Ich hing „Falun Dafa Hao“ (Falun Dafa ist gut) an meinem Fenster im sechsten Stock auf

Ich bin von klein auf behindert und musste früher immer das Bett hüten. Seit ich Falun Gong gelernt habe, konnte ich – wie ein Wunder, mit ein wenig Mühe allein aufstehen und gehen. Meine Eltern praktizieren auch Falun Gong und fühlen sich sehr wohl damit. Nach der Verfolgung wurde mein Vater von seinem Arbeitsplatz entlassen, weil er Falun Gong praktiziert. Er ging nach Peking und reichte dort eine Petition ein, woraufhin er ins Arbeitslager zwangseingewiesen wurde. Meine Mutter ist auch mehrmals verhaftet worden. Im Dezember letzten Jahres ließ man sie beim Verteilen der Falun Gong-Flugblätter „verschwinden“. Und jetzt weiß ich gar nicht, wo man sie festhält. Meine ganze Familie wurde auseinandergerissen.

Am Anfang war ich wegen all des Unglückes sehr traurig. Nach dem Lernen des Buches „Zhuan Falun“, Lesen der Minghui-Artikeln und einem Erfahrungsaustausch spürte ich stark im Inneren, dass ich mich gegen das Unrecht aussprechen will! Im Vergleich zu anderen bin ich gehbehindert. Egal wie schwer es ist, kann ich nicht länger schweigen. Ich werde nicht auf die Hilfe anderer warten und mich abhängig machen.

Ich überlegte mir, wie ich es noch besser machen kann und erinnerte mich daran, dass ich mit meiner Mutter vor neun Monaten zusammen auf dem Fenster am Eingang große Schriftzeichen aufgeklebt habe, sodass viele Leute über die Wahrheit der Verfolgung und Falun Dafa informiert wurden. Da ich nicht alleine die Treppe hinunter komme und im sechsten Stock wohne, traf ich folgende Entscheidung: Ca. 100 Meter von meiner Wohnung entfernt, gibt es zwei Polizeiwachen. Wenn ich aus meinem Fenster ein Dafa-Transparent aufhänge, ist es sehr auffällig und kann von vielen gelesen werden.

Am 10. Januar 2002 habe ich auf dem Balkonfenster, auf der Außenwand des Hauses viele rote Schriftzeichen aufgeklebt: „Falun Dafa Hao“, „Falun dreht sich für immer und ewig“, „Stoppt die Verfolgung des Falun Gong“, „Freilassung der Falun Gong Praktizierenden“ usw. Einige Tage später klopfte die Polizei bei mir an der Tür. Ich sagte den Polizisten, dass ich mit dem Zeichenschreiben gegen kein Gesetz verstoßen haben kann und forderte von ihnen, meine Eltern bedingungslos zu entlassen. Sie konnten nichts sagen und gingen einige Minuten später weg. Daraufhin schrieb ich noch mal „Polizei: Gib mir meine Eltern wieder“ und hing sie aus.

Am Mittag des 04. Februar hörte ich leise Geräusche an der Tür, als ob jemand Angst hätte, gehört zu werden. Sofort wusste ich, dass die Polizisten da sind. Immer wenn sie schlechtes tun, schleichen sie sich an wie Diebe. Ich dachte, ich muss diesmal unbedingt die Chance gut nutzen, damit die Leute darüber aufgeklärt werden, was ´die sogenannte „Volkspolizei“ mit dem Volk macht. So bewegte ich mich langsam zum Balkon, da unten standen schon sehr viele Leute. Ich rief laut zu der Menschenmasse, was mit meiner Familie geschehen war.

Als ich wieder ins Zimmer kam, hatten inzwischen die Polizisten die erste Tür, die Sicherungstür, aufgebrochen. Es hat nicht lange gedauert, schon wurde meine Haustür durchlöchert. Ca.10 Polizisten stürmten herein. Obwohl sie alle gutgebaut und robust aussahen, schienen sie unsicher. Sie fesselten mich und verteilten sich. Einige zerrissen die Schriftzeichen, einige durchsuchten die Wohnung, andere taten alle Falun Gong Bücher, Falun Gong Materialien, Schreiber, Papier usw. in einen Lederkoffer und trugen sie weg. Was sehr lächerlich war, ist, dass sie selbst unsere Gemüsemesser, Obstmesser und Schere auch mitnahmen. Vielleicht wollen sie damit wieder ein Gerücht über Falun Dafa basteln, wer weiß.

Nachdem sie nichts mehr zum Mitnehmen fanden, zogen sie mich an und wollten mich wegbringen. Da sagte ihr Chef: „Lasst mal, bestimmt will sie kein Arbeitslager haben.“ Danach sind sie alle verschwunden.

Mein ganzer Körper tat sehr weh. In meinem Zimmer lag alles auf dem Boden, Holzstücke, Wandputz, meine Sachen, alles durcheinander.

Das war nur die Verfolgung, die meiner Familie und mir widerfahren ist. Nicht nur wir, eigentlich werden alle gute Menschen verfolgt. Wenn ich der Verfolgung ins Auge sehe, habe ich nur einen Gedanken im Herzen: die Wahrheit zu sagen, damit mehr Menschen über diese wahnsinnige und sinnlose Verfolgung erfahren.

Chinesische Version unter:
http://minghui.ca/mh/articles/2002/4/3/27780.html
Übersetzt am: 03. 04. 2002
Original vom: 05. 04. 2002

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