4. Österreichische FA-Konferenz 2006: Gesellschaftliche Anschauungen überwinden

Sehr geehrter Meister,
Werte Praktizierende!

Ich möchte euch von einigen meiner eigenen Erfahrungen darüber berichten, wie sehr gesellschaftliche Anschauungen sich in den Herzen der Menschen festsetzen können und wie wichtig es ist, das Fa über solche Dinge zu stellen.

Zuerst möchte ich ein bisschen auf die Wissenschaft eingehen. Ich selbst war eigentlich immer schon ein eher nachdenklicher Mensch, der Dinge hinterfragte und nicht so einfach akzeptiert. Auch wenn ich als Kind und Jugendlicher nicht immer über alles was mir missfiel, meine Meinung ausdrückte, so hatte ich doch meine eigene Vorstellung der Dinge, die sich von denen der Erwachsenen sehr unterschied. Derart tief greifende Erfahrungen hatte ich beispielsweise mit dem Umgang von religiöser Erziehung und Glauben gemacht. In meinem Heimatort ist Religion sehr weit verbreitet, jedoch scheinen viele Menschen nicht mehr vom Herzen her zu verstehen, warum sie gewisse Dinge machen bzw. wonach man sich im Leben richten sollte. In dieses Bild fügen sich auch meine Erfahrungen, die ich etwa in den verschiedenen Religionsunterrichten erlebt habe.

Von solchen religiösen Erfahrungen irritiert, habe ich mein Trachten nach dem Verstehen der Welt schon sehr bald auf eine eher wissenschaftliche Ebene gelenkt. Mein Denken hatte sich auf ein atheistisches Weltbild fixiert. Das was ich früher durch Religion erfahren hatte, war für mich weit weg von dem, was als Realität erlebbar war. Die Wissenschaft hingegen hatte mir zwar noch nie alle Fragen beantworten können, bot aber zumindest viele interessante Entdeckungen und suggerierte eine rasch voranschreitende Vermehrung des menschlichen Wissens. Daher habe ich dann wohl auch eine technische Ausbildung gemacht und einen technischen Beruf ergriffen. Letztendlich war ich aber auch in meinem Beruf nicht wirklich zufrieden gestellt, da noch immer viele Fragen und Zweifel in mir wach blieben. Schließlich hatte ich dann meine Gedanken gesammelt und mich entschieden, ein Studium an der technischen Universität zu machen. Die Erfahrungen während des Studienlebens waren dann in mehrfacher Weise prägend führ mein weiteres Leben. So habe ich etwa während dieser Zeit Menschen von verschiedenen Kulturkreisen kennen gelernt und mein Horizont wurde entsprechend erweitert. Aber als wohl, aus früherer Sicht, am verwunderlichsten war es, dass ich 1999 Falun Dafa, die Essenz einer für mich früher fernen und fremden Kultur kennen gelernt hatte.

Ich muss auch sagen, dass ich damals als ich Falun Dafa kennen gelernt hatte, dieses nicht sofort als ernsthafte Lehre betrachtete. Vielmehr war es mehr eine instinktive Neugier, die mich immer weiter lernen ließ, obwohl viele Dinge für mich nicht wirklich verständlich waren und auch so gar nicht in mein Weltbild passten. Während viele andere Praktizierende von einem schlagartigen Verstehen nach dem Lesen des Zhuan Falun sprachen, war das für mich ein eher gradueller Prozess. Mit dem Lernen des Fa hat sich aber auch mein Zugang zur Wissenschaft verändert. Ich machte mir nun auch vermehrt Gedanken über die erkenntnistheoretischen und philosophischen Aspekte der Wissenschaft. Das hat bei mir vieles bewirkt. Zum einen wurde es mir immer deutlicher, wie sehr die aktuelle wissenschaftliche Lehrmeinung immer nur eine Momentaufnahme einer sich ständig bewegenden Weltdarstellung der Menschen ist. Selbst viele als groß angesehene Wissenschaftler und Mathematiker hatten insgesamt Weltbilder, die mir schon intuitiv als kaum auf hohem Niveau entwickelt vorkamen. Zugleich wurde es mir auch klarer, dass Wissenschaft eigentlich immer nur von Theorien ausgehen kann, die man durch Interpretation von Beobachtungen und Spekulationen abgeleitet hat. Sozusagen hat das Wort „Wissen“ eigentlich in unserem alltäglichen Gebrauch nicht die Bedeutung an sich, die wir eigentlich glauben, zu meinen. In Wirklichkeit, wenn Menschen von Wissen sprechen, so meinen sie eigentlich immer nur, dass sie etwas als ziemlich sicher ansehen. Wissenschaft als Disziplin ist daher keine Disziplin, die vorwiegend Fakten sammelt und daraus logisch zwingend Schlüsse ableitet. Sondern vielmehr entspricht eigentlich der Großteil unseres wissenschaftlichen Weltbildes einer Vielzahl an Spekulationen basierend auf Beobachtungen mit begrenzter Genauigkeit. Letztendlich spricht man bei Theorien ja auch nur von Modellbildung, wobei es darum geht, wie gut, dass heißt, wie genau und wie reproduzierbar eine Theorie Beobachtungen erklären kann. In vielen Bereichen benutzt man ja sogar mehrere Theorien simultan, da man weiß, dass jede Theorie immer nur einen gewissen Aspekt einigermaßen zufrieden stellend erklären kann, zu anderen aber nichts Brauchbares aussagen kann.

