Erfahrung eines Westlers beim Auswendiglernen der Lehren von Falun Gong

Vor kurzem sprach mich ein Falun Dafa-Mitpraktizierender auf das Auswendiglernen des Fa* an und meine Erfahrung damit. Ich erzählte ihm davon und erkannte dabei, dass diese für andere ebenfalls nützlich sein könnte. (*Gebot oder Prinzipien, die Lehren des Falun Dafa)

Ich bin ein westlicher Praktizierender, der im Herbst 1999 auf das Praktizieren von Falun Dafa aufmerksam wurde, als die Online-Version einer bedeutenden europäischen Zeitung einen Artikel über die Verfolgung veröffentlichte. Ich war fasziniert von dieser Gruppe Menschen, die riskierten, für ihren spirituellen Glauben ins Gefängnis zu kommen, gefoltert oder gar getötet zu werden. Sie erinnerten mich an die Frühchristen. Einem Link für weitere Informationen folgend, gelangte ich auf eine Webseite, die einige Details über eine Falun Gong Übungsgruppe an einer nahe gelegenen Universität enthielt. Außerdem lud ich das Buch Falun Gong herunter. Ich las es in wenigen Tagen durch und entschloss mich, Falun Dafa auszuprobieren. Ich lernte die Übungen von den Praktizierenden an der Universität und fing an, die breit gefächerten Falun Dafa Materialien zu lesen.

Seitdem lerne ich Falun Dafa, manchmal edel (wie der Lehrer sagt), doch häufig tastete ich umher und nur mein Herz blieb beständig. Ich schaffte es nicht richtig die drei Dinge, Tag für Tag, beständig zu tun. Manchmal machte ich sehr wenig oder es sehr schlecht, das andere Mal bringe ich wirklich alles davon fertig. Mein Mangel an Beständigkeit und Konzentration führte dazu, dass ich mich leicht ablenken und durcheinander bringen ließ. Dies spiegelte sich auch in meinen Erfahrungen mit dem Auswendiglernen des Fa.

In den ersten Jahren meiner Kultivierung versuchten einige Praktizierende in meiner Umgebung, etwas auswendig zu lernen, doch sah ich darin keinen Nutzen. Nach einem kurzen Anlaufversuch, die Einführung zu den Falun Dafa Büchern, Lunyu, auswendig zu lernen, gab ich auf und dachte nicht mehr ans Auswendiglernen, bis zum letzten Jahr.

Eine Mitpraktizierende erwähnte bei einem Projekt, an dem ich beteiligt war, dass sie einige kurze Abschnitte des Fa und einige kurze Artikel auswendig lernte und dabei herausfand, dass dies sehr nützlich sei. Ich dachte darüber nach und erkannte, dass ich auch einige Sätze auswendig kannte, einfach durch häufiges Lesen des „Zhuan Falun“ (Hauptwerk von Falun Gong) und „Essentielles für weitere Fortschritte“. „Das Buddha-Licht strahlt weit, Schicklichkeit, Gerechtigkeit harmonisch und klar“, „Das Fa kann allen Eigensinn aufbrechen, das Fa kann alles Böse besiegen, das Fa kann alle Lügen strafen, das Fa kann den rechten Gedanken festigen.“ und „…Ein Gutes kann hundert Böse besiegen“, zum Beispiel. Dann dachte ich, dass es eine gute Idee sei, sich zu bemühen, das Fa auswendig zu lernen.

Es gab einige Artikel auf der Falun Dafa Webseite über das Auswendiglernen des Fa. Ich las sie alle, um von den Erfahrungen anderer Praktizierender zu lernen. Manchmal, konnte ich beim Lesen eines Artikels, die Präsenz eines Ehrfurcht gebietenden Kultivierenden spüren, Ebenen um Ebenen über meinem Level. Ihre Artikel ermutigten mich sehr. Hätte es diese Mitpraktizierenden in China nicht gegeben, hätte ich dies noch nicht einmal versucht. Ich las diese Artikel immer wieder und schöpfte daraus genügend Kraft, meine Bemühungen aufrecht zu erhalten. Daher schulde ich ihnen sehr viel.

Die ersten Dinge, die ich auswendig lernte, waren „Ebenen der Gesinnung“ und „Was ist Nachsicht (Ren)“ aus Essentielles für weitere Fortschritte I und aus Hong Yin „Nichts existiert“. Sie waren nicht schwierig zu merken, weil sie sehr kurz sind, jedoch halfen sie mir sehr. Wenn ich bei meiner Kultivierung Schwierigkeiten begegnete, hatte ich nun etwas vom Fa, um mir zu helfen. Ich druckte „Lunyu“ aus und einige der kürzeren Artikel aus „Essentielles für weitere Fortschritte“ und legte sie in meinen Wagen, so dass ich sie auswendig lernen konnte, wenn ich im Verkehr stecken blieb. Als ich mich an „Lunyu“ heranwagte, war dies außerordentlich schwierig für mich. Es schien, als würden die Worte und Sätze durch meinen Kopf fließen, wie Wasser durch ein Sieb. Das Sieb mochte zwar nass werden, aber es sah so aus, als könnte es das Wasser niemals aufnehmen!

