Der Bund, 15.03.02: Schweizer Falun-Gong-Anhänger nehmen Proteste wieder auf

HONGKONG / Nach ihrer Freilassung haben vier vorübergehend festgenommene Schweizer Falun-Gong-Anhänger heute Freitag ihre Protestaktion in Hongkong wieder aufgenommen.

ap. Sie waren gestern zusammen mit zwölf örtlichen Mitgliedern der Bewegung festgenommen worden, als sie sich weigerten, den Ort des Protestes vor dem Eingang der chinesischen Vertretung in Hongkong zu räumen.

Polizei billigt Fortsetzung des Protests

Dort hatten sie rund vier Stunden lang gegen die Verweigerung von Einreisevisa nach China protestiert. Sie wollten nach eigenen Angaben in Peking gegen das Verbot der Falun-Gong-Bewegung protestieren.

Um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, kündigten sie gestern einen drei Tage dauernden Hungerstreik an. Wenige Meter entfernt nahmen die Schweizer nun ihre Protestaktion an einem von der Polizei ausdrücklich gebilligten Ort wieder auf.

Keine Anklage erhoben

Unterdessen befanden sich die einheimischen Falun-Gong-Anhänger weiterhin in Haft. Sie weigerten sich, eine Kaution zu hinterlegen, da dies in ihren Augen einem Schuldgeständnis gleichkäme, erklärte die Sprecherin der Bewegung, Sharon Xu. Bislang sei jedoch keine Anklage gegen die zwölf erhoben worden.

Die Falun-Gong-Bewegung, die sich selbst als traditionelle, auf Elementen des Buddhismus und Taoismus beruhende Bewegung bezeichnet, ist in China seit 1999 verboten. In Hongkong, wo sie wiederholt in Erscheinung tritt, wird die Gemeinschaft hingegen toleriert.

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen werden in China Tausende von Falun-Gong-Anhängern in Arbeitslagern festgehalten. Das Land wies zudem in letzter Zeit eine Reihe ausländischer Falun-Gong-Anhänger aus.

Redaktion:
Manuel Gnos

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