4. Österreichische Fa-Konferenz 2006: Krankheitskarma und ein paar Gedanken

Sehr geehrter Herr Meister !

Liebe Mitkultivierende!

Eigentlich habe ich schon lange folgenden Grundsatz erleuchtet: Das Beispiel, dass der Meister im 6. Kapitel des Zhuan Falun nennt, in dem man mit einem Elektrostab einen Geisteskranken schockt, um ihm vom irrsinnigen Gerede abzuhalten. Ein Geisteskranker ist jemand, der seinen Haupturgeist nicht wach werden lassen kann. Erst wenn ihm eine große Gefahr, sozusagen ein „Schock“, droht, wird er wach.

Ein Kultivierender ist dann „wach“, wenn er fleißig die Dinge tut, die er tun soll. Diese sind, wie uns unser Meister schon oft gesagt hat, die 3 Sachen gut zu machen. Nun dreht sich mein Leben eindeutig um diese 3 Dinge. Ich würde weder einem Freund und noch einem Familienangehörigen, geschweige denn irgendjemand anderem der kein Falun Dafa Kultivierender ist, gerne sagen, wie viel Zeit meines Tages ich tatsächlich mit den 3 Sachen verbringe. Nicht dass ich nicht stolz darauf wäre, nein, aber so leicht kann es ein Nichtkultivierender nicht verstehen. Deshalb ist es meines Erachtens nach barmherziger, sich darauf zu begrenzen, nur darüber zu sprechen, dass man öfter mal die Übungen macht und so weiter. Das habe ich auch daraus verstanden, dass unser Meister gesagt hat, wir sollen nicht zu hoch erklären.

Aber worauf ich hinaus will ist, dass die 3 Dinge zu tun, wohl die Voraussetzung für einen Kultivierenden ist, aber damit ist es unter Umständen noch nicht getan. Es kommt stark darauf an, mit welchem Herzen man die 3 Dinge tut. Wie wir wissen, erhöhen sich die Anforderungen an uns Praktizierende ständig mit dem Voranschreiten der Fa- Berichtigung. So muss ich mich fragen, ob meinen Mund zukultivieren im Laufe der Jahre besser geworden ist? Wie sieht es mit meiner Nachsicht gegenüber den Mitkultivierenden aus? Denke ich bei der Arbeit für die Neue Epoche ausschließlich daran, Lebewesen zu erretten? Sehne ich mich bei meiner beruflichen Arbeit nach Ansehen in der Gesellschaft? Nehme ich es mit dem Fa- Lernen wirklich immer mit der gebotenen Strenge? Das sind für mich in der Tat sehr schwer zu beantwortende Fragen. Momentan muss ich mich sogar fragen, ob die Art und Weise wie ich diesen Erfahrungsbericht formuliere den Anforderungen entspricht, die der Meister im kürzlich erschienen Jingwen „Die Reifung“ an uns gestellt hat.

Ich glaube, wenn man seine Taten und Worte jederzeit vergleicht, kritisch hinterfragt und zu verbessern versucht, dann ist man schon am richtigen Weg. Vor nicht allzu langer Zeit hatte ich eine relativ starke „Karmabeseitigungserscheinung“. In mehreren Schriften hat der Meister von verschiedenen Blickwinkeln aus darüber geredet. Wenn man sich im Zustand der körperlichen Schmerzen, die noch dazu lange Zeit andauern, befindet, gibt es also sehr viel zu reflektieren bzw. zu erleuchten. Handelt es sich hier um eine Altschuld die jetzt endlich gekommen ist bereinigt zu werden? Ist es eine Störung der alten Mächte, die absolut abzulehnen ist? Ich stellte mir noch viele weitere Fragen, die mich allerdings nicht wirklich weiter brachten.

Im Großen und Ganzen kam ich zu der Erkenntnis, dass es sich eben, wenn auch nur unter anderem, um so einen Elektrostab gehandelt haben musste. Der Meister half mir, wach zu werden. So oft ist mir der Grundsatz vor Augen geführt worden, dass Leiden zu ertragen eine gute Sache ist. Aber wenn die Schmerzen kommen, konnte ich sie mit lachendem Gesicht willkommen heißen? Konnte ich nach einer schmerzgeplagten schlaflosen Nacht wie ein Arhat, es mir nicht zu Herzen nehmen? Ich will darauf keine Antwort geben, weil es eine Frage der Ebenen ist, auf der ich nicht stecken bleiben will. Aber ich kann mit Sicherheit sagen, dass ich mich intensiv damit beschäftigt habe, und genau das ist für mich als Kultivierendem unbeschreiblich wertvoll.