Wenn ich nun zurückdenke, erkenne ich, dass die Behinderungen zunahmen, wie ich das Auswendiglernen ernster nahm.

Als ich mich schließlich durch „Lunyu“ hindurchgestolpert hatte, fing ich an, Zhuan Falun auswendig zu lernen. Mittlerweile weiß ich, dass mir meine Ungeduld, das „wahre“ Auswendiglernen zu erreichen, in erster Linie Schwierigkeiten verursachte. Ich hätte zuerst das Auswendiglernen des „Lunyu“ vervollkommnen sollen und nicht die Sätze, die mir Schwierigkeiten bereiteten, überspringen dürfen.

Als ich mich mehr bemühte auswendig zu lernen, vergrößerten sich die Störungen. Auch wenn ich denselben Satz viele Male laut las – 5, 10 oder 15 Mal – blieb er nicht in meinem Kopf. Der Fortschritt war manchmal entsetzlich langsam. Gelegentlich war ein Satz relativ leicht, aber dies kam nicht oft vor. Wenn ich die Artikel auf den Falun Dafa Webseiten las, war ich manchmal so entmutigt, als ich merkte, mit welcher Geschwindigkeit die anderen Praktizierenden anscheinend lernten, im Vergleich zu meinem langsamen Tempo. Außerdem kamen bei mir viele negativen Gewohnheiten und Gedanken in Bezug auf mein langsames Auswendiglernen:

Ich dachte, die Chinesen werden in der Schule zum Auswendiglernen ermutigt, während die westlichen Schulen dies über viele Jahrzehnte vernachlässigten, so dass wir mehr Blockaden hätten.

Ich dachte, die chinesische Sprache habe weniger Silben zum Auswendiglernen, so dass es für Chinesen leichter sei, weil sie sich nicht soviel merken müssten.

Ich dachte, es sei zu lange her, seit ich etwas auswendig lernte.

Ich dachte, es würde Jahre dauern, in diesem Tempo das Zhuan Falun auswendig zu lernen, so dass ich das ganze besser ließe.

Ich dachte, ich würde Zeit vergeuden und sollte besser die Fa-Erklärungen oder das Zhuan Falun lesen, um mich auf diese Weise zu verbessern.

Ich dachte, es gäbe wichtigere Dinge zu tun, sowohl zu Hause, als auch für Falun Dafa.

Ich fühlte mich frustriert und fassungslos über meine Unfähigkeit, einfache Sätze auswendig zu lernen. So ließ ich mich durch andere Aktivitäten leicht anziehen und ablenken. Ich merkte meine Unentschlossenheit darüber, welche Übersetzung ich wählen sollte und fand es sehr schwierig, einen klaren und konzentrierten Kopf zu behalten.

„Wenn man in Gedanken immer an die Arbeit der Fa-Berichtigung denkt und beim Fa-Lernen nicht zur Ruhe kommen kann, hat man in Wirklichkeit das Fa umsonst gelernt. Wenn du das Fa nicht mit Vernunft und einem klaren Kopf lernst, dann hast du es eben umsonst gelernt, außerdem verliert man Zeit, deswegen sollt ihr dies unbedingt erkennen.“ Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz 2002 in Boston.

Sicherlich waren dies alles Störungen, hervorgerufen durch meine Eigensinne und schlechten Gewohnheiten.

Doch ich fuhr fort damit und machte langsame Fortschritte. Manchmal arbeitete ich tagelang nicht daran, aber dann wieder beständig. Oftmals brauchte ich eine Woche oder noch länger um einen Abschnitt auswendig zu lernen. Aber während der täglichen Arbeit wiederholte ich die Worte, die ich erfolgreich auswendig gelernt hatte, damit sie sich noch tiefer in mein Gedächtnis einprägten.

