Sich gemeinsam durch Lernen und Kultivieren erhöhen

Ist das wirkliche Kultivierung?

Erstmals begann ich im Jahre 1997 Falun Dafa zu praktizieren, sodass ich als langjährige Praktizierende betrachtet werden könnte. Doch habe ich das Lernen des Fa (1) oder das Praktizieren der Übungen nicht durchgehalten. Besonders, als am 20. Juli 1999 die Verfolgung begann, wagte ich aufgrund meines Eigensinnes der Angst nicht, mich an irgendwelchen bedeutsamen Falun Dafa bezogenen Aktivitäten zu beteiligen; ich dachte die ganze Zeit, dass mein ereignisloses Leben von meinem geringen Karma herkäme und dass ich mich gut kultiviert hätte.

Ich konnte nie zur Ruhe kommen, da ich immer auf die eine oder andere Weise beschäftigt war, wie Haushaltsverpflichtungen oder für die Kinder sorgen. Ich dachte sogar, dass ich mich bestens in Übereinstimmung mit der Gesellschaft verhielte. Mitpraktizierende bezeichneten mich als selbstsüchtig und dass ich Sentimentalitäten zu viel Aufmerksamkeit schenkte, worin ich mit ihnen aber nicht übereinstimmte, sondern dachte, dass ich sehr gewissenhaft wäre. In Wirklichkeit jedoch war ich so, wie der Lehrer erwähnte, mit einer Hand an der Gottheit festhaltend und mit der anderen an der Menschlichkeit.

Ich hatte sogar Probleme mit den Schwierigkeiten, welche Falun Dafa Materialien druckten. Manchmal beklagte ich mich, dass das Material nicht rechtzeitig ankam, manchmal, dass die Worte zu klein seien, ein anderes Mal, dass die Zeichen nicht deutlich seien oder die Broschüren zu groß oder zu klein und so weiter. Auf jeden Fall war ich immer unzufrieden, doch dachte ich nie an die Schwierigkeiten, denen die Praktizierenden in der Materialzentrale ausgesetzt waren.

Mit anderen gemeinsam lernen und kultivieren, um voranzukommen

Es war etwa um jene Zeit, als eine Frau in meinem Haus auftauchte, um einen Raum zu mieten. Ich könnte von einem Lichtblick sprechen, dass sie eine aufrechte Person war, mit einem Hauch von Außergewöhnlichkeit und einem mitfühlenden Gesicht. Ich vermietete den Raum an sie. Später stellte sich dies als richtig heraus. Sie ist so ehrlich, gütig und verständnisvoll. Sie ist eine, die gibt und niemals etwas dafür zurück erwartet, außerdem ist sie sehr tolerant. Einmal ging ich mit ihr zusammen aus. Jemand beschädigte ihr Motorrad, wobei sie verletzt wurde. Doch sie entgegnete: „Ich bin in Ordnung. Sie können gehen.“ Sie musste die Motorradreparatur aus eigener Tasche begleichen. Ich fand, sie war in allem sehr streng mit sich selbst und verhielt sich "Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht" entsprechend. Von da an entwickelte sich rasch eine gute Beziehung zwischen uns. Es stellte sich heraus, dass sie eine Praktizierende war, die freiwillig die Verantwortung für die Materialvorbereitung übernommen hatte.

Ich sah, wie sie den ganzen Tag über mit dem Druck von Materialien beschäftigt war, dem Brennen von CDs und anderen dabei zu helfen, Plätze für Materialien einzurichten. Sie arbeitete so intensiv, dass sie sich nur zwei Mahlzeiten am Tag erlaubte und führte ein sehr genügsames Leben. Ich bemerkte, dass sie niemals vor Mitternacht zu Bett ging. Oft arbeitete sie bis zwei oder drei Uhr nachts, um Materialien zu drucken. Besonders, wenn neue Vorträge des Lehrers (Gründer von Falun Gong, Li Hongzhi) veröffentlicht wurden, konnte sie die ganze Nacht durcharbeiten. Sie war mit so viel Arbeit beschäftigt, dennoch versäumte sie nie, das Fa zu lernen und die Falun Gong Übungen zu machen. Genau wie es Lehrer Li in Hong Yin (2) gesagt hat:

Weniger ruhen, nach innen schauen, mehr aufrichtige Gedanken
Mängel klar erkennen, weiter fleißig vorankommen.
(„Vernünftig, erwacht“ Hongying II)

Im Vergleich zu ihr erkannte ich, dass ich wirklich weit zurücklag. Von da an ließ ich mit dem Lernen des Fa und dem Praktizieren der Übungen nicht mehr locker.