Diese Erkenntnis ist aus wissenschaftlicher Sichtweise nichts Neues, da ja gerade das das Wesen der Wissenschaft ist. Für mich persönlich als Kultivierenden haben diese Gedanken aber eine sehr wichtige Rolle gespielt, da mir somit sehr klar geworden ist, wie wenig wissenschaftliche Herangehensweisen die spirituelle Ebene eines Menschen ersetzen können, wenn es um Fragestellungen wie dem Sein und dem Sinn unseres Handelns geht. Für mich wurde somit auch zunehmend klarer, wie wenig beispielsweise Wissenschaft zu ethischen Sichtweisen beitragen kann. Es gibt zwar auch genug formal präzise wissenschaftliche Definitionen von Ethik in unterschiedlichen Bereichen, jedoch haben diese letztendlich eine leblose Hülle, die in keiner Weise deren Sinnhaftigkeit implizieren kann. Dergleichen Überlegungen haben in mir die Sinnhaftigkeit eines atheistischen Weltbildes verworfen. Oft habe ich auch schon darüber nachgedacht, dass es doch auch gut wäre, den Menschen diese Dinge auch in einer verdeutlichten Form mitzuteilen. Letztendlich habe ich es aber wohl bisher nicht versucht, da- die wissenschaftliche Sprache mit spirituellen Inhalten bisher kaum umgehen kann. Es ist Menschen eben sehr schwer, Dinge außerhalb eines gewissen allgemein anerkannten Horizontes als relevant zu erwägen. Dies hat in mir aber sehr deutlich gezeigt, wie sehr ich als Praktizierender versuchen muss, gesellschaftliche Anschauungen bewusst kritisch zu hinterfragen und die Dinge zuallererst mit dem Herzen nach dem Fa beurteilen soll. Menschliche Gedanken können nämlich von allzu vielen schlechten Geistern beeinflusst sein, um als objektive Beurteilung brauchbar zu sein.

Mit den bisherigen Worten habe ich meine bescheidenen Erkenntnisse um die Wichtigkeit der Verneinung menschlicher Anschauungen dargestellt, wobei ich einige meiner eigenen früheren Anschauungen als Beispiel genommen habe. Ich möchte diesen Erfahrungsbericht aber auch als Gelegenheit nutzen, um über ein anderes Phänomen zu sprechen, dass mir als Kultivierender sehr oft begegnet ist. Konkret meine ich damit den -bösen Geist der Marxistischen Ideologie, der den Menschen ja schon so oft begegnet ist, dass es oft schon schwer fällt, Ideologie und Realität zu unterscheiden. Wie tief gesellschaftliche Anschauungen rund um die marxistische Ideologie in die Menschen eingedrungen sind, haben mir auch viele Erfahrungen mit Praktizierenden gezeigt, die selbst auch einmal unter einem kommunistischen Regime leben mussten. Als nämlich die Phase begann, in der wir alle Praktizierende das Wesen des Kommunismus und dessen Einfluss auf die Menschen zunehmend kritisch hinterfragten, war es für manche Praktizierende aus ehemals kommunistischen Ländern sehr schwer, diesem Verständnis zu folgen. Zu tief sitzt scheinbar -in vielen noch diese Wurzel der marxistischen Ideologie, die Menschen daran hindert, diese Dinge objektiv zu sehen.

