Mein lieber Freund, wann sehen wir uns wieder?

[Das Sujiatun Konzentrationslager wurde von der Kommunistischen Partei umgehend geräumt, als die Nachricht darüber an die Öffemntlichkeit gelangte. Innerhalb von vier Wochen wurden alle Beweise vernichtet. Es gibt noch mindestens 36 weitere Lager, in denen ebenfalls mit den Organen lebender Falun Gong Praktizierender gehandelt wird und noch mehr Arbeitslager und Gefängnisse, in denen Falun Gong Praktizierende gefoltert werden. Dieser Lager und Gefängnisse müssen umgehend untersucht werden, um weiteres Morden zu verhindern.]

Die Falun Dafa-Praktizierenden, die in den Konzentrationslager festgehalten werden, leiden unter barbarischer Folterung. Unseren Mitpraktizierenden werden bei lebendigem Leib Organe entnommen. Die Hornhaut über dem Augapfel wird abgeschält und ihre Körper werden ins Krematorium geworfen, wodurch weiße Rauchsäulen aus dem Schornstein aufsteigen. Die ganze Welt sollte solche teuflischen Verbrechen verdammen!

Mein Herz schmerzte sehr, als ich die Artikel im Internet über das KZ Sujiatun in Shenyang las und die Tränen liefen mir übers Gesicht. In dem Zusammenhang erinnerte ich mich wieder, wie ich um den 1. Januar 2001 mit 100 Falun Dafa- Praktizierenden der Provinz Sichuan in der Verkehrspolizei- Division von Sanhe, Provinz Hebei, gefangen gehalten wurde.

Die Praktizierenden, die nach Peking gingen, um für die Beendigung der Verfolgung zu appellieren, kamen meist aus armen Gegenden. Sie hatten ihre Kinder dabei. Um ein paar herzlich- warme Worte auf dem Platz des Himmlischen Friedens zu sprechen, nahmen sie eine Zugfahrt von einigen Tagen auf sich. Sie verließen den Zug ein paar Stationen vor Peking, um eine Verhaftung zu vermeiden und schlüpften in Busse, die nach Peking führten. Die Polizei hatte jedoch alle Durchfahrten nach Peking gesperrt. Die Praktizierenden wurden unrechtmäßig in Sanhe verhaftet. Sie wussten, entweder werden sie totgeschlagen wenn sie zu ihrer Arbeitsstelle zurückgeschickt werden oder sie werden in Zwangsarbeitslager eingewiesen. Somit verweigerten sie der Polizei die Auskunft über ihre Herkunft zu geben, auch als sie mit Elektroschocks gequält wurden.

Beamte des Verbindungsbüros der Provinz Sichuan zu Peking versuchten, die Praktizierenden zu identifizieren, um sie zurückzuschicken. Die Praktizierenden verweigerten weiterhin die Aussage. Die Beamten sagten: „Wenn Ihr uns Eure Namen nicht sagt, schicken wir Euch in ein weit entferntes Konzentrationslager. Wenn Ihr dort gefangen gehalten werdet, wird nie ein Mensch erfahren, wo Ihr seid.“

Am 1. Januar 2001 kam ein Beamter der Sicherheitsabteilung mit einer Reihe von Reportern. Die waren erschrocken, als sie hörten, dass ich ein Universitätsprofessor bin. Sie drehten ihre Kameras in meine Richtung. Ich sagte: “Unser Meister lehrt uns gute Menschen zu sein, in Fernsehsendungen wird jedoch behauptet dass wir Menschen verletzen und töten. Die Propaganda-Maschinerie der Regierung lügt und erfindet Verleumdungen.“ Die Reporter interviewten einige ältere praktizierende Frauen, die sehr gut sprachen! Sie waren nicht sehr gebildet, aber ihr unzerstörbarer Glaube an Falun Dafa berührte mich zutiefst.

Ich gab meinen Namen auch nicht an. Ich dachte: “Wenn die Polizei mich zurückschickt, komme ich entweder in ein Zwangsarbeitslager oder zur „Gehirnwäsche.“ Außerdem könnten meine Vorgesetzten nachteilig betroffen werden, weil ich zum Appellieren nach Peking gegangen bin.“ Später gab ich meinen Namen doch an. Ich sollte von den Beamten des Verbindungsbüros abgeholt werden . Die Telefonverbindung kam nicht zustande. Dann forderten die Beamten meinen Betrieb auf, mich abzuholen. Ich wartete einen ganzen Tag lang; aber meine Vorgesetzten kamen nicht. Da entließ mich die Polizei. Nach einigen Monaten erfuhr ich, dass der Universitätsdirektor mit fünf Lehrern nach Peking gekommen ist. Ihr Flugzeug hatte aber vier Stunden Verspätung und sie kamen eine halbe Stunde später an, nachdem ich die Polizeistation verlassen hatte. Mein Zug war gerade abgefahren, als sie zum Bahnhof eilten.