Manchmal fühlte ich mich nach dem Fa Lernen nachts sehr müde. Doch wenn ich sah, dass ihr Licht noch brannte, zwang ich mich, die Augen offen zu halten und lernte weiter das Fa. Sie half mir auch, Fortschritte im Verständnis des Fa zu machen, indem sie offen mit mir sprach. Wir verglichen uns beim Lernen und Kultivieren und machten Fortschritte. Nachdem ich das Fa mehr lernte, fühlte ich mich nicht mehr so müde. Sie sah, dass ich mich in meinem Verständnis und in meinem Charakter erhöht hatte und erlaubte mir, ihr zu helfen.

Die Wirkung der aufrichtigen Gedanken

Einmal druckten wir einen Vortrag des Lehrers. Als wir einen Teil davon fertig hatten, gönnte sie der Maschine eine Abkühlungspause. Etwa eine halbe Stunde später wollten wir unsere Arbeit fortsetzen. Doch die Maschine zog das Papier nicht mehr ein. Sie begann mit der Maschine zu reden, während sie immer wieder die Bedienungsknöpfe drückte: „Du und ich, obwohl wir unterschiedliche Dinge tun, leisten wir alle einen positiven Beitrag zur Fa-Berichtigung und erfüllen unsere Gelübde und unsere Mission, wie wir es in der Vergangenheit versprochen haben. Wir brauchen aufrichtige Gedanken und aufrichtige Handlungen zur Errettung der Lebewesen. Lass dich nicht von anderen Wesen kontrollieren.“ Doch die Maschine bewegte sich kein bisschen. Sie sprach in etwas ernsterem Ton: „Ich erlaubte dir eine halbstündige Pause. Du solltest jetzt deine Arbeit wieder aufnehmen. Jedoch weigerst du dich und machst überhaupt nicht die richtigen Dinge. Du darfst meine Barmherzigkeit nicht als Kinderspiel ansehen. Hör auf niemanden sonst. Mach genau das, was der Lehrer uns gesagt hat. Noch wichtiger ist, du darfst die wirkliche Bedeutung deiner Existenz niemals aus der Erinnerung verlieren.“

Während ich ihr einerseits zuhörte, dachte ich bei mir selbst, das Papier bewegt sich nicht, weil die Maschine kaputt gegangen ist. Könnte etwa das Aussenden von aufrichtigen Gedanken wirken, ohne dass die Maschine repariert wird? Wir versuchten es gemeinsam, wobei einer nach unten zog und der andere das Papier hinein steckte, doch die Maschine lief nicht mehr. Sie machte sich Sorgen und setzte sich mit gekreuzten Beinen hin, richtete ihre Hand auf und sagte mit sehr ernster Stimme: „Ich habe dich eine Weile ausruhen lassen, richtig? So viele Praktizierende warten auf die Worte des Lehrers, ist das etwa mein Eigensinn? Hör mir gut zu, ich habe eine Menge Geld für dich ausgegeben, ich habe dich ausgesucht und das bedeutet, dass ich gut zu dir bin. Wenn du das nicht einsiehst, wirst du dich ganz schlecht fühlen, wenn ich mich entschließe, dich fallen zu lassen. Ich werde jetzt aufrichtige Gedanken aussenden, um dir zu helfen, die bösen Wesen und Faktoren, die dich manipulieren und auch die schlechten Faktoren in dir selbst, auszulöschen. Aber du musst deine Arbeit gut machen. Andernfalls habe ich noch andere Möglichkeiten, dich zu behandeln. Mit jenen bösen Wesen und Faktoren, welche die Fa-Berichtigung stören und den bösen Gespenstern der bösartigen Partei werde ich nicht nachsichtig sein, bis sie völlig aufgelöst und ausgelöscht sind.“ Dann rezitierte sie die Mantras für die Fa-Berichtigung.

