Briefentwurf von Zhang Cuiying

Zhang Cuiying
14/83 Little RD Yagoona
NSW 2199 Australia

(Name und Adresse)

(Datum)

Sehr geehrter Herr…..,

mein Name ist Zhang Cuiying, eine autralische Künstlerin. Ich wurde vier mal verhaftet und 8 Monate im chinesischen Gefängnis festgehalten, alleine wegen eines friedlichen Appelles für Falun Gong in China. Ich wurde brutal gefoltert und misshandelt. Im November 2000, dank der Hilfe der australischen Regierung und internationaler Gemeinschaften, konnte ich nach Australien zurückkehren. Ich halte nun mehrere Kunstausstellungen in verschiedenen deutschen Städten. Da Jiang Zemin Deutschland besuchen wird und in Genf gerade die 58. Sitzung der Menschenrechtskommission stattfindet, möchte ich die Gelegenheit nutzen, die Verletzungen der Menschenrechte durch die chinesische Regierung gegenüber unschuldigen Falun Gong Menschen darzustellen und dringend um Ihre Unterstützung zur Beendigung dieser modernen Tragödie bitten.

Wenn ich an die 8 Monate Gefängnis in meinem Leben zurückdenke, in denen ich mehr tot als lebendig war, ist das für mich kaum zu ertragen. In diesem düsteren Kerker ohne Sonnenlicht wurde ich zur Arbeit gezwungen, mehr als 10 Stunden am Tag, um Produkte für den Export herzustellen. Die Polizei ließ mich auf nackten gefrorenen Boden schlafen, und immer wenn sie sahen, dass ich gerade die Falun Gong Übungen praktizierte, schlugen sie mich, verfluchten mich und bespritzten mich mit Wasser. Mein Körper bekam durch die Schläge überall blaue Flecken, so dass ich hinterher immer zu starke Schmerzen hatte, um überhaupt schlafen zu können. Sie fesselten mich auch gemein und ließen mich nicht mehr ins Freie. Meine Haut wurde ganz fahl.

Weil ich meinen Glauben an Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht nicht aufgab, ermutigten die Aufseher auch Strafgefangene, mich zu schlagen und sperrten mich zusammen mit lauter Männern in eine Zelle, die dunkel und feucht war und nie Tageslicht bekam. Ich musste meine Kleider ausziehen und sie zwangen mich mit dem Gesicht zur Kamera, die von den Aufsehern überwacht wurde. Ich versuchte, meinen Körper zu bedecken. Ihr anstößiges Benehmen ließ mich vor Wut kochen.

Diese ständigen unmenschlichen Behandlungen ließen mich meine Familie tief vermissen, besonders meine Tochter. Ich durfte meiner Familie nicht schreiben oder sie anrufen. Die Polizei entwendete mir mit Gewalt meinen Stift; sie konfiszierten auch einen Brief, den ich an meinen Mann geschrieben hatte. In den endlosen Nächten sehnte ich mich nach meiner Tochter. Meine lange Gefangenschaft hat ihren schweren Schaden angetan. Sie war zu jung, um so viel Leid aushalten zu können. Während des achtmonatigen Gefängnisaufenthaltes wurde meinen Eltern, die jetzt in China ebenso unter Verfolgung stehen, nicht erlaubt, mich zu besuchen, noch ein einziges Wort zu senden.

Wenn ich das nicht selber erlebt hätte, hätte ich nie geglaubt, dass es heute, im 21. Jahrhundert, in China keine Menschenrechte gibt, keine Moral, keine Gerechtigkeit und keine Gesetze. Zehntausende von Falun Gong Praktizierenden sind illegal eingesperrt, werden brutal gefoltert, sogar mit zum Tod. Viele sind gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Familien sind auseinandergebrochen. Weibliche Praktizierende wurden nackt ausgezogen und zu Männern in Zellen gesperrt. Schwangere Frauen wurden zur Abtreibung gezwungen oder Fehlgeburten zwangseingeleitet. Normale gesunde Menschen wurden in die Psychiatrie eingewiesen. Nach neuesten Berichten starben bis jetzt 390 infolge schlechter Behandlung. In Changchun, wo Falun Gong erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, eskaliert die Verfolgung nach der Order von oben: „Töten ohne Gnade“. Die Polizei hat den Befehl: „Schießen auf Sicht“, sobald jemand beim Verteilen von Falun Gong Material erblickt wird.

Seit meiner neuen Freiheit, reise ich um die Welt und halte meine Kunstausstellungen, um den Leuten diesen inneren Frieden, den Falun Gong mir gegeben hat zu zeigen. Und dazu im Kontrast, die barbarische schmutzige Verfolgung in China. Ich habe über 20 Länder bereist, hauptsächlich in Europa. Ich habe in verschiedenen Ländern überwältigende Unterstützung erhalten, von Regierungen, im Medienkreis, bis zu den einfachen gutherzigen Menschen. Herr Martin Lessenthin, Sprecher für die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) in Deutschland, forderte erst kürzlich, Jiang Zemin müsse für seine kriminellen Handlungen und Verletzungen der Menschenrechte vor dem Internationalen Tribunal in Den Hague der Prozess gemacht werden.

Dr. Martin Luther King sagte einst, eine Verletzung der Menschenrechte irgendwo, bedeutet eine Verletzung unserer Rechte überall. China unter der Führung von Jiang Zemin attackiert nicht nur die grundlegenden Menschenrechte, sondern auch die Essenz des Friedens: Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht. Der Friede, den Zhen-Shan-Ren (Wahrheit, Barmherzigkeit und Nachsicht) bringen kann übertrifft alles, denn er ist in den Gedanken und Herzen der Menschen verankert. Wenn Jiang Zemin nach Deutschland kommt und während der Menschenrechtskommission in Genf, glaube ich, wir können aufstehen und diese brutale Verletzung der Menschenrechte gegen Falun Gong Menschen in China zu einem Ende bringen und „nein“ sagen zu Chinas Staatsterrorismus. Ihre Worte der Gerechtigkeit können helfen, die Leben vieler unschuldiger Menschen in China zu retten und die drei Jahre andauernde unmenschliche Verfolgung. Die Welt braucht Frieden, nicht Gewalt, braucht Aufrichtigkeit und Barmherzigkeit, und – die Welt braucht Toleranz und Verständnis.

Ich danke Ihnen vielmals.

Abschließend möchte ich Ihnen eine Kollektion meiner Bilder und eine CD vorstellen. Möge die Melodie inneren Friedens und schöner Tänze in Ihrem Herzen schwingen.

Herzliche Grüße

Zhang Cuiying

Alle Artikel, Grafiken und Inhalte, die auf Yuanming.de veröffentlicht werden, sind urheberrechtlich geschützt. Deren nicht-kommerzielle Verwendung ist erlaubt, wenn auf den Titel sowie den Link zum Originalartikel verwiesen wird.

Das Neueste

Archiv