Der Bund, 15.02.02: China weist ausländische Falun-Gong-Mitglieder aus

PEKING / China hat fünf deutsche, vier britische und 33 amerikanische Mitglieder der Meditationsbewegung Falun Gong ausgewiesen. Die Deutschen verliessen China heute Freitag an Bord einer Lufthansa-Maschine, wie ein Botschaftssprecher mitteilte.

sda. Zum Verbleib von zwei weiteren Deutschen lagen zunächst keine Angaben vor. Die vier Briten wurden bereits wenige Stunden nach ihrer Festnahme nach dem Protest auf dem Platz des Himmlischen Friedens am Donnerstag abgeschoben. Die chinesischen Behörden erklärten, bei dem Protest seien auch 33 Amerikaner festgenommen und später abgeschoben worden. Anhänger der Falun Gong in Kanada erklärten in einer Stellungnahme, die anderen Festgenommenen stammten unter anderem aus Österreich, Belgien, Israel und Japan. In einer Erklärung der Falun Gong in New York hiess es, einer der amerikanischen Demonstranten habe von Misshandlungen durch die Polizei berichtet. Rund eine Woche vor dem Besuch von US-Präsident George W. Bush in China war es die bislang grösste Demonstration von ausländischen Falun-Gong-Mitgliedern im Land. Insgesamt waren mehr als 40 Ausländer festgenommen worden. Mitglieder der Bewegung erklärten in New York, rund 100 Ausländer hätten an dem Protest teilnehmen wollen. 14 Europäer seien schon vor der Demonstration in ihren Hotels abgeführt worden. Die Falun-Gong-Bewegung, die sich als traditionelle, auf Elementen des Buddhismus und Taoismus beruhende Bewegung bezeichnet, ist in China seit 1999 verboten. Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen werden Tausende chinesische Falun-Gong-Anhänger in Arbeitslagern festgehalten.

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