Ich sah, wie ihr ganzer Körper, alle ihre Zellen und ihre Gedanken auf das Wort „Mie“ fokussiert waren. Und der Klang des Wortes „Mie“ durchstieß das Dach, reichte in den Himmel. Ich war verzaubert von ihren aufrichtigen Gedanken und mein Verstand wurde völlig leer. Plötzlich, in dem Moment, als sie das zweite „Mie“ rezitierte, wurde das Papier sanft eingezogen. Wow! Das erweiterte meinen Verstand und ich glaube jetzt wirklich an die Kraft der aufrichtigen Gedanken.

Einmal wollten wir ausgehen, um einige Materialien zu verteilen, in welchen die Wahrheit über Falun Gong ausführlich dargestellt wird. Als wir die Türe öffneten, sahen wir einige Leute, die vor unserer Türe herumspielten. Sie hatte das Gefühl, dies könnte Probleme verursachen und schlug vor: „Lasst uns aufrichtige Gedanken aussenden, dass sie von hier weggehen.“ Nach zwei Minuten waren sie alle verschwunden. Hätte ich das nicht mit eigenen Augen gesehen, hätte ich niemals geglaubt, dass aufrichtige Gedanken so kraftvoll sind. Vorher habe ich mich immer darüber gewundert, was die alten Mächte sein sollen und wo sie sein könnten – wir konnten sie weder sehen, noch berühren. So schenkte ich dem Aussenden der aufrichtigen Gedanken auch nicht zuviel Aufmerksamkeit. Das hat sich nun geändert, es ereigneten sich wirklich Wunder. Einmal bemerkte ich, dass sie sehr hart arbeitete und sich weder Zeit fürs Essen oder Schlafen nahm, so wollte ich sie etwas entlasten. Es war um den 10. Mai herum, und damit die Praktizierenden den Vortrag des Lehrers so bald als möglich lesen konnten, arbeitete sie bis drei Uhr nachts ohne Pause, bevor sie zu Bett ging. Ich erwachte morgens um fünf Uhr und überlegte mir, was ich für sie tun könnte. Doch ich wollte sie nicht aufwecken. Dann dachte ich, wie toll es wäre, wenn ihre Türe mit einem Schlag aufgehen würde. Mit diesem Gedanken drückte ich gegen die Türe und diese öffnete sich wirklich mit einem Quietschen. Es schien, als hätte sie die Türe letzte Nacht nicht verriegelt und so dachte ich nicht weiter daran. Als die Praktizierende aufwachte, fragte sie mich, wie ich in das Zimmer gekommen sei, wo doch ihre Türe verschlossen war. Da begriff ich, dass es meine aufrichtigen Gedanken waren, die dies ermöglicht hatten.

Ein anderes Mal gingen wir Essen einkaufen. Nach dem Beladen unseres Wagens, kurz vor dem Wegfahren, blockierte ein mies aussehender Polizist unseren Weg, hinderte uns wegzugehen und wollte uns verhören und durchsuchen. Wir blickten uns gegenseitig an und begannen sofort, aufrichtige Gedanken auszusenden, während wir ihn oberflächlich völlig zu ignorieren schienen und den Wagen gegen ihn schoben. Der Polizist stand regungslos, unfähig den Mund zu öffnen, um uns zu auszufragen. Wir kehrten sicher nach Hause zurück.

Es gibt da noch eine Menge weiterer Wunder über unsere aufrichtigen Gedanken und Handlungen. In Anbetracht der Sicherheit für unsere Mitpraktizierenden möchte ich sie nicht erwähnen.

Anhand dieser Erfahrungen beginne ich das Prinzip zu begreifen, dass, wenn unsere Gedanken aufrichtig sind, der Meister uns befähigen kann, alles zu bewältigen. Ich teile diese meine Erfahrungen mit, in der Hoffnung, Praktizierenden, die wie ich nicht so gewissenhaft sind, wie sie sein könnten, Mut zu machen. Nur wenn wir das Fa tiefer lernen, können unsere Gedanken aufrichtig sein und wir können die drei Dinge, die der Lehrer uns aufgetragen hat, besser tun.

Wegen meiner niedrigen Bildungsebene und des geringen Verständnisses des Fa bitte ich die Mitpraktizierenden, mich auf Unrichtiges hinzuweisen.


Anmerkung:

(1) Fa – Gebot oder Prinzipien, die Lehren des Falun Dafa.
(2) Hong Yin – Auch bekannt als Berühmtes Gedicht, eine Sammlung von Versen von Li Hongzhi, Begründer des Falun Dafa.

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