Dann ereignete sich in meiner Familie eine Situation, die über zwei Monate meine ganze Zeit und Energie beanspruchte. Das war eine große Prüfung, die ich nicht gut bewältigte. Ich lernte überhaupt nichts auswendig, sondern studierte nur ein bisschen das Fa und machte täglich ein paar Übungen. Irgendwie war ich mir klar darüber, dass dies die Dinge sind, die mir die Energie geben würden, die ich benötigte, um die 24 Stunden Mühen eines Tages zu bewältigen, doch konnte ich keinen klaren Kopf behalten oder die Entschlossenheit aufbringen, einen Weg zu finden. Ich sank einfach ins Bett, um ein wenig zu schlafen, nachdem ich in einigen Nächten gerade mal „Lunyu“ oder ein paar Abschnitte des Zhuan Falun gelesen hatte. Als diese Situation sich aufgelöst hatte, fing ich nicht wieder an, auswendig zu lernen.

Im Ganzen hatte ich nur etwa drei Seiten des Zhuan Falun auswendig gelernt, als ich damit aufhörte.

Schließlich entschied ich mich, das Auswendiglernen wieder aufzunehmen. Ich dachte, es könnte hilfreich sein, einige Artikel auswendig zu lernen, damit ich in der Zukunft bessere Erfolge beim Auswendiglernen des Zhuan Falun erzielen könnte. So fing ich mit dem Lernen von Artikeln von Essentielles für weitere Fortschritte an und wieder traf ich auf Widerstand und kam nur langsam voran. Jedoch benötigte ich dieses Mal weniger Zeit für das Auswendiglernen, als vorher. Ich war in der Lage, meinen Verstand ruhig zu halten, zu verlangsamen und konzentriert zu bleiben. Der Ablauf wird einfacher, glaube ich und ich kann jetzt mit weniger Mühe und Zeitaufwand auswendig lernen.

Im Folgenden möchte ich über die Vorteile des Auswendiglernens sprechen. Ich habe mittlerweile einige der mittellangen Artikel auswendig gelernt. Ich merke, wie das Auswendiglernen zweifellos meine Kultivierung verbessert und stabilisiert.

„Diejenigen Schüler verbesserten sich wirklich rasch, nachdem sie auf diese Weise das Fa lernten und ihre Ebenen haben sich wirklich so schnell es möglich war, erhöht.“ – Erklärung des Inhaltes von Falun Dafa (keine Originalübersetzung).

Es ist so, als ob Inhalt und Lektion eines jeden Artikels, den ich auswendig lernte, ein Teil meiner selbst geworden wären.

Ein Beispiel: „Was ist Nachsicht (Ren)“ hat mir tatsächlich eine höhere Toleranz beschert. Auf sehr subtile Weise, hat eine neue Barmherzigkeit in meinem Leben Einzug gehalten, und sich unbemerkt in mir ausgebreitet, als ich „Eine kurze Erklärung von Barmherzigkeit (Shan)“ auswendig lernte. Der Artikel „Aufrichtige Kultivierung“ hat bei mir eine deutlichere Fokussierung auf die Kultivierung ausgelöst und eine Menge Schlaffheit beseitigt, die ich mir selber zugestanden hatte. „Nichts existiert“ aus Hong Yin hat in der Tat viele Male meinen Verstand beruhigt, wenn es innerliches Geschwätz oder Störungen gab und nun weiß ich auch, warum es so viel in den Artikeln von Praktizierenden zitiert wird. Von dem kleinen Bisschen aus dem Zhuan Falun, das ich auswendig lernte, erkenne und erfahre ich nun den Rest des Zhuan Falun auf einer neuen Ebene, aus einer neuen Perspektive. Dies zu erklären, ist sehr schwierig.

Die auswendig gelernten Worte fließen in bestimmten Situationen unaufgefordert in meine Gedanken ein, wo sie hilfreich sein werden. Es ist beinahe so, als wären sie Reflexe, hier, um mir in meinem Leben zu helfen.

„Mit solch einem tiefen Eindruck [des Fa] in ihrem Geist, sobald sie irgendetwas tun, werden sie in der Lage sein, den Maßstab eines Praktizierenden einzuhalten. Das macht wirklich einen Unterschied.“ – Fa-Erläuterung des Zhuan Falun (keine Originalübersetzung)

Ich brauche mich nicht zu bemühen, die Artikel in Erinnerung zu rufen. Sie sind einfach da, wie meine Hände oder Füße.

Manchmal entschließe ich mich, bewusst zu rezitieren und wenn ich das tue, besonders mit lauter Stimme, empfinde ich ein spezielles, sehr solides und großes Vergnügen, das ich niemals bei irgendeiner anderen Aktivität erfahren habe. Das muss eine winzige Portion der außergewöhnlich grenzenlosen Kraft des Fa sein.

„Diejenigen von uns, welche über die Eignung verfügen, die in ihren besten Jahren sind, außer Menschen, die älter sind oder ein schlechtes Erinnerungsvermögen haben, sollten versuchen, das Buch auswendig zu lernen.“ – Fa-Erläuterung des Zhuan Falun (keine Originalübersetzung)

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