Aus einer gewissen Besorgnis und Verwunderung aus dieser Beobachtung heraus, habe ich begonnen, mich mit dem Einfluss der marxistischen Denkweise auf die Menschen näher zu beschäftigen. Dazu möchte ich noch vorweg sagen, dass ich eigentlich in meinem Leben nie ein Interesse an politischen Dingen verspürt hatte. Schon damals in meiner Jugend konnte ich nicht verstehen, warum Menschen Ideologien so wichtig nehmen können, dass dies sogar zu einer Spaltung der Menschen weltweit führte. Dabei habe ich als Praktizierender aber zunehmend verstanden, dass Marxismus und Kommunismus eigentlich keine Frage von Beschäftigung mit Politik darstellt, sondern, dass es sich dabei um ein System handelt, dass ganze Völker in Geiselhaft hält. Letztendlich verkaufen sich ehrgeizige Menschen oft vollkommen diesem System, sodass daraus ein Feld entsteht, dass kaum einem Menschen die Möglichkeit lässt, sich davon geistig fei zu halten.

Wenn wir nun aber als Dafa Jünger den letzten Schritt zur Beseitigung der bösartigen Verfolgung gehen wollen, ist es aber umso wichtiger, dass wir uns im innersten Herzen um das Wesen des Kommunismus und Marxismus bewusst sind. Denn wir alle haben höchstwahrscheinlich in unserem Leben mit Dingen Kontakt gehabt, die eigentlich sehr stark von diesem Geist der marxistischen Ideologie geprägt sind, ohne dass wir uns dessen bewusst waren beziehungsweise dessen bewusst sind. Wenn wir aber diese Verfolgung an Falun Dafa vollkommen verneinen und den Menschen entsprechend die Bösartigkeit dieses Regimes in China aufzeigen wollen, müssen wir selbst sehr klar im Herzen sein.

Für mich persönlich hat sich seither das Verständnis über den Marxismus und darauf aufbauend den Kommunismus als eine Plage für die Menschheit erhärtet. Der Meister hat uns beispielsweise bereits im Zhuan Falun an mehreren Stellen klar gezeigt, wie wenig eine absolute Gleichmacherei unter den Menschen angebracht ist. Früher hatte ich über diese Textstellen immer darüber gelesen, ohne mir wirklich tiefer Gedanken zu machen. Mittlerweile sehe ich darin aber schon sehr klar, wie sehr dieses Prinzip der absoluten Gleichmacherei von den Menschen blindlings angewendet wird. Zur Verdeutlichung möchte ich zitieren, was der Meister im 4. Kapitel von Zhuan Falun schreibt:

"… Früher gab es einen Spruch: "Zehn Händler, neun tückisch", das sagen die gewöhnlichen Menschen; ich sage, das ist eine Frage des Menschenherzens. Wenn du ein aufrichtiges Herz hast und fair handelst, dann sollst du auch mehr Geld verdienen, nachdem du mehr hergegeben hast. Du hast das bekommen, weil du unter den gewöhnlichen Menschen etwas hergegeben hast. Ohne Verlust kein Gewinn; Gewinn durch Arbeit. In jeder sozialen Schicht kann man ein guter Mensch sein, in unterschiedlichen Schichten gibt es unterschiedliche Konflikte. Hohe Schichten haben Konfliktformen der hohen Schichten, alle Konflikte können richtig behandelt werden. Ganz gleich, in welcher Schicht, man kann ein guter Mensch sein und all die verschiedenen Begierden und Eigensinne leicht nehmen. In unterschiedlichen Schichten kann man sich als ein guter Mensch zeigen, jeder kann sich in seiner Schicht kultivieren. …" (Li Hongzhi)

Meinem Verständnis nach sagt hier der Meister ganz deutlich, wie verblendend das Prinzip der durch den Kommunismus propagierten Gleichmacherei ist. Ich möchte weiters noch zitieren, was uns der Meister in Kapitel 7 von Zhuan Falun bezüglich des Neids erklärt:

„Neid
Bei der Erklärung des Fa spreche ich oft vom Neid. Warum? Weil sich der Neid in China äußerst stark zeigt und zwar so stark, dass er schon zur zweiten Natur geworden und nicht mehr zu spüren ist. Warum ist der Neid bei den Chinesen so stark? Das hat auch seine Wurzeln. Früher wurden die Chinesen vom Konfuzianismus relativ stark beeinflusst, und sie waren recht introvertiert. Wenn sie verärgert waren, zeigten sie das nicht; wenn sie sich freuten, zeigten sie das auch nicht. Sie sprachen von Selbstbeherrschung und von Zurückhaltung. Weil sie schon daran gewöhnt waren, entwickelte sich bei unserer ganzen Nation eine sehr introvertierte Mentalität. Das hat natürlich seine Vorteile: Die innere Qualität wird nicht preisgegeben. Aber es gibt auch Nachteile, die vielleicht schlechte Zustände mit sich bringen. Besonders in der End-Fa-Zeit zeigt sich der schlechte Teil noch auffallender, denn dadurch kann der Neid des Menschen gefördert werden. Wenn jemand etwas Gutes bekommen hat und das bekannt wird, ruft das bei anderen sofort großen Neid hervor; wenn jemand am Arbeitsplatz oder außerhalb seines Arbeitsplatzes Belohnungen oder einige Vorteile bekommen hat, wagt er nicht, darüber zu sprechen; wenn andere davon erfahren, werden sie sich innerlich unausgeglichen fühlen. Die westlichen Menschen nennen das orientalischen Neid oder asiatischen Neid. Ganz Asien wird mehr oder weniger vom chinesischen Konfuzianismus beeinflusst, aber nur bei uns in China zeigt sich der Neid besonders stark.