1995 fing ich an, arme Familien zu unterstützen, damit sie ihre Kinder in die Schule schicken konnten. Viele Jahre lang habe ich immer Bergdörfer besucht, um an Ort und Stelle die Kluft zwischen Arm und Reich in China zu erfahren. An dem Tag, als ich aus Peking zurückkam, blieb ich eine Nacht bei einem Freund. Ich überlegte: “Die Polizei sucht mich. Ich kann nicht nach Hause gehen und auch nicht in meine Heimatstadt.“ Darum entschloss ich mich, am nächsten Tag aufzubrechen und in ein Bergdorf in der Provinz Hunan zu gehen. In der Provinz angekommen, mietete ich einen alten Jeep und fuhr von einem Berg zum anderen. Ich hatte eine Menge Zhuan Falun- Bücher dabei und brachte Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht in die notleidenden Gebiete. Ich blieb dort zwei Wochen lang. Als ich fortging, gab ich den Einwohnern Kopien von Zhuan Falun und ein paar hundert Yuan. Ein paar Monate später schrieben sie zwei Dankesbriefe wegen eines “So guten Lehrers“ an meine Vorgesetzten. Sie hatten keine Ahnung, dass ich auf der Suchliste der Polizei stand.

In den letzten paar Jahren sind die Praktizierenden von Sichuan lebhaft in meinem Gedächtnis geblieben. Wir haben die bedeutendsten Augenblicke unseres Lebens miteinander verbracht. Ich sah eine 70-jährige Praktizierende, deren Kopf blutete, weil sie von der Polizei geschlagen wurde. Ich ging zur Polizei und sagte: “Haben Sie die Frau gefragt, warum sie nach Peking gegangen ist?“ Ich sagte: „Weil Falun Gong gut ist. Weil Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gut sind. Deswegen kam sie. Was ist daran schlecht? Du wirst dafür zur Verantwortung gezogen werden, weil Du sie so geschlagen hast.“ Da schlug die Polizei auch mich und steckte mich in Einzelhaft.

Später am Abend sah ich, wie Polizisten die Gesichter der Praktizierenden mit Elektroschocks misshandelten, bis sie schwarz waren. Sie schlugen und traten die Praktizierenden, die auf dem Boden vor Schmerzen herumrollten. Ich konnte meine Tränen nicht zurückhalten. Wir wurden in einer kalten, dunklen Garage festgehalten. Es hatte draußen mehrere Minusgrade. Wir hatten für mehrere Tage nichts zu essen und zu trinken. Mehrere Frauen hielten einander fest und weinten. Ich brach wieder in Tränen aus, denn ihre Gesichter waren von Elektroschocks versengt und schwarz. Eine Praktizierende begann, Falun Gong-Lehren aufzusagen, wir setzten uns alle zu ihr.

Bei der Verkehrspolizei von Sanhe traf ich Praktizierende, die alle einfache, freundliche und reine Menschen waren. Der Glaube in ihren Herzen war felsenfest. Sie beugten sich auch vor Elektroschocks nicht. Es gab alte und junge Praktizierende unter ihnen. Sie waren hervorragend! Es war mir eine Freude, mit ihnen zu sprechen. Sie hielten mich bei der Hand und unsere Augen schwammen in Tränen. Einer von ihnen sagte: “Lieber Freund, wann sehen wir uns wieder?“

Ja, wann werden wir uns wieder treffen? Die meisten gaben nicht ihren richtigen Namen an. Ich habe sie getroffen und mit ihnen gesprochen. Wir wurden am nächsten Tag getrennt, weil die Polizei sie fortbrachte. Die Polizei sagte: “Wenn du deinen Namen nicht sagst, schicken wir dich in ein entferntes Konzentrationslager. Wenn du dort gefangen bist, wird niemand erfahren, wo du bist!“

Ich will nun nicht mehr stillschweigen. Mein Herz blutete, als ich von dem Krematorium in Sujiatun und den weißen Rauchwolken durch brennende menschliche Körper hörte. Wir müssen mit aufrichtigen Gedanken handeln, um das Böse vollkommen zu beseitigen!

Deutsch am 7. April 2006

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