DPA: 50 ausländische Falun-Gong-Anhänger aus China ausgewiesen

Frankfurt/Main/Peking (dpa) – Nach dem bislang größten Protest ausländischer Falun-Gong-Anhänger in Peking sind bis Freitag über 50 Aktivisten aus zwölf Ländern abgeschoben worden. Das berichtete die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua. Sieben abgeschobene deutsche Falun-Gong-Anhänger beklagten sich am Freitag nach ihrer Ankunft auf dem Frankfurter Flughafen über das Vorgehen der chinesischen Polizei.

Die vier Männer und drei Frauen hatten am Donnerstag nach eigenen Angaben an einer Demonstration mit etwa 70 ausländischen Aktivisten der Kultbewegung auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking teilgenommen. An Bord der Maschine befand sich auch ein abgeschobener Niederländer, von dem es zunächst geheißen hatte, er sei noch in chinesischem Polizeigewahrsam.

„Ich habe so was noch nie erlebt. Die Polizisten waren wahnsinnig brutal“, sagte die 26 Jahre alte Annett Munter aus der deutschen Falun-Gong-Gruppe. Chinesische Polizisten hätten sie während der Demonstration zu Boden geworfen und in einen Wagen gezerrt. Als sie bei einem anschließenden Verhör den Namen eines Freundes nicht nennen wollte, sei sie ins Gesicht geschlagen worden, bis sie blutete.

Auch Hubert Körper (45) demonstrierte mit seinen 17 und 22 Jahre alten Töchtern auf dem Platz des Himmlischen Friedens. „Dieser Platz war von Polizisten umzingelt wie eine Wagenburg. Als ich das Falun-Gong-Banner ausrollte, wurde ich sofort überwältigt“, sagte er. In der Haft sei zur eine seiner Töchter bei ihm gewesen. Von der anderen habe er den Aufenthaltsort nicht gekannt und große Angst um sie gehabt.

Insgesamt seien 59 ausländische Falun-Gong-Anhänger festgenommen worden, meldete Xinhua. Die US-Botschaft in Peking teilte mit, 33 Amerikaner seien ausgewiesen worden. Wie Xinhua weiter meldete, hätten die Ausländer „für den bösen Kult (Falun Gong) agitiert und einen Tumult auf dem Platz des Himmlischen Friedens angezettelt“. Sechs hätten sich geweigert, ihre Nationalität zu nennen oder sich auszuweisen. Die Polizei ermittele in ihren Fällen, meldete die Staatsagentur.

An dem Protest gegen die Verfolgung der 1999 in China verbotenen Kultbewegung hatten sich nach offiziellen Angaben mehr als 40 Falun-Gong-Mitglieder beteiligt. Auch sind weitere 14 Anhänger, die daran teilnehmen wollten, am Mittwoch in einem Hotel festgenommen worden. Unter ihnen waren vier Briten, zwei Franzosen und zwei Finnen, die am Donnerstag schon ausgeflogen worden waren.

©dpa

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