Provinz Anhui: Ein Lehrer des Hoch- und Tiefbau Kollegs erlitt 130 Tage Folter in einer Nervenheilanstalt

Ich bin Lehrer am Kollege für Hoch- und Tiefbau in der Provinz Anhui. Ende September 2000 bemerkte ich, dass zwei zivilgekleidete Polizisten meine Wohnung beobachteten. So konnte ich in dieser Zeit nicht nach Hause und kehrte erst ein Monat später zurück. Gerade als ich zur Tür herein wollte, rief jemand aus meiner Heimatstadt an, der von meiner Arbeitsstelle beauftragt worden war, mich ausfindig zu machen. Ungefähr 10 Minuten später fuhren 7-8 Sicherheitsbeamte, einschließlich dem Sektionschef und dem Direktor der Sicherheitsabteilung des Kollege, in zwei Autos heran. Drei Tage lang umzingelten sie mein Haus.

Am Nachmittag des 3. Tages trickste mich der Direktor der Sicherheitsabteilung aus, so dass ich die Türe öffnete, und schon stürmten die anderen Polizeibeamten in mein Haus. Drei Beamte und bis zu acht Sicherheitsleute zogen mich vom Sofa hoch. Noch bevor ich überhaupt irgend etwas sagen konnte, zerrten sie mich die Treppe hinunter, stießen mich ins Auto, und brachten mich sofort in ein Zwangsarbeitslager.

Eine Wache sagte mir: „Weil du Falun Gong praktizierst, haben wir dich festgenommen und inhaftiert. Weil du Falun Gong praktizierst, werden wir dich in eine Zelle sperren, und weil du Falun Gong praktizierst werden wir dich in eine Nervenheilanstalt stecken.“

Es war im Winter 2000, als ich illegal im Zwangsarbeitslager inhaftiert wurde. Kurz nachdem ich ins Arbeitslager gesteckt worden war, wurde ich in eine Gefängniszelle gesperrt, die ungefähr 4 Quadratmeter groß war. Sie beauftragten drei Sträflinge, mich rund um die Uhr zu überwachen. Sie setzten sich auf mich, um mich davon abzuhalten Falun Gong Übungen zu machen. Es war sehr kalt zu dieser Zeit und zum Schlafen gab es nur eine erhöhte Zementplattform. Bis Mitternacht musste ich auf diesem Zementbett liegen, bevor sie mir eine Decke brachten, die sie mir vor Morgendämmerung wieder wegnahmen. Die Hälfte der Decke wurde als Bett benutzt, die andere Hälfte als Zudecke. Um zu Schlafen, war es jedoch in der Nacht zu kalt. Von Mai bis September 2001 wurde ich in eine Gefängniszelle gebracht und verbrachte 50 Tage in einer Nervenheilanstalt. Ich wurde mit ausgestreckten Armen und Beinen an ein Bett gefesselt. Meinen Verwandten erlaubte man nicht mich zu sehen oder mir zu schreiben, ich durfte keinen Menschen zu Gesicht bekommen. Als ich Gedichte von Herrn Li Hongzhi rezitierte, schlugen mich die Gefangenen mit der Schuhsohle ins Gesicht, klebten meinen Kopf mit Klebeband zu und stopften Lappen oder Nylonstoffe vom Badezimmer in meinen Mund, oder mit Urin vollgesaugtes Papier. Nicht nur das, sie nahmen sogar Toilettenpapier mit Menstruationsblut aus dem Badezimmer, um mir den Mund damit zu stopfen. Die Anweisungen der Polizisten gegenüber den Sträflingen lautete: „Ihr müsst streng sein. Sonst werden eure Punkte weniger und eure Entlassung wird verlängert. Diejenigen, die streng sind, erhalten mehr Punkte und ihr werdet frühzeitig entlassen.“

Am heißesten war es im Juli. Eine neue und kleinere Gefängniszelle war gebaut worden. Die Steine waren noch feucht und die Farbe tropfte noch. Auf dem Flur lag noch Schutt vom Umbau. Sie fesselten mich und schlossen mich in der Zelle ein. Ich konnte mich nur an die Türschwelle lehnen. Als die Wache die Tür öffnete, viel ich oftmals auf den Rücken. Die Zelle war ungefähr 3 Quadratmeter groß und es gab nur ein kleines Fenster mit einem Maschendrahtzaun, eine 40w Glühbirne, und ein Loch an der Tür für die Wache zum Hereinschauen. Die Wachen hatten zuvor vorsätzlich das Loch verstopft, somit war die Zelle wie ein Brutkasten. Ein paar Polizisten die Mitleid hatten, schütteten kaltes Wasser auf den Flur um die Hitze zu hemmen.

Ende Juli wurde ich in eine Nervenheilanstalt gebracht. Sie zwangen mich Drogen zu nehmen, und gaben mir Schocks mit Elektronadeln, was mich benommen machte, und es fühlte sich an, als ob mein Kopf in einer Eisenpfanne steckte. Ich fühlte mich unruhig und wie in Trance. Die Ärzte und Polizisten versuchten krampfhaft mich dazu zu bringen, aufzugeben. Eines Tages schlossen sie mich fast 24 Stunden in ein 150 Quadratmeter großes Schwimmbad, das einer Müllhalde glich. Ich war allein und niemand wurde aufmerksam, obwohl ich die ganze Nacht über in der Dunkelheit laut schrie. Sämtliche Mücken kamen und stachen mich, so dass meine ungeschützte Haut total zerstochen war. Meine Hände waren auf dem Rücken gefesselt. Wenn ich die ungeschützte Haut anfasste, bemerkte ich wie das Blut floss. Die Schwestern im Krankenhaus waren schockiert, als sie mich sahen. Später schlossen sie mich wieder dort ein. Als ich zur Toilette musste, ließen mich die Polizisten zuerst nicht gehen. Nachdem ich die ganze Zeit schrie, veranlasste der zweite Abteilungschef, mich in einen Schweinestall zu stecken, der voll mit Spinnweben war.

Um gegen die illegale Verhaftung zu protestieren, habe ich fast 10 Tage lang weder getrunken noch gegessen, um friedlich an eine höhere Instanz und die Regierung zu appellieren. Der Direktor des Zwangsarbeitslager hat mich beschimpft und mir gedroht. Am 10. Tag des Hungerstreiks, das war Mitte Oktober, kam die Wache und schickte mich erneut in die Nervenanstalt.

Englische Version unter: http://www.clearwisdom.net/emh/articles/2002/3/28/20344.html
Original vom: 28.03.02
Übersetzt am: 30.03.02

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