Im Jingwen Krankheitskarma vom 10.03.1996 erklärt uns der Meister: „Bei den neuen Schülern, die gerade angefangen haben zu praktizieren, und bei den erfahrenen Schülern, deren Körper schon gereinigt sind, können während der Kultivierung Symptome auftreten, als wären sie schwer krank“. Auf meinem inzwischen schon einige Jahre andauernden Kultivierungsweg bin ich schon öfter auf Karmabeseitung im körperlichen Bereich gestoßen und es ist tatsächlich eine immerwährende Prüfung.

Der Meister hat einmal im Fa erklärt, dass die Probleme, die man bei anderen Praktizierenden sieht, auch einem selber zu denken geben müssen. Eine weitere Erkenntnis, der ich während dieser Zeit begegnet bin, war, dass tatsächlich auch manche Mitkultivierende, die vielleicht nicht ganz korrekte Verständnisse im Bezug auf Krankheitskarmabeseitigung haben, sich ebenfalls miterleuchten konnten. Zum Beispiel hörte ich, dass derartige Prüfungen immer dann kämen, wenn man gerade etwas Größeres für die Fa- Berichtigung geschaffen hätte. Meiner Meinung nach ist diese Ansicht nicht korrekt, weil damit in irgendeiner Form die alten Mächte anerkannt werden. Wenn man etwas für die Fa- Berichtigung geschaffen hat, haben die umso weniger einen Grund irgendetwas zu machen. Selbst wenn man irgendeine Sache schlecht macht, dürfen sie nicht eingreifen. Einzig und allein den Kultivierungsweg, den mir der Meister eingerichtet hat, will ich gehen. Durch gemeinsamen Austausch und vor allem dem gemeinsamen Lesen der einschlägigen Jingwen können anhand von solch konkreten Erscheinungen viele Unebenheiten im gemeinsamen Vorankommen geglättet werden.

Durch weiteres Lernen des Fa und dem Lesen vieler Erfahrungsberichte auf Minghui ist mir in diesem Zusammenhang auch wieder wie Schuppen von den Augen gefallen, dass es sich bei dieser Sache auch absolut darum handelt, dass man sich einfach jederzeit als einen Praktizierenden betrachten muss. Eben wie es im 6. Kapitel beschrieben ist, kann mit dem tiefen Verständnis und der gleichzeitigen Umsetzung dieser Sache diese Art von Problem am besten gelöst werden. Nämlich nach meinem Verständnis im doppelten Sinn: zum einen, wenn es gelingt, sich immer als einen Praktizierenden zu betrachten, mit all den vielschichtigen Implikationen, die davon umfasst sind, ist dieser „Elektroschock“ gar nicht notwendig. Zum anderen, wenn man in die Situation kommt, wo man mit dem Elektroschock bearbeitet wird, ist der aufrichtigste Gedanke, sich als einen Praktizierenden zu betrachten, wiederum das Mittel, um die Prüfung zu bestehen. Übrigens auf dem Kultivierungsweg ist ein Umweg, den zu gehen wohl oft mal notwendig ist. Ein Umweg, einer der selbstverständlich nicht eskalieren darf, ist vielleicht aus oben genannten Überlegungen gar nicht so schlimm. Oft muss man eben so einen Weg gehen, um weiter zu kommen. Der Meister hat einmal inhaltsgemäß gesagt (keine offizielle Übersetzung): „Wenn du jede Prüfung, der du begegnest, gut überwinden kannst, dann habe ich es als Meister auch nicht gut für dich eingerichtet“

Kürzlich habe ich einen Erfahrungsbericht, „Menschliche Eigensinne loslassen und die drei Dinge gut machen“, gelesen. Die Praktizierende aus China beschrieb darin, dass sie körperliches Unwohlsein verschiedener Arten habe. Das sie bei den Übungen und beim Aussenden der aufrichtigen Gedanken nicht zur Ruhe kommen könne und auch bei den Aktivitäten zur Errettung der Lebewesen oft mit den anderen Praktizierenden in Konflikte geriete. Sie beschrieb, dass sie eigentlich die 3 Dinge tat und es daher doch eigentlich mehr als verwunderlich sei, dass der Zustand doch so ist. Als Verbesserungsmaßnahme gelobte sie, mit reinerem Herzen das Fa zu lernen bzw. ganz allgemein einfach mit noch mehr Hingabe unsere Aufgaben zu erfüllen. Zusätzlich schrieb sie sämtliche Fehler und Lücken, die sie bei sich fand, auf und wollte somit einen besseren Kultivierungszustand herbeischaffen.