Das hat etwas mit der absoluten Gleichmacherei zu tun, die wir früher betrieben haben. Stürzte der Himmel ein, würden sowieso alle sterben; wenn es irgendwelche Vorteile gibt, sollen sie gleichmäßig verteilt werden; bei der Gehaltserhöhung darf auch nicht über den Prozentsatz geredet werden, jeder soll den gleichen Betrag bekommen. Diese Gedanken scheinen richtig zu sein, alle seien doch gleich. Aber wie können denn in Wirklichkeit alle gleich sein? Jeder macht eine andere Arbeit, und auch nicht jeder erfüllt in gleichem Maße seine Pflichten. In diesem unserem Kosmos gibt es einen Grundsatz: Ohne Verlust kein Gewinn; wer etwas gewinnt, muss etwas verlieren. Unter den gewöhnlichen Menschen heißt es: Wer nicht arbeitet, bekommt nichts; wer mehr arbeitet, bekommt mehr; wer weniger arbeitet, bekommt weniger; wenn einer mehr hergibt, soll er auch mehr bekommen. Bei der früheren absoluten Gleichmacherei wurde gesagt, alle seien ganz gleich geboren, und das nach der Geburt Erworbene habe die Menschen verändert. Ich sage, das ist zu absolut; wenn etwas zu absolut ist, dann stimmt es nicht mehr. Warum gibt es nach der Geburt Männer und Frauen? Warum haben die Menschen verschiedenes Aussehen? Manche sind von Geburt an krank oder missgebildet, sie sind nicht gleich. Auf hohen Ebenen sehen wir, dass das Leben eines Menschen schon in anderen Räumen existiert. Können alle gleich sein? Alle wollen gleich behandelt werden, aber wie kann einer gleich behandelt werden, wenn er das in seinem Leben nicht hat? Sie sind nicht gleich. …“ (Li Hongzhi)

Für mich haben diese Worte mit zunehmendem Verständnis gezeigt, wie sehr sich Grundzüge der marxistischen Ideologie in das Denken der Menschen hineingemischt haben. Um wirklich verstehen zu können, wie viel Schlechtes etwa das kommunistische Regime den Menschen in China hinterlassen hat, müssen wir uns dieser negativen Wurzel der marxistischen Ideologie auch bewusst sein. Mittlerweile zeigt sich die Fa-Berichtigung auch schon immer stärker an der Oberfläche und selbst gewöhnliche Menschen können immer mehr erkennen, welch schlechtes Wesen in Chinas Regime steckt, welches diese unmenschliche Verfolgung an Falun Dafa innerhalb der menschlichen Gesellschaft entfacht hat.

Die neun Kommentare über die kommunistische Partei – beispielsweise sind für die Menschen ein gutes Mittel, um sich den Kopf von all den Lügen und falscher Propaganda dieser Partei zu reinigen. Als Praktizierende sollten wir den Menschen bei diesem Prozess der Klarstellung aus Barmherzigkeit möglichst gut helfen können. Darin habe ich auch für mich die Wichtigkeit erkannt, sich von gesellschaftlichen Anschauungen unabhängig zu machen. Darunter verstehe ich auch die besondere Wichtigkeit der Distanzierung von all jenen Dingen der marxistischen Ideologie, die sich in das Denken der Menschen eingemischt hat, und sie so daran hindert, das schlechte Wesen der kommunistischen Partei Chinas und der von ihr durchgeführten Verfolgung von Falun Dafa Praktizierenden zu erkennen.

Ich möchte euch allen für die Gelegenheit der Darstellung meiner Erkenntnisse danken und möchte zugleich weiteren Austausch über die Verneinung gesellschaftlicher Anschauungen zur Beschleunigung der Fa-Berichtigung anregen.

Ganz besonders möchte unserem wehrten Meister dafür danken, dass er uns dieses Fa gegeben hat und uns sein Vertrauen schenkt in dieser wichtigen Periode der Fa-Berichtigung.

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