennoch arbeiten.

Neben dem Knacken von Nüssen und Verpacken von Tofu (Soyakäse) mussten Praktizierende, die dem Erziehungsteam zugeordnet waren, Matten herstellen und Kleiderstoffe weben. Sie arbeiteten, aßen und tranken, verrichteten ihre Notdurft und schliefen zusammen in ein und der selben Gefängniszelle, die für zehn Gefangene ausgelegt war. Hygiene gab es unter diesen unmenschlichen Verhältnissen nicht. Die Feuchte des Raum übertrug sich auch auf die Betten. Die Praktizierenden konnten so niemals richtig Ausruhen. Dazu kamen die extrem niedrigen Temperaturen dieser Zelle im Winter.

4. Die Folterung durch Stehen

Das Stehen ist eine übliche Standard Foltermethode, welche die Polizei bei Praktizierenden generell anwendet, um ihren Willen zu brechen. Als Peng Taixiu nachts beim Lesen von Falun Dafa- Schriften ertappt wurde, musste sie drei Tage und zwei Nächte lang stehen. Cao Lingying musste fünf Tage und fünf Nächte stehen, weil sie nicht tat, was man von ihr erwartete. Ihre Beine schwollen dadurch stark an. Zu den Polizisten, welche die Folterungen durchführten, gehörten neben Luo Juan, Mao Huimin und Xiao Ping. Sie bestimmten die Strafgefangenen Chen Shumei und Chen Jianhui dazu, Praktizierende zu überwachen und sie am Sitzen oder auch nur am Anlehnen an die Wand zu hindern. Yan Hong wurde unter der heißen Sonne durch Sitzen auf der Tigerbank* gefoltert, da er der Verfolgung widerstanden hatte. Die Folter bewirkte die Verschlechterung seiner Sehkraft.

5. Erbarmungslose Prügel und Einzelhaft

Im April 2004 wurden fünf Praktizierende mit Gewalt zum Disziplinarteam gebracht und erhielten, isoliert hinter den verschlossenen Türen der Abteilung, Elektroschock-Schläge. Diese Behandlung dauerte einen Monat.

Andere Strafgefangene, die durch die Lügen der Polizei manipuliert und unter Druck gesetzt wurden, oder wegen Versprechungen seitens der Polizei beeinflusst waren, haben sich an der Verfolgung beteiligt. Als Liu Saju nachts Falun Dafa- Schriften las, wurde sie von dem Strafgefangenen im Dienst, Li Chunxia, entdeckt und angezeigt. Lius Hände wurden nun in jener Nacht von der Polizistin Luo Juan an den Fensterrahmen gefesselt während der Sträfling Li Xiaoping sie brutal verprügelte.

6. Geheime Gehirnwäschesitzung

Um die Praktizierenden am eigenständigen Denken zu hindern, veranstaltete das neu gegründete "Umformungsteam" (zur Umerziehung der Falun Gong-Übenden*(1)) geheime, vier Monate andauernde, Gehirnwäsche-Sitzungen in den Räumen über dem Empfangsraum. Dort wurde wieder jeder Praktizierende in eine Zelle gesteckt, durchgängig von zwei Strafgefangenen bewacht, und jeglicher Kontakt nach draußen wurde unterbunden.

Das oben Erzählte ist nur als die Spitze eines Eisberges von den Quälereien im Frauengefängnis Changsha zu verstehen. Noch bleiben verschiedene Foltermethoden unentdeckt und vor der Öffentlichkeit verborgen.

*Tigerbank
[Anm.: Die Praktizierenden werden gezwungen auf einer kleinen, ca. 20 cm großen Metallbank zu sitzen. Die Knie werden den Opfern dabei gefesselt und der Betroffene muss sehr lange regungslos in dieser Haltung verharren. Oftmals werden noch kleine harte Objekte unter das Gesäß oder zwischen die Unterschenkel oder Knöchel gelegt, um es schwieriger zu machen die Schmerzen durchzustehen.

*(1)[Anm.: "Umerziehung" ist eine oft verwendete Formulierung für Folter und Misshandlung, eine übliche Taktik im Versuch Falun Gong Praktizierende dazu zu bringen, ihren Glauben zu widerrufen.]

Chinesische Fassung: http://minghui.ca/mh/articles/2006/7/21/133564-html

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