Jeder Praktizierende muss seinen eigenen Weg durch Erleuchtung selbst bezeugen und das ist, so er mit den Fa- Prinzipien im Einklang steht, großartiges Zeugnis seines Kultivierungsweges. Damit will ich sagen, dass ich diesen Bericht der Praktizierenden sehr respektiere und dankbar eigene Erkenntnisse entgegengenommen haben. Aber eine Liste eigener Unzulänglichkeiten zu verfassen, kann ich für meinen Weg einfach nicht annehmen. Es schien mir einfach für mich nicht richtig zu sein, weil ich eventuell der ganzen Sache sogar zu viel Energie geben würde. Aber durch das Gedankenmachen über diese Sache kam ich auf andere Erkenntnisse. Dieses von mir optionierte Runtermachen und Verharmlosen der eigenen Unzulänglichkeiten kann auch einen sehr gefährlichen Eigensinn verdecken.

Was will denn, plakativ formuliert, das Böse am allerliebsten? Es will nicht aufgedeckt werden und im geheimen, im verdeckten und von seinen Alliierten mit entschuldigenden Ausreden geschützt, ungehindert Unsinn treiben. Aus der Praxis unserer Aktivitäten zur Aufdeckung der Verfolgung und durch die Neun Kommentare auch theoretisch gefestigt, sind wir ja die Experten über die Taktiken der bösen Kommunistischen Partei Chinas. Genau so arbeitet sie auch, daher klingen bei mir die Alarmsirenen. Ich weiß genau, wie ich mit der KPC umgehen muss. Sie wird von der Geschichte aussortiert und alle, die mit ihr in Kooperation stehen, werden zu einem bestimmten Zeitpunkt mitgezogen. Aus tiefster Barmherzigkeit müssen wir Praktizierende alle Lebewesen aufwecken, damit sie sich selbst aus dieser verhängnisvollen Schicksalsverbindung ziehen können. Wir alle machen das unermüdlich mit unseren verschiedenen Aktivitäten zur Erklärung der wahren Umstände.

Allerdings ist es genauso wichtig, diese bösen Elemente, die wir in unseren Gedanken, den Ausdrucksformen der verschiedenen Eigensinne, rechtzeitig zu beseitigen. Viele chinesische Mitpraktizierende haben mir erzählt, wie sie durch die Neun Kommentare erkannt haben, wie viele dieser bösen Elemente noch in ihren Gedanken sind. Jetzt wissen wir aber aus dem Fa, dass in Wirklichkeit die ganze Welt bis zu einem gewissen Grad den Kommunismus betreibt. Nur eben viel versteckter. Als eine kleine Nebenbemerkung will ich hier anführen, dass sich dies nicht auf die sozialistisch regierten Länder beschränkt, nur ist es in den konservativ regierten Ländern noch versteckter. So habe ich jedenfalls erleuchtet, dass die Taktik, die wir gemeinsam zur Beseitigung des bösen Geistes anwenden, auch mit den eigenen Eigensinnen anwenden können, ja vielleicht sogar sollten. Genau das tue ich aber eben nicht. Wie gesagt, ich habe mich ja dafür entschieden, meine Eigensinne runterzuspielen und zu verharmlosen. Wäre es nicht besser, meine Eigensinne jetzt offen und aufrichtig aufzudecken und mich von ihnen zu distanzieren. Immerhin sind sie ja kein Bestandteil von mir. Eigentlich kann ich in aller Ruhe mein wahres Selbst von ihnen abgrenzen, dieses mit dem Fa anfüllen, und meine Eigensinne ungeniert jeden anderen erzählen. Wozu verdecke ich denn genau das, was ich loswerden will? Mache ich mich damit etwa nicht zu einem Alliierten des Bösen? Schlimm genug, dass ich jemals mit ihnen kooperiert habe!

Allerdings behalte ich mir weiterhin vor, keine Aufzählungsliste konkreter Eigensinne und Defizite zu verfassen. Aber im Alltagsleben will ich immer mehr und akribischer nach ihnen fahnden und sie aufdecken. Im Streit mit Mitpraktizierenden, mit meiner Frau und anderen, will ich nicht mehr des Teufels General sein. In Wirklichkeit ist der einzige Grund, warum ich in diesem Siegesfeldzug auf dem Weg der Kultivierung manchmal (oft) nicht erfolgreich bin, ein mächtiger Verbündeter all dieser Eigensinne. Es ist ein weiterer Eigensinn namens Stolz. Dieser Bösewicht schafft es doch immer wieder mich in die Achse des Bösen zu drängen und macht mich zum Beschützer meiner eigenen Fehler. Ich hoffe durch das Aufdecken dieses Schlingels seine hinterhältigste Waffe entmachtet zu haben.

Ich habe in meinem Erfahrungsbericht weitgehend darauf verzichtet, Ausführungen konkreter Erlebnisse zu elaborieren und habe vielmehr ein paar Gedanken über die Kultivierung ausgeführt. Ich hoffe, dass ich dadurch zum geistigen Austausch über die Kultivierung in dieser wertvollen Zeit beitragen konnte und hoffe auf produktives Feedback!

Vielen Dank!

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